
Lineare TV-Werbung schwächelt weiterhin, dafür wird die Vermarktung von Joyn-Inhalten wichtiger. Neue Zahlen aus den Büchern von ProSiebenSat.1.
ProSiebenSat.1 hat im ersten Quartal des neuen Jahres 855 Millionen Euro erwirtschaftet. Damit blieb der Konzernumsatz zwölf Millionen unter dem Wert des ersten Quartals 2024. In diesem Zusammenhang ist in einer Mitteilung vom Donnerstagmorgen von einem „herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld“ die Rede. Unter dem Vorjahr lagen die Umsätze demnach im Segment Dating & Video und auch beim linearen Fernsehen. Gewachsen sei man im Bereich Commerce & Ventures – und zwar um elf Prozent. Wichtigster Umsatztreiber war erneut das Beauty & Lifestyle-Geschäft mit flaconi. Das Unternehmen verzeichnete ein deutlich zweistelliges Wachstum und entwickelte sich trotz der allgemeinen Konsumzurückhaltung weiterhin sehr dynamisch. Wie bekannt ist, soll und will ProSiebenSat.1 Flaconi verkaufen – um sich verstärkt wieder auf sein Entertainment-Portfolio zu fokussieren.
Joyn wächst, während lineare Sender weniger Geld einnehmen
Fokus auf Entertainment heißt auch: Fokus auf lineares Programm und insbesondere auf Joyn – mit allen Konsequenzen. Im ersten Quartal 2025 seien die Umsätze aus linearer Fernsehwerbung um fünf Prozent gesunken, sagt ProSiebenSat.1. Die digitalen & smarten Werbeumsätze in der DACH-Region lagen um 2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zugelegt hat derweil Joyn. Mit Blick auf die Umsätze sieht sich der Konzern zudem darin bestätigt, dass Joyn – anders als etwa RTL+ – in erster Linie ein AVoD-Dienst ist. Bei den AVoD-Umsätzen erzielte Joyn ein Plus von 39 Prozent die in den sonstigen Umsatzerlösen ausgewiesenen SVoD-Umsätze (Subscription-Video-on-Demand) stiegen ebenfalls, allerdings weniger deutlich: um 16 Prozent.
Die Umsätze im Produktionsgeschäft sind in den ersten drei Monaten des Jahres gestiegen. Das ist vor allem auf die Tätigkeit der Firmen unter dem Dach der Seven.One Studios in Großbritannien und in Deutschland zurückzuführen. Das Plus lag bei fünf Prozent.
Mit Blick auf den Werbemarkt sieht man offenbar Licht am Ende des Tunnels. Finanzvorstand Martin Mildner: „Es bestätigt sich, dass die Konjunkturlage noch immer herausfordernd ist und die Werbeerlöse in der DACH-Region im ersten Halbjahr rückläufig sein werden. Unser Konzernumsatz wie auch das adjusted EBITDA entwickeln sich in diesem Kontext wie erwartet. Wir bestätigen unter Berücksichtigung des Verivox-Verkaufs daher unseren Jahresausblick und sind zuversichtlich, im zweiten Halbjahr auch bei den Werbeerlösen wieder zu wachsen.“
ProSiebenSat.1 strebt für das Geschäftsjahr 2025 – unter Berücksichtigung des Verkaufs von Verivox – einen Konzernumsatz von rund 3,85 Milliarden Euro. Das wäre gegenüber dem Vorjahr – bereinigt um Portfolioveränderungen – ein kleines Wachstum.
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