Vestel integriert TitanOS in Fernseher

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Philips TV 2025 Titan OS
Bildquelle: Auerbach Verlag

Das in Barcelona ansässige Technologieunternehmen Titan Operating System S.L. (Titan OS) hat im Rahmen seines Advertising Summits bei den Cannes Lions 2025 neue Partnerschaften und Werbelösungen für das Connected-TV-Umfeld vorgestellt. Im Mittelpunkt der Ankündigungen stehen eine strategische Kooperation mit dem TV-Hersteller Vestel, neue datenbasierte Werbeformate und eine Fallstudie zur Erweiterung der Zielgruppenreichweite.

Kooperation mit Vestel: Titan OS auf Smart-TVs von JVC

Künftig wird Titan OS auf Smart-TVs von Vestel zum Einsatz kommen – zunächst bei JVC-Geräten, die im Vereinigten Königreich über die Elektronikmarktkette Currys vertrieben werden. Die Partnerschaft soll die Verbreitung des Betriebssystems in europäischen Einzelhandelsmärkten ausbauen. Gleichzeitig wird eine engere Integration im Bereich Zielgruppendaten und Werbemonetarisierung angestrebt.

Laut Titan OS soll die Kombination aus Herstellertechnologie und Plattform-Software die Marktpräsenz beider Unternehmen stärken und neue Möglichkeiten für Werbekunden schaffen. Vestel zählt zu den größten TV-Produzenten Europas und agiert unter verschiedenen Markennamen in zahlreichen Ländern.

Neue Werbeformate mit Performance-Tracking

Titan OS kündigte außerdem eine Zusammenarbeit mit dem US-Analysetool-Anbieter Kochava an. Gemeinsam wurde ein neues Werbeformat für die Benutzeroberfläche entwickelt: ein „Homepage Video Banner“, das auf über 18 Millionen Geräten mit Titan OS ausgespielt werden kann. Mithilfe von Kochavas Analyseplattform können Werbetreibende Kampagnenerfolge wie App-Installationen, Käufe oder Abonnements präzise messen.

Die Kooperation soll Connected TV künftig nicht nur als Reichweitenmedium, sondern auch als leistungsbasierten Werbekanal positionieren. Die Integration von Echtzeitdaten und Attributionsmodellen biete laut den Beteiligten eine transparente Erfolgskontrolle über Plattformgrenzen hinweg.

„Incremental Reach“ für schwer erreichbare Zielgruppen

Ein weiteres neues Produkt ist das datengestützte Format „Incremental Reach“, das gezielt Personen ansprechen soll, die nicht mehr über lineares Fernsehen erreichbar sind. Dabei handelt es sich um ein Targeting- und Messinstrument, das insbesondere für Marken mit breitem Zielgruppenspektrum interessant sein dürfte.

Demonstriert wurde das Produkt anhand einer Fallstudie mit einem globalen Konsumgüterkonzern (FMCG) während der Six Nations Championship 2025. Die Kampagne richtete sich an Rugby-Fans, die traditionell nicht mehr über lineare TV-Kanäle erreichbar waren. Ergebnis laut Titan OS: Eine inkrementelle Reichweite von 28 %, eine Video-Completion-Rate von 98 % und ein signifikanter Anteil (23 %) an Zuschauern, die zuvor kein lineares Fernsehen mehr genutzt hatten.

Marktposition und Ausblick

Mit den Neuerungen unterstreicht Titan OS seine strategische Ausrichtung als unabhängige Plattform für den Smart-TV-Markt in Europa und Lateinamerika. Ziel ist es, ein Ökosystem zu schaffen, das Inhalte, Nutzungsdaten und Werbemöglichkeiten effizient miteinander verknüpft. Der Fokus liegt dabei zunehmend auf datengestützter Performance, zielgruppenspezifischer Ansprache und Skalierbarkeit für Partner im Medien- und Werbebereich.

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5 Kommentare im Forum
  1. Schade das die Zeit exklusiver Software für TVs vorbei ist. Nur noch Samsung hat exklusiv seine eigene Smart-Software.
  2. Warum schade? Ich hab das immer als Nachteil empfunden, da jeder Hersteller nie alle Apps angeboten hat. Bei Android TV und Fire TV weiß man, dass man audh wirklich alle Apps bekommt und daher würde ich mir nur noch einen solchen TV kaufen
  3. Eigenständigkeit, als Marke. Und mit den Apps ist immer so eine Sache, vor allen wenn es da keine Updates mehr gibt. Besser ein schlankes - aber eigenständiges System, was auch weniger CPU Power benötigt und wenn man dann spezielle Apps benötigt, kann man ja immer noch mit einen Amazon etc. Stick nachrüsten.
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