Bundeskanzlerin Merkel mahnt zu mehr Vorsicht im Netz

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Gefährliches Neuland: Mit Ausblick auf den bevorstehenden „Safer Internet Day“ empfiehlt die Kanzlerin den Web-Usern unter anderem starke Passwörter. Auch soll Bewusstsein für Datensicherheit in Zukunft schon verstärkt in den Schulen vermittelt werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht beim Thema Sicherheit im Internet auch die Bürger in der Pflicht. Die Sicherheit müsse einerseits durch den Staat gewährleistet werden, andererseits sei aber „jeder Einzelne auch ein Stück weit verantwortlich, sorgsam mit den eigenen Daten umzugehen“. So äußerte sich die Kanzlerin zum Thema Datensicherheit in einer Videobotschaft – der „Safer Internet Day“ am kommenden Dienstag wirft seinen Schatten voraus.

Mit dem Safer Internet Day soll das Bewusstsein der Nutzer für mehr Sicherheit und einen vorsichtigeren Umgang mit Daten im Netz geschärft werden. „Der Einzelne muss darauf achten, dass seine Daten vernünftig gepflegt und auch gesichert sind“, forderte Merkel. Dies betreffe zum Beispiel die Wahl starker Passwörter und, „dass man diese Passwörter auch immer mal wieder verändert“.

Auch Kinder müssten mit IT-Sicherheit vertraut gemacht werden, erklärte Merkel. Dies sei ein wichtiger Teil des Digitalpakts Schule. Damit sollen fünf Milliarden Euro vom Bund an die Länder fließen. Dafür soll das Grundgesetz geändert und das Kooperationsverbot in der Bildung gelockert werden. Bisher ist Bildung ausschließlich Ländersache. Die Länder hatten einen entsprechenden Gesetzentwurf des Bundestags abgelehnt, daher war der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat angerufen worden. Die erste Runde am Mittwoch hatte keine Annäherung gebracht.

Bundeskanzlerin Merkel selbst hatte noch vor wenigen Tagen durch die Löschung ihres Facebook-Accounts mit über 2,5 Millionen Followern für Aufsehen gesorgt – DIGITAL FERNSEHEN berichtete.[dpa/rs]

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30 Kommentare im Forum

  1. "empfiehlt die Kanzlerin den Web-Usern unter anderem starke Passwörter." Das beste Passwort nutzt nichts, wenn man sich von einem 20 Jährigem via Pishing die Daten klauen lässt. Da bringen auch 200 Stellen im Passwort nichts. Mehr Vorsicht im Netz kann man immer "mahnen". Genau so gut hätte Merkel zu mehr Vorsicht im Verkehr mahnen können, keine Ahnung was die News uns jetzt eigentlich sagen soll.
  2. Sie soll den Nutzern nichts empfehlen, sie soll einfach für Gesetze sorgen die das nicht nötig machen. Mindestanforderungen für Passwörter und verschlüsselte Verbindungen kann man den Anbietern von Internetdiensten jederzeit per Gesetz vorschreiben... aber dann kommen ja am Ende die eigenen Geheimdienste nicht mehr an die Daten, und das will man ja auch nicht. Also belässt man es bei halbherzigen Aufrufen, die man eigentlich gar nicht ernst meint...
  3. Nein, aber du kannst mit den eigenen Seiten anfangen. Wenn diese dann aufgrund höherer Sicherheitsstandards plötzlich auch aus dem Ausland häufiger genutzt werden, dann werden andere schon nachziehen. Eigentlich machst du als Anbieter von Diensten dann alles richtig, wenn plötzlich Drogenhändler und Waffenschieber deine Dienste nutzen. Als Kunde fühlt man sich dann im Internet, absurderweise, in der Umgebung von lauter Kriminellen am sichersten.
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