Die ESA feierte am vergangenen Freitag Geburtstag. Überraschend wurde die Nominierung von Jared Isaacman als NASA-Administrator zurückgezogen.
Die europäische Weltraumagentur ESA feierte am 31. Mai ihren 50. Geburtstag. Dies nahm man zum Anlass, an erfolgreiche Projekte der europäischen Raumfahrtgeschichte zu erinnern. Dazu gehörte die „Ariane 5“-Rakete, die von 1996 bis 2023 bei 117 Starts nur zwei komplette Fehlschläge (Start 1 und Start 14) verzeichnete. Bei drei weiteren Starts gelangte man nicht auf die geplante Höhe. Zum Teil erreichten die beförderten Satelliten dennoch ihre Position. Der Nachfolger „Ariane 6“ lässt zurzeit auf sich warten. Einen Erfolg für die ESA stellten auch andere Missionen dar, etwa „Cassini-Huygens“ und dessen erfolgreiche Landung auf dem Saturnmond Titan, oder die Raumsonde „Giotto“, die den Halleyschen Kometen untersuchte. Des Weiteren wurden die Kooperationen im Rahmen der Internationalen Raumstation und des James-Webb-Teleskops hervorgehoben.
ESA fördert europäische Start-Ups
Die Erdbeobachtung ist ein weiteres Feld, auf dem die ESA sich betätigt. So stellt man im Rahmen des „Copernicus“-Programms Daten kostenlos zur Verfügung. Der ESA-Direktor für Missionsbetrieb Rolf Densing wird mit der Aussage zitiert, dass dies richtig sei, da die Öffentlichkeit bereits „für die Entwicklung dieses Raumsegmentes der Satelliten bezahlt“ habe. Aktuell solle die kostenlose Bereitstellung dazu stringent auch Start-Ups helfen, diese Daten, für die die Öffentlichkeit zahlte, kommerziell zu nutzen. Die ESA betreibt 30 „Gründerzentren“ in Europa zur Förderung von Start-Ups.
Bekannte deutsche Weltraum-Start-Ups sind etwa „Isar Aerospace“, „Rocket Factory Augsburg“ und „HyImpulse Technologies“. Während das letztgenannte Unternehmen bereits eine Rakete erfolgreich startete, erregte vor allem der Fehlstart der „Spectrum“ von „Isar Aerospace“ Aufsehen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Dass der aktuellen Bundesregierung mit Dorothee Bär von der Bayerischen CSU eine Bundesministerin für (unter anderem) Raumfahrt angehört, könnte auch hier für neue Impulse in der europäischen Raumfahrt sorgen. Der ehemaligen Staatsministerin für Digitalisierung hängt zwar duchaus immernoch ihr Engagement für „Flugtaxis“ nach, andererseits hat kein anderes Bundesland eine derart medienwirksam verkündete Weltraumstrategie wie das Bayerische „Bavaria One“ zu bieten.
Überraschung in den USA: Isaacman wird doch nicht NASA-Administrator
Die Nominierung Jared Isaacmans für den Posten des NASA-Administrators wurde überraschenderweise von der aktuellen US-amerikanischen Regierung zurückgezogen. Medienberichten zufolge habe eine Sprecherin des Weißen Hauses am 31. Mai bekannt gegeben, dass man nach einer anderen Person für den Posten suche. Wichtig dabei sei, dass diese Person vollständig auf Linie sei mit der „America first“ Agenda des aktuellen US-amerikanischen Präsidenten. Während Isaacman selbst sich bei allen, die ihn unterstützt hätten, bedankte, sind die Gründe für den Rückzug der Nominierung unbekannt. Die Abstimmung über die Nominierung war bereits für diese Woche vorgesehen und eine Bestätigung Isaacmans galt eigentlich als ziemlich sicher.
Verschiedene Medien auch in Deutschland spekulieren darüber, ob die Nähe Isaacmans zu Elon Musk (dessen Verhältnis zum US-amerikanischen Präsidenten Presseberichten zufolge in letzter Zeit merklich abgekühlt war) oder auch Spenden Isaacmans an Kandidaten der Demokratischen Partei für verschiedene Ämter den Ausschlag für die überrraschende Entscheidung gegeben hatten. Möglich sei auch, dass die Entscheidung in Zusammenhang mit Informationen zu Budgetkürzungen für die NASA steht, die am 30. Mai bekannt wurden.
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