85 Jahre regelmäßiges Fernsehprogramm

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© Auerbach Verlag/Thomas Riegler/ Discovery Geschichte
In den Fernsehstuben standen üblicherweise zwei Fernsehempfänger. Ihr Betrieb wurde laufend von einem Techniker der Reichspost überwacht. © Auerbach Verlag/Thomas Riegler/ Discovery Geschichte

1935 in Deutschland gestartet: Das regelmäßige Fernsehprogramm feiert 85. Geburtstag.

Sonntag vor 85 Jahren, am 22. März 1935, begann im Berliner Haus des Rundfunks das erste regelmäßige öffentliche Fernsehprogramm der Welt. Dreimal in der Woche, jeweils zwischen 20.30 und 22 Uhr, kam eine Mischung aus Live-Programm vom Studio und Filmausschnitten zur Ausstrahlung.

Anders als heute konnte die Mehrzahl der Zuschauer das Programm nur in den so genannten „Fernsehstuben“ ausgewählter Postämter verfolgen. Den ersten regelmäßigen Ausstrahlungen gingen technische Versuche elektronischer und mechanischer Art voraus, bevor auf der achten „Großen Deutschen Funkausstellung“ 1931 die Elektronik als Sieger hervorging. Danach folgten die ersten Übertragungen mit Ton im Jahr 1932 und die Einrichtung der „Fernsehstuben“ 1934.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das regelmäßige Fernsehprogramm in beiden Teilen des nun geteilten Deutschlands wieder 1952 aufgenommen. Nach weiteren Meilensteinen der Entwicklung, wie Beispielsweise dem Beginn des Farbfernsehens 1967 bzw. 1969, oder den ersten privaten TV-Programmen ab 1984, hat das Fernsehen auch heute noch eine große Bedeutung.

So haben heute rund 96 Prozent der deutschen Haushalte mindestens ein Fernsehgerät, viele davon sogar zwei oder mehr. 2019 wurde ein Absatz von rund 6,5 Millionen TV-Geräten in Deutschland erzielt. Die Bundesbürger sehen pro Tag im Schnitt rund 319 Minuten fern. Der Fernseher ist und bleibt damit das Hauptmedium im Wohnzimmer.

Dennoch hat sich seine Nutzung in den letzten Jahren auch stark verändert, denn das Fernsehgerät hat sich längst zu einem wahren Multimedia-Talent entwickelt: Smart-TVs mit Zugang zum Internet und Anbindung an die Heimvernetzung können heute viel mehr als nur die herkömmlich gesendeten Programme zu empfangen und wiederzugeben. Auch dank der dadurch verfügbaren umfangreichen Zusatzfunktionen, liegen Smart-TVs stark im Trend.Bereits rund 80 Prozent aller 2019 in Deutschland verkauften Fernseher sind Smart TVs und mehr als 20 Millionen Haushalte haben ihren Fernseher an das Internet angeschlossen*.

Die vielfältigen Möglichkeiten führen auch dazu, dass die Zuschauer seltener zu den festgelegten Sendezeiten fernsehen. So erfreuen sich Streaming-Angebote und Video on Demand-Dienste (VoD) sowie die nicht lineare Nutzung des TV-Programms, beispielsweise über die Mediatheken der Sender, steigender Beliebtheit. Dies belegen Ergebnisse der gfu Studie 2019: Streaming und VoD nutzen 72 Prozent, gefolgt von den Mediatheken mit 56 Prozent. Generell gaben mehr als die Hälfte aller Befragten (51 Prozent) an, einen Smart-TV zu nutzen.

Alle Angebote und das dadurch wesentlich vielseitigere Fernseherlebnis sorgen dafür, dass das Medium Fernsehen eine beliebte Freizeitbeschäftigung bleibt. Für mehr als die Hälfte (56,6 Prozent) der Bevölkerung in Deutschland bleibt der Fernseher das wichtigste Gerät zur Bewegtbild-Nutzung.

„Die stetig steigende Vielfalt des Programmangebots und die dynamische Entwicklung der technischen Innovationen aus dem TV-Bereich sorgen dafür, dass Fernsehen auch 85 Jahre nach dem Start des ersten regelmäßigen Programms immer noch einen hohen Stellenwert genießt“, erklärt Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu Consumer & Home Electronics GmbH.

Quelle:gfu

* Quelle: AGF Videoforschung GmbH
** Quelle: HEMIX Q1-4 2019
*** Quelle: Digitalisierungsbericht Video 2019

Bildquelle:

  • Geschichte-des-Fernsehens-Teil-1-4: © Auerbach Verlag/Thomas Riegler/ Discovery Geschichte

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