Eine Frage des Zubehörs

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Eine Frage des Zubehörs, Teil 5

Im Gespräch: Stefano Clemente (G & BL)

„Geräte- und Zubehörpreis sollten im Verhältnis ausgewogen sein“: Etwa 15 bis 30 Prozent im Vergleich im Gerätepreis sollten investiert werden

Worauf sollte man beim Kabelkauf achten?
In erster Linie geht es beim Kabelkauf um Verhältnismäßigkeit. Solange wir uns im „alltäglichen“ Bereich jenseits von High End bewegen, sollte das Verhältnis von Gerätepreis und Zubehörpreis ausgewogen sein. Allgemein betrachtet ist der Griff zum Markenkabel, zum Beispiel von G&BL, in der Hi-Fi- oder TV-Abteilung, beim Fachhändler oder bei der Großfläche stets der Hausmarke von Discountern, Lebensmittelgeschäften oder Baumärkten vorzuziehen. Ich würde sagen, etwa 15 bis 30 Prozent vom Gerätepreis für Einzelkomponenten sind angemessen, beispielsweise DVD-Player 100 Euro und ein 20 bis 30 Euro teures HDMI-Kabel, ein Blu-ray-Player zu 400 Euro eher mit einem 50 bis 100 Euro teuren HDMI-Kabel. Wer ein LCD-TV-Gerät der neuesten Generation kauft und sein 15 Jahre altes weißes Antennenkabel anschließt, muss sich nicht wundern, wenn das Bild viel schlechter ist als im Geschäft.
 

Gibt es bei der Datenübertragung über HDMI innerhalb kurzer Kabelstrecken Unterschiede zwischen günstigen und teuren Kabeln? Bei der digitalen Übertragung gibt es schließlich keine Qualitätsverluste, entweder das Signal kommt an oder nicht.
Es gibt bei HDMI-Kabeln einen degenerativen Signalverlust. Das heißt, die Signalqualität nimmt nicht linear ab, sondern exponentiell, also kurz wenig und dann dramatisch. Auch bei kurzen HDMI-Kabeln geht es um Schirmung, Qualität der Materialien, Übergänge, Stecker etc. … Und was die digitale Übertragung angeht, da scheint ein Vorurteil zu existieren: Digital – entweder Eins oder Null, also Bild oder nicht. Das ist falsch. Für jedes Pixel, für jede Farbinformation, für jede Synchronisierungsinformation also für alles, was für einen digitalen Bildaufbau notwendig ist, gibt es Eins oder Null. Bei einer Auflösung von 1 920 × 1 080 stellt sich die Frage: Ab wie vielen Pixelfehlern von 2 073 600 möglichen wird das Bild wahrnehmbar schlechter?

Was halten Sie von der Vorgabe seitens HDMI, nicht mehr ausschließlich mit der Versionsnummer werben zu dürfen?
Inzwischen sehr viel. Hier wird mutig mit dem Wildwuchs an Versionsnummern und Werbetricks zulasten eines Trademarks, denn das ist HDMI, aufgeräumt. So werden schrittweise (bis spätestens November 2012) die Versionsnummern zurückgefahren und das System HDMI wird vereinheitlicht. Strengere Richtlinien, klare Vorgaben zur Verwendung von Logo und Features. Mit sofortiger Wirkung ist der Verweis auf 1.4 untersagt und jegliche Form von „sich durch HDMI profilieren“ unterbunden. So sind Angaben wie „Ultra High Speed HDMI“ damit ebenso verboten wie 1.3c-Unfug durch Kabellieferanten.

Haben Sie eine Lösung parat, um das umfangreiche Kabelgewirr im Wohnzimmer in den Griff zu bekommen?
Dafür gibt es Aluminium-Kabelkanäle in den Farben Weiß oder Silber und „Kabelschläuche“. Dabei reden wir über Gewebematerial, das auf der gesamten Länge einen Klettverschluss bietet und so perfekt nachträglich angebracht werden kann, ohne alles neu verkabeln zu müssen – in einem oder drei Metern Länge in Weiß, Grau oder Schwarz bei G&BL.

Vielen Dank für das Gespräch.
(Dennis Schirrmacher)

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