
Entdecken Sie die Vorteile des Miniatur-Weltempfängers SI4732. Ideal für unterwegs und bietet erstaunliche Funktionen.
Ausstattung
Für kaum ein anderes Radio passt der Ausdruck minimalistisch besser, als für das SI4732. Das ganze Radio findet beinahe in einer Faust Platz. Und trotzdem ist es ein ausgewachsener Weltempfänger. Das Radio kommt im Gehäuse aus dem 3D-Drucker. Nicht extra schön, aber funktionell.
An der Front dominiert das Farbdisplay mit 4,8 cm Diagonale. Rechts daneben ist ein für das Radio recht groß wirkender Drehknopf platziert. Er ist, mit Ausnahme des an der linken Seite eingebauten kleinen Ein/Aus-Schiebeschalters, das einzige Bedienungselement am Gerät. Mit ihm lässt sich die Steuerung des SI4732 viel besser bewerkstelligen, als man vermuten würde. Es ist nur etwas gewöhnungsbedürftig.
An der Oberseite sind die USB-C-Ladebuchse und der Antennenanschluss in SMA-Norm eingebaut. Das kleine Radio wird entweder nur mit einer rund 27 cm langen Teleskopantenne oder zusätzlich auch mit einer Schleifenantenne, auch Donut-Antenne genannt, von 10 cm Durchmesser. Laut Aufdruck soll sie sich für den Bereich von 10 kHz bis 180 MHz eignen.
An der rechten Seite findet man dann noch einen Kopfhöreranschluss und unten eine kleine Öffnung, durch die man während des Ladevorgangs eine LED rot leuchten sieht. Ist sie erloschen, ist der eingebaute 800-mAh-Akku voll aufgeladen. Mit ihm lässt sich das Radio bei voller Lautstärke sechseinhalb Stunden am Stück betreiben.

Bandbreiten und Betriebsarten
Auf UKW bietet das Radio vier schaltbare Bandbreitenfilter von 40, 60, 84 und 110 kHz. Sie können manuell eingestellt werden oder man nutzt den ebenfalls verfügbaren Automatik-Modus. Für den AM-Bereich werden sieben Bandbreiten von 1 bis 6 kHz geboten. Sie sind jedenfalls manuell einzustellen.
Für den AM-Bereich stehen die Betriebsarten AM, FM, USB und LSB zur Verfügung. Damit bietet der SI4732 im Vergleich zu den TEF 6686-Radios einen entscheidenden Vorteil, indem man mit ihm auch Übertragungen mit Einseitenband-Modulation empfangen kann. Die ist insbesondere auf Kurzwelle weit verbreitet und kommt bei Funkdiensten abseits von Rundfunk, weitgehend zum Einsatz. So etwa beim Amateurfunk, bei Zeitzeichensendern, transatlantischen Flugfunk und vielem mehr.

Frequenzbereiche
Das SI4732 kommt mit 20 Frequenzbereichen. Sie resultieren daraus, weil mit ihnen verschiedene Voreinstellungen verknüpft sind. Unter MW1 ist etwa der Bereich von 150 bis 1.720 kHz im 10-kHz-Raster zu finden. Er ist für US-amerikanische Mittelwellenstationen gedacht. Für unsere Breiten ist indes MW2 vorgesehen, der den Bereich von 531 bis 1.701 kHz im für unsere Breiten üblichen 9-kHz-Raster abdeckt. MW3 schließt mit dem Bereich von 1,7 bis 3,5 MHz die Lücke zwischen der Mittelwelle und Kurzwelle. Wobei MW3 bereits das 90- und 120-m-Band mit abdeckt. Für den Kurzwellenbereich sind 15 Bänder vorgesehen. Sie nennen sich SW1 bis 9, sowie 80M, 40M, 20M, 15M, CB und 10M. Mit ihnen wird beinahe der gesamte Kurzwellenbereich abgedeckt. Den kompletten Frequenzbereich von 150 bis 30.000 kHz findet man unter ALL. Den UKW-Bereich findet man unter der Bezeichnung VHF. Er erstreckt sich von 64 bis 108 MHz.
Bedienung
Die Bedienung des Miniatur-Weltempfängers erfolgt über zwei Menüoberflächen. Sie werden durch drücken auf den Drehknopf aufgerufen. In welcher Reihenfolge dies erfolgt, hängt von der auf dem Gerät aufgespielten Software ab.
Infolge beschränkt sich dieser Test auf die im Auslieferungszustand aufgespielte Softwareversion. Mit einmaligem drücken gelangt man zum Auswahlmenü der Frequenzbereiche. Drückt man zweimal schnell hintereinander, gelangt man zur zweiten Oberfläche mit elf Menüpunkten. Hier findet sich auch die Lautstärkeregelung. Ansonsten sind hier wichtige Einstellungen für den Empfangsbetrieb zu finden. Zu ihnen zählt die Auswahl der Bandbreitenfilter und Betriebsarten, wie unter anderem die SSB-Modi. Weiter lassen sich hier die Schrittweiten auswählen. Auf UKW werden die Schrittweiten 50, 100 und 200 kHz, sowie 1 MHz angeboten. Wobei die Anzeige aber nur eine Kommastelle anzeigt. Im AM-Bereich stehen die sechs Schrittweiten 1, 5, 9, 10, 50 und 100 kHz zur Wahl. Zur Empfangsoptimierung sind die AGC und BFO schaltbar. Weiter lassen sich von hier aus automatische Sendersuchläufe in beide Richtungen starten.

Empfang
Bei den Empfangsleistungen kann das SI4732 nicht mit den TEF 6686-Radios mithalten. Extrem schwach hereinkommende Stationen bleiben mit SI4732 somit ungehört. Hier spielt allerdings die doch recht kleine mitgelieferte Teleskopantenne eine gewichtige Rolle. Nachdem diese gegen eine mit 72 cm Länge ausgetauscht wurden, konnte das kleine Taschenradio gewaltig aufholen. Der kleine eingebaute Lautsprecher machte es uns aber doch schwer, die stark verrauschten Extremempfänge mit dem TEF 6686 zu vergleichen. Dennoch scheint man mit dem größeren TEF im Vorteil zu sein.
Nach unserem Empfinden könnte der SI4732 ein Problem mit stark hereinkommenden Ortssendern haben. Denn diese sind nicht nur auf ihrer eigentlichen Sendefrequenz, sondern auch noch 100 kHz darunter und darüber gut wahrnehmbar. Dieses Problem verstärkt sich, wenn das Miniradio an die vorliegende Dachantenne mit Verstärker angeschlossen ist. Dabei kann es zur Wiedergabe einzelner Programme auf Geisterfrequenzen kommen. Ein eindeutiges Muster ließ sich allerdings nicht erkennen. Außerdem musste bei einigen Stationen ein deutlich angekratztes Audio wahrgenommen werden. Es lässt die Vermutung zu, dass bei ihnen der Tuner absolut übersteuert ist.
Die dem Radio mitgelieferten Antennen sind nicht mehr als ein Notbehelf. Ungleich bessere Resultate wurden mit einer rund 70 cm langen Teleskopantenne auf allen Wellenbereichen erzielt. Mit ihr klappt es dann auch recht gut auf Kurz- und Mittelwelle.
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