FM-D5W2: Minisender für UKW

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Klein und unscheinbar kommt der FM-Transmitter FM-D5W2. An seiner Front hat er neben dem Display und zwei LEDs und Tasten für die Bedienung

Der Markt für illegale FM-Transmitter muss groß sein. Immer wieder tauchen auf den diversen Verkaufsplattformen, nicht nur aus Fernost, neue UKW-Sender auf, deren Sendeleistung weit über dem zulässigen Niveau liegt. Der FM-D5W2 fällt in diese Kategorie.

In Europa sind FM-Transmitter nur mit einer maximalen Sendeleistung von 50 nW ERP zulässig. Das ist so gut wie nichts, und reicht gerade einmal, um damit wenige Meter drahtlos zu überbrücken. Allerdings können die zugelassenen Teile bereits überfordert sein, wenn es darum geht, aus dem Autoinneren die Antenne fürs Autoradio zu erreichen. Da kann es dann schon unangenehm stark rauschen.

Mit illegalen FM-Transmittern spielt man da in einer ganz anderen Liga. Da wird die eigene Autoantenne jedenfalls erreicht. Aber nicht nur. Wenn man „die falsche Frequenz“ an so einem Sender einstellt, kann es schon sein, dass der ortsübliche Platzhirsch niedergebügelt wird und wenn man etwa an einer roten Ampel steht, dass auch die umliegenden Autos das empfangen, was gerade vom kleinen FM Transmitter ausgestrahlt wird.

Bei freier Frequenz werden ohne weiteres mehrere hundert Meter überbrückt und so kommen auch noch weiter entfernte Autos in den Genuss, solche Transmittersignale aufzufangen. Für all das wäre der FM-D5W2 sicher in der Lage. Die Preisspanne für diesen kleinen Sender ist jedenfalls gewaltig. Sie bewegt sich etwa von 21 bis über 66 Euro ohne Versandspesen.

Ausstattung

Gerade einmal 64 Gramm schwer ist das kleine schwarze, gerade einmal 4,9 x 2 x 9,2 cm (BxHxT) messende, schwarze Metallkästchen schwer. Viel gibt es an ihm nicht zu sehen. An der Front sind ein vierstelliges Display. je eine rote und grüne LED, sowie zwei Pfeiltasten eingebaut. Weiter ist hier die Beschriftung „FM Transmitter“ angebracht.

An der Rückseite  finden wir zunächst eine mit „Audio“ beschriftete Klinkenbuchse und eine als Ladebuchse fungierende USB-C-Schnittstelle. Zum Anschluss einer Antenne dient eine SMA-Buchse. Als Typenbezeichnung ist rückwärts „FM-D5W2“, sowie kleiner der Erzeuger SanLi Co. Ltd, sowie 500 mW.

Betriebsbereit angeschlossener Sender. Da der FM-D5W2 keinen eingebauten Akku besitzt, erfordert er eine externe Energiequelle

Was man braucht

Dem kleinen Gerät liegt meist nichts bei. Man benötigt zunächst eine Antenne mit SMA-Buchse. Die ist übrigens zwingend vor der ersten Inbetriebnahme anzuschließen. Denn kein Sender mag es, wenn er ohne Antenne betrieben wird. Gewöhnlich würden sie ohne Antenne extrem schnell das Zeitliche segnen. Nachdem der FM-D5W2 ohne eingebauten Akku kommt, braucht es ferner eine externe Stromquelle. Dies kann eine Powerbank genauso sein, wie etwa ein USB-Netzteil. Ein Klinkenkabel wird ferner benötigt, um eine Audioquelle anschließen zu können. Das von anderen FM-Transmittern bekannte eingebaute Mikrofon oder ein Schlitz für eine TF-Speicherkarte hat man hier ebenfalls eingespart.

Bedienung

Die beiden Tasten dienen zunächst zur Einstellung der Sendefrequenz im Bereich von 76,0 bis 108,0 MHz in 100-kHz-Schritten. Betätigt man die linke Taste etwas länger, wird die Abstimmung in 1-MHz-Schritten aktiviert. Was auch durch die nun zusätzlich leuchtende rote LED signalisiert wird.

Über die rechte Taste lässt sich die Sendeleistung in zehn Stufen verändern, nachdem sie für rund drei Sekunden gedrückt wird. Die Anzeige auf dem Display wechselt gleichzeitig von der Frequenzanzeige auf „P10“. Dies entspricht der maximalen Sendeleistung von 500 mW. Über die Pfeiltaste gelangt runter bis auf „P01“. In diesem Modus arbeitet der FM-D5W2 mit der geringsten Leistung. Sie soll bei 10 mW liegen. Die Unterschiede zu P10 fallen bereits im Nahbereich deutlich auf. Mit welcher Leistungen die anderen Stufen arbeiten, ist nicht bekannt. Schließlich kommt das kleine Kästchen gänzlich ohne Gebrauchsanleitung.

Die Reichweite solcher Minisender beträgt bis zu mehrere km. Ihr Betrieb ist unzulässig

In der Praxis

Vorausgesetzt dass sie der kleine Sender wirklich schafft, sind 500 mW schon echt starke Nummer. Vor allem eine hochgradig illegale. Doch wie gut ist der FM-D5W2 mit Maximalleistung zu empfangen? Grundstücksfunk ist jedenfalls absolut kein Problem. Womit klar ist, dass in dem Minisender noch einiges mehr drin steckt. Also rein ins Auto. Dabei zeigte sich, dass besiedeltes Gebiet trotz fehlender direkter Sichtverbindung kein allzu großes Problem darstellt. Jedenfalls schaffen wir hier bis an die 4 km über Freiland. Darüber hinaus wird der Empfang rasch schlechter und nach 4,8 km ist das Signal des kleinen FM-Transmitters im Rauschen untergegangen.

Hochgradig illegal

Der Betrieb von FM-Transmittern wie dem FM-D5W2, ist hochgradig illegal. Ihre Inbetriebnahme ist strafbar und kann weitreichende, schmerzhafte Folgen nach sich ziehen. Nachdem solche Geräte in der Regel keine CE-Kennzeichen tragen, ist davon auszugehen, dass sie nicht einmal europäische Mindeststandards einhalten. Dass ihre viel zu hohe Sendeleistung nicht nur in der näheren Umgebung den Empfang regulärer Rundfunksender empfindlich beeinträchtigen kann, leuchtet uns ein. Was gerne aber vergessen wird ist, dass solche Geräte auch unerwünschte Nebenausstrahlungen auf anderen Frequenzbereichen erzeugen können. Damit besteht die Gefahr, dass unter anderem die Funknetze von Einsatzkräften wie Polizei, Feuerwehr und Rettung, vor allem aber auch der Flugfunk gestört werden kann. womit Menschenleben in Gefahr gebracht werden können. Beachten Sie deshalb stets die entsprechenden Vorschriften in Ihrem Heimatland.

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4 Kommentare im Forum
  1. Auch bei den legalen FM Transmitter kann man die Reichweite deutlich erhöhen. Einfach mal den Transmitter öffnen und man sieht oft auf der Platine einen Lötpunkt der mit "Ant" beschriftet ist. An diesen einfach ein Draht von etwa 75 cm Länge anlöten und das Kabel aus dem Gehäuse führen. Schon hat man einen Sender, der ungefähr eine Reichweite von etwa 100 m hat. Manche Sender nutzen auch das Audiokabel als Antenne. Da lohnt es sich, ein langes Audiokabel anzuschließen, um die Reichweite zu erhöhen. Die 50 nW sind in etwa das, was damals die Kabellecks auf UKW herausgeblasen haben. Da konnte man auch so manches Kabelradio via Antenne empfangen. Der im Bild gezeigte Sender macht in etwa 500mW An einer gut abgestimmten Antenne sind da mehrere Km drin. Viele Piratensender nutzen zum Teil Profiequipment, was auch die offiziellen Sender nutzen. Die sind eher bestrebt mit viel Leistung wenig bis keine Störungen zu verursachen. Bei vielen Piraten ist die Sendeleistung oft 3 stellig und nach oben offen.
  2. Mit einem Oszillator, wie er in alten UKW Tunern zu finden ist, kommt man mit einem kurzen Draht schon auf mehre Kilometer.
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