Vergleichstest: Kompaktanlagen

0
202

Philips DCB8000

„Raumvergrößerer“

Im schicken gebürsteten Aluminium-Spritzgussgehäuse kommt Philips‘ Testkandidat daher und setzt damit ein Zeichen in puncto Verarbeitungsqualität. Das System besteht aus zwei Komponenten: einem CD-Laufwerk, das auch den Anschluss von USB-Speichermedien ermöglicht, und dem Hauptgerät samt analogen Anschlüssen, Verstärker und Dockingstation. Die beiden Geräte werden mit einem speziellen Kabel verbunden, das sowohl den Datentransport als auch die Stromversorgung übernimmt. Das zweifarbige Display ist leuchtstark, kann für dunkle Räume aber gedimmt werden. Die verspiegelte Oberfläche ist zwar hübsch anzusehen, allerdings leidet bei direktem Lichteinfall die Lesbarkeit. Ein optisches Gimmick ist der LED-Ring um den Lautstärkeregler. Dieser leuchtet auf, sobald der Pegel am Endlosregler oder per Fernbedienung verändert wird. Auf der Oberseite des Hauptgerätes befinden sich mehrere Funktionstasten, über die die wichtigsten Features erreicht werden können, um Musik von allen Quellen zu hören und Radioeinstellungen vorzunehmen.
 
Den vollen Zugriff, zum Beispiel auf die Klangregelung, bekommt man dann mittels Fernbedienung. Ebenfalls auf der Oberseite befindet sich die ausklappbare Schnittstelle für Apple-Geräte. Die Besonderheit liegt hier darin, dass auch ein iPad problemlos angedockt werden kann. Für den notwendigen Halt sorgt die rückseitige Stütze. Bei den Lautsprechern handelt es sich um ein 2-Wege-Bassreflexsystem mit vorderseitigem Bassreflexrohr. Die abnehmbare Frontblende verdeckt den aufgesetzten Hochtöner nicht, Philips vermeidet so Abstriche in der Höhenwiedergabe. Ein gutes Auge brauchen Sie bei der Verkabelung der Lautsprecher: Für „Plus“ und „Minus“ gibt es keine Markierung auf der transparenten Isolierung, die Leiter im Inneren sind vielmehr rötlich bzw. silbern gefärbt. Die Navigation bei der Wiedergabe von USB-Speichergeräten erfolgt ordnerweise. Über das einzeilige Display gelingt dies zwar nicht besonders komfortabel, kennt man die Ordnerstruktur, ist es jedoch ausreichend.

Sobald die Uhrzeit korrekt eingestellt ist, können Sie sich morgens mit Musik wecken lassen. Schlafen Sie dagegen gern mit Musik ein, ermöglicht der Sleeptimer die Abschaltung nach einer beliebigen Zeitspanne. Vorsicht beim Energiesparen: Die DCB8000 verfügt über zwei Stand-by-Modi. Im Eco-Modus wird zwar die Uhrzeit auf dem Display nicht angezeigt, die Leistungsaufnahme sinkt dafür von 5,2 auf 0,3 Watt (W). Klanglich schlägt sich Philips in sämtlichen Testkriterien souverän. Als Gesamteindruck bleibt ein warmes, voluminöses Klangbild im Gedächtnis. Die Basswiedergabe ist druckvoll, aber nicht überzogen. Auch sehr tiefe Regionen werden erreicht, Freunde elektronischer Musik dürfen sich deshalb über eine gute Abbildung von synthetischen Bässen freuen. Im Mittenbereich bleibt Philips grösstenteils frei von Verfärbungen, was sich in einem natürlichen Klang akustischer Instrumente wie Gitarre und Cembalo widerspiegelt.
 
Auch Sprache klingt authentisch, nur bei ganz genauem Hinhören ist eine minimale Nasalität festzustellen. Bei hohen Frequenzen ist eine Betonung auszumachen, die dem Klangbild einen luftigen Charakter verleiht. Eine Triangel im Orchester wirkt so silbrig und kühl, der Geschmack entscheidet dabei, ob es sich schon um eine Überbetonung handelt oder die Höhen noch im Rahmen liegen. Die grösste Stärke zeigt die DCB8000 bei der Räumlichkeit der Wiedergabe. Die ausgezeichnete Tiefenstaffelung lässt eine differenzierte Abbildung des musikalischen Geschehens zu. Durch den voluminösen Eindruck hat man das Gefühl, die Musik würde von einer wesentlich grösseren Anlage wiedergegeben werden. Bewegungen im Stereopanorama können wir lückenlos nachvollziehen und auch die Dynamik sorgt für ein lebendiges Musikerlebnis.

Kommentare im Forum