Corona: Briten-Politiker will Premier League ins Free-TV bringen

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Fußball Bild: © Maxisport - Fotolia.com
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Volkssport in Krisenzeiten unter Sonderbedingungen – unter Ausschluss großer Teile der Öffentlichkeit im Pay-TV? Für Briten-Sportminister Dowden ein Unding. Der Politiker sieht darin eine Gefahr für die Aufrechterhaltung der Corona-Maßnahmen in seinem Land und richtete einen Appell an die Premier League.

„Ich habe den Verantwortlichen der Premier League mitgeteilt, dass die Wiederaufnahme des Profisports unter Ausschluss großer Teile der Öffentlichkeit kein günstiges Zeichen wäre“, konstatierte Dowden nach übereinstimmenden Medienberichten jüngst vor dem britischen Ausschuss für Digitales, Kultur, Medien und Sport.

Ein konkretes Risiko sieht der Politiker tatsächlich darin, dass Maßnahmen des Social Distancings zur Bekämpfung der Corona-Pandemie an Wirkung verlieren könnten, wenn der britische Spitzenfußball nur im Pay-TV laufen sollte: Die Umgehung von Kontaktsperren sei eine logische Folge, da sich Fußball-Fans ohne Pay-TV-Vertrag so tendenziell eher in andere Haushalte bewegen würden, um die Premier League dort verfolgen zu können.

In Deutschland steht noch kein konkreter Termin für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Bundesligen fest – gerade erst gab die DFL bekannt, dass durch eine Vorauszahlung großer Teile der TV-Rechtegelder die finanziellen Existenzsorgen der Proficlubs vorerst besänftigt wurden. Diese Gelder kommen neben Zahlungen der Öffentlich-Rechtlichen ARD und ZDF zu großen Teilen von Pay-TV-Anbieter Sky, der dafür natürlich logischerweise auf die weitestgehende Exklusivität seiner Ausstrahlungsrechte pochen wird.

Ähnliche Lösungen wie jene, die Dowden kürzlich vorschlug, würden zwar sicher auch in Deutschland von vielen bejubelt – gleichzeitig stellt sich dabei doch die Frage, ob angesichts der grassierenden wirtschaftlichen Krisenzeichen ein dermaßen generöser Griff in öffentliche Kassen für Brot und Spiele politisch vertretbar wäre. Denn die Rechteinhaber im Pay-TV-Sektor müssten sicher für den Verlust der Exklusivität der bezahlten Inhalte entschädigt werden – und bekannter Weise sind die Summen für Übertragungsrechte von Profifußball-Wettbewerben alles andere als ein Pappenstiel.

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