TV-Playout: HR Fernsehen kommt ab sofort nicht mehr aus Frankfurt

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Frankfurter Skyline
Der TV-Playout des HR Fernsehens wird künftig nicht mehr in der hessischen Mainmetropole abgewickelt. Stattdessen übernimmt eine benachbarte Sendeanstalt. Bild: obs/ZDF/Benjamin F. Wieg

SWR und HR kooperieren bei der Fernsehübertragung: Der Südwestdeutsche Rundfunk übernimmt künftig TV-Playout-Aufgaben der Nachbarn aus Frankfurt. Eine weiterer große Sendeanstalt folgt noch 2023.

Der Südwestrundfunk und der Hessische Rundfunk rücken näher zusammen und kooperieren bei der so genannten Sendeabwicklung: Für das HR Fernsehen erfolgt diese künftig im SWR Funkhaus Baden-Baden. Hintergrund ist das gemeinsame Ziel der Kostensenkung durch Kooperationen dieser Art im Technikbereich.

HR Fernsehen kommt künftig aus Baden-Baden, BR auch bald

Das HR Fernsehen wird künftig nicht mehr vom Hessischen Rundfunk selbst in Frankfurt am Main, sondern vom SWR aus dem Funkhaus Baden-Baden technisch abgewickelt. Von dort aus läuft die Sendeabwicklung bereits zentral für das SWR Fernsehen, für das SR Fernsehen des Saarländischen Rundfunks sowie für den ARD Bildungskanal ARD alpha. „Wir bündeln unsere Kräfte, machen damit Ressourcen frei, um in der ARD auch zukünftig technisch auf höchstem Niveau zu arbeiten“, sagt Kai Gniffke, SWR Intendant und ARD Vorsitzender. Nach einer Testphase geht die neue Sendeabwicklung für das HR Fernsehen nun in den Regelbetrieb. Im Herbst 2023 folgt nach aktuellem Zeitplan das BR Fernsehen, das dann ebenfalls technisch aus Baden-Baden abgewickelt wird.

HR Fernsehen Playout Baden-Baden
Drückte gemeinsam den Startknopf für den Regelbetriebs der Sendeabwicklung des HR Fernsehens über das TV-Playout-Center Baden-Baden: HR-Intendant Florian Hager (l.) und SWR-Intendant Kai Gniffke. © HR/Michael Draeger

SWR Intendant Kai Gniffke: „Sichtbares Zeichen für das Miteinander in der ARD“

„Die Kooperation in der Sendeabwicklung ist ein hervorragendes Beispiel, wie das Miteinander in der ARD ganz praktisch funktioniert – auch als Blaupause für die Zukunft“, sagt Kai Gniffke: „Nicht jeder macht künftig alles, sondern die Landesrundfunkanstalten kooperieren dort, wo es Qualität und Effizienz hebt.“ Die gemeinsame Sendeabwicklung beschränkt sich auf den technischen Part der Ausstrahlung, der die einzelnen Programmelemente zu den fertigen linearen Sendesignalen für alle Verbreitungswege zusammensetzt. Für den Inhalt der Programme sind weiterhin die einzelnen Landesrundfunkanstalten zuständig, die Gestaltung läuft in deren Verantwortung.

Gemeinsames Playout-Center in Baden-Baden im 24-Stunden-Betrieb

Die Neuaufstellung der Sendeabwicklung unter Federführung des SWR ist Teil der ARD-Strukturreform, die Arbeitsteilung und Bündelung von Kompetenzen vorsieht, auch um Betriebskosten im Bereich der technischen Infrastruktur zu senken. In der Sendeabwicklung entsteht so die gemeinsame „Südschiene“, die alle ARD-Sender in Süddeutschland bündelt. Die rein softwarebasierten Sendestraßen für die einzelnen Fernsehprogramme werden in Baden-Baden im Playout-Center ausgespielt, das in einem 24-Stunden-Betrieb sieben Tage die Woche arbeitet. Hierdurch können auch im Personaleinsatz wichtige Synergieeffekte erreicht werden. Die Technik ist hierfür in einer intensiven halbjährigen Umsetzungsphase aufgerüstet worden.

Ebenfalls interessant: „SWR spart – Zwei Sender bald mit gleichem Programm„.

Quelle: SWR | Redaktion: bey

Bildquelle:

  • df-swr-hr-florian-hager-kai-gniffke-tv-playout: SWR
  • df-bad-banks-doku: obs/ZDF/Benjamin F. Wieg

29 Kommentare im Forum

  1. Es ist sogar doppelt mißverständlich,denn ursprünglich wurde eigentlich der HR mal als "Südwestdeutscher Rundfunk" gegründet...der SWR hat wiederum ne andere Geschichte Gibt dann wohl wieder Arbeit für Sky-Brokers,wenn der Playout zu Astra wegfällt Paar nette Schüsseln haben die da ...auch ein Job wird angeboten. Systemadministrator*in ARD-Kommunikationsnetze ARD-Sternpunkt
  2. Kostenmäßig ist das auf jeden Fall effizienter und auch gut so. Eine Frage, die ich mir nur stelle: Der SWR hat ja schon seit dem HD-Start vor 11 Jahren das Problem, dass das Bild deutlich unschärfer ist als bei den anderen Sendern. Auch flackern dünne Konturen da, wie z.B. auch der Querstrich im H von HD im Logo oder andere Grafiken. Sieht fast so aus, als gäbe es da Probleme bei der Umwandlung von 1080i nach 720p. Wird das Problem dann auch auf andere Sender ausgeweitet, wenn der SWR das Playout übernimmt, oder liegt das Problem an einer anderen Stelle begraben?
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