Philips 65OLED936 im Test – Teil 3

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Philips 65OLED936 Test Teil 3
Bild: Philips

Im dritten Teil unseres Testberichts vom Philips 65OLED936 erhalten Sie detaillierte Infos zur Signalverbarbeitung mit HDR-Bildquellen. Zudem testen wir die Logo-Dimming-Funktion auf ihre Praxistauglichkeit.

Uneingeschränkt loben müssen wir die tolle Bildausleuchtung: Der OLED936 zeigt keine unnötigen Schatteneffekte, die beispielsweise mit LED-LCD-TVs oftmals auftreten können und auch in dunklen Bildbereichen ist der Hang zur vertikalen Schattenbildung minimal. Bei der Zwischenbildberechnung haben Sie die Wahl, ob Sie Filme kinogetreu, mit schwacher Glättung oder butterweich erleben möchten. Zu beachten ist lediglich, dass 24p-Inhalte zumindest in der Bewegungseinstellung „Pures Kino“ angezeigt werden sollten, da bei ausgeschalteter Funktion eine 60-Hz-Wandlung auftritt. Mit 50-Hz-TV-Inhalten zeigte der OLED936 ebenfalls keine Wackler, sodass die Bewegtbilddarstellung jederzeit überzeugen konnte. Optional ist die 120-Hz-Schwarzbildeinblendung „Fast Motion Clarity“, die wir aufgrund des Leuchtstärkeverlusts und Gamma-Shifts nur für SDR- und weniger für HDR-Inhalte empfehlen. Im Spielmodus ist die Option nicht aktivierbar.

Bild: HDTV

Das HDR-Tone-Mapping ist exzellent gestaltet: Die HGiG-Option eignet sich für einen HDR-Bildabgleich mit Playstation und Xbox, hierbei wird die Clipping-Grenze bei ca. 800 Nits gesetzt. Filmfans, die HDR10-Inhalte zuspielen, sollten hingegen auf die HDR-Perfect-Einstellung in niedriger Stufe wechseln, damit auch 4000-Nits-Inhalte ohne einen störenden Detailverlust angezeigt werden. Höhere Stufen können wir nicht empfehlen, da der OLED936 HDR-Bilder stärker aufhellt und HDR-Details verloren gehen können. Doch perfekt ist auch dieser OLED nicht: HDR-Inhalte zeigen in der höchsten Stufe der Lichtverstärkungseinstellung eine künstliche Aufhellung und dunkle Bildbereiche neigen zur Unterbelichtung, was Detailverluste provoziert. Der etwas sprunghafte Helligkeitsanstieg kann hingegen Banding-Artefakte begünstigen, die sich nur indirekt über den MPEG-Filter glätten lassen. Mit einheitlichen dunklen Flächen zeigt der OLED936 ein ausgeprägtes Pixelrauschen: In Filmen bleibt das Rauschen durch das Filmkorn oftmals unentdeckt, doch mit Animationsfilmen und Videospielgrafiken kann das künstliche Pixelrauschen irritieren. Glücklicherweise macht sich dieser Effekt nur in sehr dunklen Flächen bemerkbar. 

Philips 65OLED936: Clevere OLED-Optimierung

Aufgrund der für OLED-Verhältnisse sehr hohen Lichtleistung neigen bunte statische Elemente nach einem Bildwechsel zu einer temporären Schattenbildung. Mittels Logo-Dimming-Funktion lässt sich dieser Effekt mindern und das OLED-Panel schonend betreiben, dabei drosselt der Fernseher statische Details wie Senderlogos gezielt, ohne den Großteil des Bildes negativ zu beeinflussen. Am Beispiel von CNN wurde die Leuchtstärke des roten Logos nach ca. 1 Minute binnen Sekunden auf ca. 50 Nits (von 160 Nits) reduziert, während der Rest des Bildes leuchtstark blieb. Lediglich ein leichter Schatteneffekt infolge des Dimmings kann in der Nähe des Logos auftreten. Die geringere Dimming-Stufe erwies sich im Test als die angenehmere Option.

Bild:HDTV

Somit bietet Philips ein wirksames Mittel, um Standbildelemente in der Intensität abzuschwächen und die Wiedergabe dennoch leuchtstark zu gestalten. Die beeindruckende Bildwiedergabe ging im Test nur in die Knie, wenn minutenlang keine Kontrastwechsel erfolgten: Am Beispiel von „Spuk in Hill House“ auf Netflix dimmte das laufende Videobild im Dolby-Vision-Modus nach mehreren Minuten schrittweise herunter. Da derartige Bildinhalte nicht die Norm darstellen, sollte der automatisch einsetzende Dimming-Effekt in der Praxis nur selten erkennbar sein.

Morgen auf DIGITAL FERNSEHEN: Im letzten Teil unseres Tests widmen wir uns den HDMI-2.1-Gaming-Features und ziehen unser Testfazit.

Text/Bilder: Christian Trozinski, Redaktion: Richard W. Schaber

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Bildquelle:

  • 65OLED936-test-3: Philips

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