Science-Fiction

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Science-Fiction, Teil 11

Die Technik hinter 3-D: Stereoskopie

Wer wissen will, wie eine Technologie funktioniert, schaue sich die „Erfindungen“ der Natur an. Und da das dreidimensionale Empfinden beim Menschen ganz gut funktioniert, verwenden die speziellen 3-D-Kameras das gleiche Prinzip. Die Kamera zeichnet also zeitgleich je ein Bild für jedes Auge auf. Abhängig von dem regulierten Abstand der beiden Objektive verändert sich auch die räumliche Tiefe. Bisherige IMAX-3-D-Kamera-Systeme waren riesig und wegen ihres hohen Eigengewichts nur schwer zu handhaben. Zusammen mit dem Kamera-Experten Vincent Pace entwickelte James Cameron jedoch die Fusion-Cam als digitale Alternative, die sogar flexible Kamerabewegungen ermöglicht.
 
Mit ihr nimmt er 24 Vollbilder pro Sekunde auf, die dann im Kino in 72 Hertz je Auge wiedergegeben werden. Das heißt, der Projektor zeigt jedes Bild dreimal hintereinander, um ein sichtbares Flackern zu vermeiden. Moderne Real-D-Projektoren werfen abwechselnd das Bild für das rechte und linke Auge auf die Leinwand. Der Trick ist nun, jedem Auge mithilfe der Polarisation eine Exklusivvorstellung zu bieten. Für diesen Effekt werden die Aufnahmen mittels effizienter Algorithmen und aufwendiger Nachbearbeitung polarisiert.
 
Bei der Vorführung wechselt parallel zum gezeigten Bild der sich vor der Projektorenlinse befindliche, zirkuläre Polarisationsfilter und das Licht breitet sich rotierend aus, weshalb man die unverfälschte Reflexion ganz unabhängig von seinem Blickwinkel erkennt. Jeder Kinogänger mit einer Polfilerbrille sieht nun auf dem rechten Auge das Licht, das sich waagerecht ausbreitet, während links nur Strahlen mit senkrechter Ausbreitung durchkommen (mit einer kleinen Versetzung). Das Gehirn wird dadurch dermaßen getäuscht, dass es versucht, die verwirrenden Informationen von beiden Augen zu einem 3-D-Gebilde zusammenzusetzen – und die Illusion ist perfekt.
 
Dem durch die Polarisierungsfilter verursachten 50-prozentigen Helligkeitsverlust wird mit einer Silberleinwand entgegengewirkt, die das Licht stärker reflektiert. Wohlgemerkt geht das 3-D-Phänomen mit der Digitalisierung der Kinos einher, was für die Betreiber immense Ausgaben bedeutet. Während es in den Staaten bereits mehrere Tausend Kinos dieser Art gibt, beläuft sich die Zahl der deutschen Lichtspielhäuser mit 3-D-Beamern immerhin schon auf über 180, Tendenz steigend.

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