Spielemesse E3 zelebriert virtuelles Blutvergießen

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Wer die Spielemesse E3 in Los Angeles besucht, taucht unweigerlich in tosendes Schlachtengetümmel ein. Ohne Blutvergießen kommen viele Spiele nicht aus – sei es bei der Rettung der Welt in der Ritterzeit oder in Endzeitspektakeln im Kampf mit Aliens.

Die Spielemesse E3 hat gemäß den Gepflogenheiten der Branche auch in diesem Jahr mit virtuellem Blutvergießen begonnen. Zu den Pressekonferenzen von Sony und Microsoft, die den Auftakt machten, dominierte auf dem wichtigsten Branchentreffen in den USA das Schlachtengetümmel. Kaum lässt sich zählen, auf wie viele Arten Söldner, Ritter und Zombies erlegt werden. Altbewährte Schwerter, viel benutzte Sturmgewehre – oder taktisches Kalkül im Kampf gegen Heerscharen von Untoten – der Fantasie der Spieleentwickler scheinen keine Grenzen gesetzt.
 
Gleich zu Beginn von Microsofts Vorstellung der neuen Spielekonsole Xbox One richteten römische Legionäre ein Massaker an. Der Softwarekonzern präsentierte mit viel Schlachtenlärm und Getöse jene Spiele, die exklusiv auf der neuen Konsole laufen. Es soll ein prickelndes Gefühl werden, wenn man dem römischen Kämpfer Marius Titus „Angriff“ befiehlt, und er mit seinen Männern tatsächlich losstürmt. Beim neuen Konsolenspiel „Ryse: Son of Rome“ für die neue Xbox One schafft der Spieler das dank Sprachsteuerung, auch ganze ohne Lateinkenntnisse.

Auch bei Sony geht es immer wieder blutig her, wenn es etwa um die exklusiven Spiele für die neue Playstation 4 geht. Ob der Spieler nun in „The Order: 1886“ als Ritter in einer fantastischen Welt im Viktorianischen Zeitalter die Welt rettet, oder ob er in der Gestalt von Delsin Rowe in „Infamous: Second Son“ mit übernatürlichen Kräften die Stadt Seattle in Chaos stürzt. Microsoft hält mit „Battlefield 4“, „Dead Rising 3“, „Killer Instinkt“ und „Sunset Overdrive“ dagegen, die mit beachtlicher Grafik aufwarten. Beide Konsolen kommen zum Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr in den Handel. Microsoft sprach konkret von November.
 
„Neue Generation“, „neues Erlebnis“, „Leidenschaft“, „Grenzen überschreiten“ – kaum einer der Spielentwickler kam in Los Angeles ohne diese Begriffe aus. Sie verzichteten auf Shows mit Tänzern, Livemusik oder anderem Brimborium und setzten ganz auf die Kraft der Leinwand. Was braucht man eine Show von Schwertkämpfern, wenn man sie bereits animiert hat?

Microsoft hatte bereits am 21. Mai, noch vor dem Start des Branchentreffs, die Xbox One vorgestellt und sie als Unterhaltungsgerät für die ganze Familie präsentiert. Da ging es um Fernsehen, Fitness, das Abspielen von Musik. Auf der E3 rückte das Unternehmen wieder die Gamer in den Focus. Themen wie der Online-Zwang, Restriktionen bei gebrauchten Spielen, Datensicherheit und mögliche Überwachung durch Kinect spielten für das Unternehmen in Los Angeles keine Rolle.
 
Sony schickte derweil hämische Grüße vom eigenen Messeauftakt mit der Playstation 4. Man wisse, was Gamer wünschen, hieß es. Es sei ausdrücklich erlaubt, Spiele auf dem Flohmarkt zu verkaufen, Freunden auszuleihen oder für immer zu behalten, unterstrich der Konzern – offensichtlich zur Freude angereister Fans. In der Los Angeles Memorial Sports Arena brandete bei dieser Versicherung Jubel auf. [Mathias Rittgerott/hjv]

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