Streamen mit Apple

0
51

Workshop zu Apple Airplay

Nach Bluetooth und UPnP-AV folgt Apple mit einem eigenen Streaming-Modell, das sich bislang noch zwischen den beiden Standards einordnet. Wie Sie in wenigen Schritten Ihren Computer oder Ihr iPhone zum Airplay-Streamer machen, zeigen wir in unserem Workshop.

Neuer Streaming-Standard

Apple ist bekannt dafür, sich nicht immer an vorgegebene Standards zu halten und stetig mit neuen Ideen aufzutauchen, die den Markt gewaltig aufwühlen. Vor rund einem Jahr präsentierten die Kalifornier mit Airplay zwar keine absolute Weltneuheit, doch sie gingen mit dem Ansatz einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nach: Den direkten Mitbewerbern durch eigene Ideen und Produkte den Markt streitig zu machen – und der Erfolg gab ihnen bis dato meistens recht.
 
Wenn es bisher darum ging, Musik vom Computer an die Hi-Fi-Anlage zu streamen, geschah dies in der Regel über einen UPnP/DLNA-basierten Server. Viele digitale Hi-Fi-Neuerscheinungen sind gleichfalls als Streaming-Client verwendbar und unterstützen ebenjenes Server-Protokoll. Seit dem Update des Multimedia-Verwaltungsprogrammes iTunes auf Version 10 und des mobilen Betriebssystems iOS auf 4.2, ist die Streaming-Technologie Airplay integriert.

Airplay vs. Airtunes

Airplay ist der direkte Nachfolger von Apple Airtunes, dem hauseigenen Streaming-Standard der letzten Jahre. Hauptunterschied zwischen den beiden Systemen ist die neu gewonnene Kompatibilität mit systemfremden Geräten, die nicht aus dem Hause Apple stammen. Damit entfällt die bisher benötigte AirPort-Express-Basisstation als Bindeglied zwischen Router und Hi-Fi-Anlage. Sogenannte Airplay-Speaker brauchen nicht einmal mehr einen zusätzlichen Verstärker.
 
Die Kombination aus Endstufe und Lautsprecher ermöglicht die freie Platzierung im Raum und lässt sich bei akkubetriebenen Geräten auch unterwegs nutzen. Zu den weiteren Verbesserungen des neuen Systems zählt die Übertragung songeigener Metadaten, wie Titel und Künstlernamen sowie das Anzeigen des Covers. Weiterhin wurde die Begrenzung auf reine Audiodatenübertragung aufgehoben, wodurch es nun möglich ist, auch Bild- und Videodateien an das Apple TV oder weitere netzwerkfähige AV-Produkte zu streamen.

Voraussetzung I: der Sender

Grundvoraussetzungen jedes Audiodaten-Streamings sind sowohl ein Sender sowie ein Empfänger (Client). Beide müssen sich im gleichen Netzwerk befinden, um miteinander kommunizieren zu können. Das Senden einer Audiodatei vom Arbeitsplatz aus an die Hi-Fi-Anlage im eigenen Wohnhaus ist daher nicht möglich. Bei Airplay kommen als Sender ausschließlich iTunes-kompatible Produkte zum Einsatz, die in Form eines Tablets, Smartphones oder Computers vorliegen müssen.
 
Smartphones und Tablets beschränken sich wiederum auf Geräte mit dem Betriebssystem iOS, also iPhone, iPad oder iPod touch. Wichtig dabei ist die Version der Systemsoftware, die mindestens auf dem Stand 4.2 sein muss. Während sich iOS 4.2 noch ausschließlich auf das Senden von Musikdateien aus iTunes heraus beschränkte, können unter iOS 5 mittlerweile alle Programme mit Tonausgabe per Airplay streamen. Um Dateien von einem Computer aus zu senden, sollte mindestes iTunes 10 auf diesem installiert sein.

Voraussetzung II: der Empfänger

Als Datenempfänger eignen sich erstmals auch Produkte, die nicht aus dem Hause Apple stammen. Dennoch muss ein Empfangsgerät, das das Label Airplay tragen will, über gewisse Apple-zertifizierte Bauteile verfügen. Ein spezieller Netzwerkprozessor der Firma Bridgeco ist da z. B. unabdingbar. Mittlerweile findet man das Logo auf den verschiedensten Abspielgeräten, von reinen Netzwerkplayern und AV-Receivern, bis hin zu eigenen Airplay- Speakern.
 
Unter den klassischen Hi-Fi-Firmen brachte Denon den ersten massentauglichen Airplay-Receiver auf den Markt, der mittlerweile vom Streaming-Client DNP-720AE und der Hi-Fi-Anlage Ceol beerbt wurde. Anschließend zogen weitere Branchengrößen wie Bowers & Wilkins, Loewe und Philips nach. Dass es auch anders geht, beweisen die Entwickler der Hi-Fi-Marke Linn. Per Software-Update ließen die Schotten Streaming-Produkte der DSSerie, die bereits vor Jahren erschienen waren, Airplay-fähig werden.

Kommentare im Forum