Wissenschaftlicher Satellit verschollen – Was hat Jeff Bezos damit zu tun?

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MethaneSAT gilt seit 20. Juni als verschollen

Der wissenschaftlich genutzte MethaneSAT gilt als einer der fortschrittlichsten Satelliten seiner Art. Mit ihm wurden Methan-Emissionen erfasst. Das 88 Millionen Dollar teure Projekt wurde von Jeff Bezos mitfinanziert.

Was weiß man zu MethaneSAT?

MethaneSAT ist das Resultat einer Zusammenarbeit zwischen den USA und Neuseeland. Gestartet wurde der 350 kg schwere Satellit am 4. März 2024 mit einer Falcon 9-Rakete von der Vanderberg Space Force Base in Kalifornien. Der Satellit umrundete die Erde innerhalb von 96,3 Minuten in einer Flughöhe von 580 bis 600 km.

Welche Aufgaben erfüllte MethaneSAT?

MethaneSAT war in der Lage, Treibhausgas-Emissionen zu erfassen, wobei seine Instrumente nicht auf große Quellen, sogenannte Superemitter, erfassten, sondern auch kleine. Diese konnten vor MethaneSAT zwar nicht aus dem All nachgewiesen werden, tragen in Summe aber maßgeblich an den Gesamtemissionen bei.

Überprüfen und zur Rechenschaft ziehen

Dass es Treibhausgase zu minimieren gilt, ist laufend in den Nachrichten zu hören. 2021 haben sich über 120 Nationen verpflichtet, ihren Methan-Ausstoß zu verringern. Zudem haben im Dezember 2023 52 Gas- und Ölunternehmen im Rahmen des Klimagipfels COP28 in Dubai zugesagt, bis 2030 kein Gas und Methan mehr routinemäßig abzufackeln.

Die Aufgabe von MethaneSAT war, alle Methan-Emissionen zu erfassen. Auf diese Weise war es dem Betreiber des Satelliten der Environmental Defense Fund, kurz EDF, möglich, potentielle Sünder aufzuspüren und ihnen auf die Finger zu klopfen.

Was ist mit dem Satelliten geschehen?

Am 1. Juli hatte die Betreiber-NGO EDF verkündet, dass man am 20. Juni den Kontakt zu MethaneSAT verloren hat. Dieser soll zu diesem Zeitpunkt vom Kurs abgekommen sein. Laut EDF wird davon ausgegangen, dass MethaneSAT inzwischen seine Energiereserven aufgebraucht haben muss. Derzeit versuchen die Ingenieure herauszufinden, was genau vorgefallen ist. Sie gehen nicht davon aus, den Satelliten wieder zu finden.

Damit erleidet die ehrgeizige Mission einen herben Rückschlag. Jeff Bezos hatte es mit seiner Finanzspritze von 100 Millionen Dollar jedenfalls möglich gemacht, MethaneSAT fertig zu stellen und zu starten.

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