Schweizer Uhrwerk

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Höchste Qualitätsansprüche statt Strategie

Wir leben in einer Zeit, in der Geiz geil ist, der Kunde „billig“ liebt und „teuer“ hasst. Die schweizerische Firma Nagra hingegen hat sich von jeher Qualität auf ihre Fahnen geschrieben und sich auf eine kleine, gut gepflegte Produktpalette spezialisiert.

Das Kaufverhalten im Hi-Fi-Bereich ist dieser Tage recht simpel gestrickt: Das Produkt soll möglichst wenig kosten, dabei aber trotzdem soviel können wie möglich. Man braucht keine wissenschaftliche Abhandlung, um zu erkennen, dass sich diese beiden Vorraussetzungen nur schwer kombinieren lassen.
 
Billige Alleskönner leiden oftmals nicht nur unter schlechter Verarbeitung und minderwertigen Komponenten, sondern auch die Einsparungen im Entwicklungsprozess schlagen sich negativ auf die Qualität nieder. All diesen Missständen hat das schweizerische Unternehmen Nagra den Kampf angesagt. Die Produkte profitieren von erstklassiger Material- bzw. Verarbeitungsqualität und sorgfältiger Elektronikentwicklung.
 
Nagra verzichtet auf unbeugsame Deadlines, raffinierte Markstrategien und kompromissbehaftete Kosten-Nutzen-Rechnungen. Bevor ein Produkt nicht den höchsten Qualitätsansprüchen entspricht, kommt es auch nicht auf den Markt.

A History Of Sound

1951 entwickelte Stefan Kudelski das erste Produkt unter dem Namen der Firma. „Nagra 1“ ist eine portable Tonbandmaschine, deren Qualität, Flexibilität und Widerstandsfähigkeit ihr schnell einen legendären Ruf verschafften. In den folgenden Jahrzehnten etablierte sich der Betrieb als feste Größe im professionellen Bereich.
 
Die Schweizer versorgten die Industrie mit immer ausgereifteren Bandmaschinen und meisterten 1992 den Wechsel ins digitale Zeitalter. Die „Nagra D“ war mit ihrer vierkanaligen, digitalen Magnetbandaufzeichnung ein wahrer Exot. Die aktuellen Produkte nutzen Festplatten oder Speicherkarten zur Tonaufzeichnung. „Nagra VI“ speichert bis zu sechs Kanäle bei einer Sample-Rate von 96 Kilohertz (kHz) und einer Auflösung von 24 Bit.

Somit eignet sich der mobile Rekorder für HD-Produktionen in Blu-ray-Qualität. Die „Ares“-Serie hingegen spricht Reporter an, eignet sich aber auch für kleinere Filmproduktionen oder die Aufnahme von Naturklängen und Tierstimmen. Im Jahr 1997 betrat die Firma den Hi-Fi-Sektor. Wie viele Hersteller mit solch einem Werdegang rühmt sich Nagra mit dem professionellen Know-how, welches jetzt in die Verbraucherprodukte einfließe.
 
Seit Ende der 1990er beschert das Traditionsunternehmen dem Hi-Fi-Markt audiophile Verstärker und CD-Player. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Produkte des Schweizer Unternehmens immer wieder mit hohen Auszeichnungen gewürdigt. Unter den Bewunderern sind auch die einflussreichen professionellen Vereinigungen AES (Audio Engineers Society) und SMPTE (Society of Motion Picture and Television Engineers).

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