Netflix: Preiserhöhung bremst Nutzerwachstum

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Zwar ist Netflix inzwischen fast weltweit verfügbar, auf die Nutzerzahlen schlägt sich das jedoch nicht nieder. Im letzten Quartal verfehlte der Streamingdienst deutlich sein selbst gestecktes Ziel an Nutzerwachstum und enttäuschte damit die Aktionäre.

Die Expansion von Netflix zeigt nicht den erwünschten Erfolg: Zwar ist der Streamingdienst in immer mehr Ländern verfügbar, allerdings macht sich dies nicht bei den Abonenntenzahlen bemerkbar. Seine Ziele zum Nutzerwachstum hat der Dienst im letzten Quartal deutlich verfehlt. Prognostiziert hatte Netflix ein Plus von 2,5 Millionen Nutzern weltweit, tatsächlich sind nur 1,7 Millionen in den letzten drei Monaten hinzugekommen, wie der Streamingdienst am Montagabend mitteilte. Die Börse reagierte prompt und schickte die Aktie auf Talfahrt. Se fiel nachbörslich um rund 15 Prozent.

Auch im Heimatmarkt USA konnten die Erwartungen nicht erfüllt werden: Statt der erwarteten 500.000 neuen Nutzer gewann Netflix nur 160.000 Neukunden in den USA. „Wir wachsen, aber nicht so schnell, wie wir gerne würden oder es in der Vergangenheit geschafft haben“, schrieb Netflix im Quartalsbrief an die Aktionäre.
 
Für das gebremste Wachstum macht Netflix-Gründer und -Chef Reed Hastings den Preis verantwortlich, Ende letzten Jahres hat der Streamingdienst erheblich an der Preisschraube gedreht. „Was auch immer etwas kostet, die Leute mögen nicht, wenn es teurer wird“, erklärte Hastings in einer  Videokonferenz mit Analysten.
 
Seitdem Netflix Anfang des Jahres in weiteren 130 Ländern an den Start gegangen ist, ist der Dienst inzwischen fast weltweit verfügbar. Ausnahmen bilden hier nur noch China und Länder wie Nordkorea. Auf die Nutzerzahlen konnte sich die Verfügbarkeit bisher allerdings nicht niederschlagen. Weltweit nutzen 83,2 Millionen Kunden den Dienst, in den USA sind es 47,1 Millionen. Hastings hält an seinen Erwartungen jedoch fest. Er könne sich weiterhin vorstellen, dass der Dienst in zehn bis 20 Jahren in jedem Haushalt in der USA verfügbar sei.
 
Zulegen konnte Netflix im vergangenen Quartal jedoch bei dem Umsatz. Hier ging es Jahresvergleich um 28 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar nach oben, das entspricht fast 1,9 Milliarden Euro. Der Gewinn stieg um 55 Prozent auf 40,75 Millionen Dollar, rund 36,82 Millionen Euro. [kw]

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71 Kommentare im Forum

  1. wenn 1 Dollar oder von mir aus auch 2 Dollar Leute zum Kündigen bewegt ist das ein absoluter Witz wenn man überlegt was sich Rechtemässig bzw als Eigenproduktionen dort getan hat. Das Angebot könnte auch 20 Euro kosten und es wäre ok
  2. ja Eike, haben eben nur 1,7 Mio statt 2,5 Mio neue Kunden gespült, oder so ähnlich... Und? bis auf die komischen Aktionäre die hier ein schwieriges Feld sehen sehe ich hier ein stabiles Wachstum. Trotz Preiserhöung 1,7 Mio neue dazu...
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