Telekom zündet „Turbo“ bei 5G-Ausbau

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Deutsche Telekom Gebäude; © Deutsche Telekom
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„Vom Badestrand an der Nordsee über die Kölner Domplatte bis zur Eisdiele im Ländle.“ – der Anspruch der Telekom ist klar: Der neue Mobilfunk-Standard 5G soll immer mehr Deutsche erreichen. Dafür habe das Unternehmen – trotz Corona – nun den „Turbo“ gezündet.

Ab heute können laut Aussage des Mobilfunk-Unternehmens bereits über 16 Millionen Menschen in Deutschland das 5G-Netz der Telekom nutzen, über 1.000 Städte und Gemeinden sollen ganz oder teilweise mit dem neuen Mobilfunk-Standard ausgestattet sein. Mitte Juli sollen bereits etwa die Hälfte aller Deutschen Zugang zu 5G haben.

„Das ist die größte 5G-Initiative Deutschlands. Wir bringen 5G für die Hälfte der deutschen Bevölkerung in die Stadt und auf das Land. Und dieses Etappenziel erreichen wir jetzt schon früher als geplant“, betont Telekom Deutschland-Chef Dirk Wössner. „Trotz der Corona-Krise haben wir 5G ohne Umwege ausgebaut. Unsere Netze haben zuverlässig gearbeitet. Zusätzlich zur Krisensituation haben unsere Techniker über 12.000 Antennen für 5G fit gemacht. Bis Ende des Jahres werden es sogar 40.000 Antennen sein. Das ist eine Riesenleistung. Auch bei 5G wird die Deutsche Telekom das beste Netz haben. Im ersten Schritt können ab heute rund 16 Millionen Menschen in Deutschland 5G nutzen. Ab Mitte Juli dann bereits die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands.“ Den Kunden biete man nicht nur das beste Netz, sondern auch die passenden Tarife und attraktive Smartphones, so Wössner.

Telekom erwirbt zusätzliches 3G-Spektrum 

Möglich mache den „Turbo“ im Mobilfunk-Ausbau der variable Einsatz von Mobilfunk-Frequenzen sowie von „neuen, innovativen Technologien“. Die Telekom will dafür 15 Megahertz (MHz) im 2,1 Gigahertz-Band für LTE und 5G nutzen. Davon stammen 5 MHz aus dem bisherigen 3G-Spektrum und werden umgewidmet. Zusätzlich habe die Telekom vorzeitig 10 MHz des jetzigen 3G-Spektrums eines anderen Anbieters erworben. Auch dieses Spektrum will der Anbieter für LTE und 5G einsetzen. Ersteigert hatte die Telekom dieses Spektrum ursprünglich für die Nutzung ab dem Jahr 2021. Durch den vorzeitigen Zukauf verdreifacht der Konzern das bisher in diesem Frequenzbereich für die neuen Technologien genutzte Spektrum.

Innovative Technologie trifft auf intelligenten Einsatz von Spektrum

Die Telekom will die unterschiedlichen Frequenzen so nutzen, dass sie sich in puncto Reichweite und Geschwindigkeit sinnvoll ergänzen. 5G funkt in Großstädten in der Regel auf einer sehr hohen Frequenz: Bei der Telekom auf 3,6 GHz. Hohe Frequenzen bieten höhere Geschwindigkeiten. Gleichzeitig reichen diese Frequenzen nicht besonders weit. Auf der niedrigeren 2,1 GHz-Frequenz sind die Reichweiten der 5G-Antennen deutlich höher. Das Prinzip ist bereits vom LTE-Ausbau bekannt: Hier werden Frequenzen mit großer Reichweite vor allem für die Flächenversorgung genutzt. Frequenzen mit kürzeren Reichweiten spielen ihre Stärken im städtischen Umfeld aus und sorgen so für die gleichzeitige Versorgung sehr vieler Kunden und für noch höhere Geschwindigkeiten. 

Mit dieser Kombination der zur Verfügung stehenden Frequenzen will die Telekom den 5G-Ausbau – gerade im ländlichen Raum – erheblich vorantreiben. Auch LTE soll durch die Technik-Offensive einen nochmaligen Schub erfahren. Kunden erhalten so laut Telekom ein weiteres Frequenzband für die Nutzung von LTE und somit mehr Bandbreite. Durch den Einsatz des sogenannten Dynamic Spectrum Sharing (DSS) werde zusätzliches Spektrum für LTE-Kunden bereitgestellt.

Mit DSS betreibt die Telekom zwei Mobilfunk-Standards parallel in einem Frequenzband. Die neue Technologie verteile das Spektrum bedarfsorientiert zwischen LTE- und 5G-Anwendern. Das Netz soll so innerhalb von Millisekunden automatisch dem Bedarf der jeweiligen Kunden anpassen.

Einstiegs-Angebote zu 5G

Vom 1. bis 27. Juli bietet die Telekom allen Bestands- und Neukunden die Gelegenheit, Mobilfunktarif und Smartphone „fit für die Zukunft zu machen“. Jeder Neukunde in den Tarifen MagentaMobil, MagentaMobil Young und FamilyCard sowie jeder Bestandskunde, der in einen mindestens gleichwertigen Tarif der aktuellen Generation wechselt, soll so bei Abschluss oder Wechsel auf einen 5G-fähigen Tarif 100 Euro Cashback erhalten. Wer sich für ein 5G-Smartphone von Samsung aus der S20 Serie 5G entscheidet, erhält dieses laut Telekom bereits ab 1 Euro und kann bis zu 290 Euro sparen. Zudem will der Anbiter gute Konditionen beim Verkauf des Altgeräts über „we care“, bieten.

Kooperation mit Ericsson und Huawei verlängert

Für die Weiterentwicklung dieses Antennennetzes von 4G auf 5G werde die Telekom indes weiterhin die Bestandslieferanten Ericsson und Huawei nutzen. Dazu habe der Konzern jetzt mit den beiden Unternehmen Neuverträge geschlossen. 

Bildquelle:

  • Deutsche-Telekom-Gebaeude-4: © Deutsche Telekom

52 Kommentare im Forum

  1. ... und bei uns in 41516 Grevenbroich OT Hülchrath OT Münchrath OT Mühlrath OT Langwaden und weiteren Ortsteilen funktioniert noch nicht einmal 2G im Haus. 3G existiert nicht und 4 G auch nicht. Der Ausbau des Netzes bei uns wird durch die Telekom intern massiv behindert oder man ist zu dämlich ein vernünftiges Netz im Flachland aufzubauen. Gruss ww.
  2. Die haben ja auch nicht geschrieben, daß der Mobilfunk immer mehr Deutsche erreichen soll, sondern nur, daß 5G immer mehr Deutsche erreichen soll. Dazu genügt es, einen Mast von 3G auf 5G umzustellen - und schwups empfangen sogar weniger Deutsche Mobilfunk, auch wenn 5G mehr Deutsche erreicht. Marketing ist einfach genial, nicht wahr?
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