200 Hertz – Das Spiel mit den Zahlen

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Kampf dem Bewegungsmangel

LCD hat sich schon lange gegen die Plasmatechnik durchgesetzt und am Massenmarkt behauptet. Technisch bedingten Unschärfen wollen die Hersteller nun nicht mehr nur mit 100 Hertz begegnen. 200 Hz und mehr sollen Nachzieheffekte minimieren. Dabei unterscheiden die Firmen die Art der Aufbereitung. Denn „echte“ Bilder bieten nur die wenigsten Hersteller, ohne dass der Verbraucher dies erfährt.

Mit dem Einzug von Flachbildschirmen sind nicht nur die qualitativen Messlatten in Bezug auf Schärfe und Größe höhergesteckt worden, auch der allgemeine Blick auf die Bildqualität hat zugenommen. Die stetige Diskussion um Plasma oder LCD hat zwar nachgelassen, doch beschäftigen die vorliegenden Technikunterschiede immer noch den Markt. Während Plasmas auf eine Zündung von Phosphorgas setzen, um so die Bilder zu erzeugen, nutzt LCD eine stetige Darstellung von Bildern. Ein Bild bleibt so lange zu sehen, bis es vom nächsten abgelöst wird. Letztlich sorgt das menschliche Gehirn dafür, dass bei diesem Verfahren Schlieren bzw. Bewegungsunschärfen wahrgenommen werden. Klassisches Beispiel dafür sind Fußballübertragungen, in denen die Bälle – je nach Generation der verbauten LCD-Technik – einen kleinen oder deutlich sichtbaren Schweif hinter sich herziehen. Plasmas besitzen dieses Defizit nicht, da ihr impulsartiger Bildaufbau weitestgehend frei von Unschärfen ist.

Dem Problem Herr werden

Die technisch bedingte Verzögerung beim Bildneuaufbau haben die Hersteller im Lauf der Zeit bereits etwas reduzieren können. Die bekannte Angabe der Reaktionszeit in Millisekunden ist bereits um ein Vielfaches niedriger geworden und auf Werte von zwei bis acht Millisekunden gesunken. Allerdings gibt es keine einheitliche Nennung dieser Zahlen, da unterschiedliche Messmethoden existieren. Inzwischen werden aber häufig die praxisnäheren „Grey-to-Grey“- Werte angegeben.
 
Die Reaktionszeit drückt die Dauer aus, die ein Bildpunkt braucht, um neue Informationen darzustellen. Bei schnellen Bewegungen kann so der Eindruck von Schlieren entstehen, da das Display nicht mit der eigentlichen Bildbewegung mithalten kann. Um dieses Defizit weiter zu minimieren, haben die Firmen mittlerweile schnellere Bildwiederholraten realisiert. Waren dies bis dato meist 100 Hertz, kommen nun immer häufiger 200 Hertz zum Einsatz. Ziel ist es, die vorhandenen Bilder auf ein Niveau zu bringen, in dem Unschärfen aufgrund beschleunigter und zahlreicher Bildwechsel reduziert werden. Die 200-Hertz-Frequenz wird durch unterschiedliche Techniken erzielt. Sony, Samsung und Loewe (Reference-Serie) sind die einzigen TV-Hersteller, die echte Zwischenbilder berechnen.

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