
Leipzig – Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) braucht rund zwei Jahre Vorlaufzeit, um seine Netze auf eine reine Digitalausstrahlung via Satellit vollständig umzustellen. Dies geht aus einem Statement des Infrastrukturanbieters gegenüber DIGITAL FERNSEHEN vor.
Demnach wäre der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland „offen für jeden möglichen Termin, der die Zuführung der Signale zu unseren Kopfstellen regelt – Hauptsache wir bekommen eine 20- bis 24-monatige Vorlaufzeit“, so KDG-Sprecher Marco Gassen im DF-Gespräch.
Hintergrund sind Verhandlungen der Sender und Infrastrukturanbieter über einen koordinierten Abschaltzeitpunkt des analogen Fernsehens. Bislang sind ARD und ZDF stets von „spätestens Ende 2010“ (DF berichtete) ausgegangen. Doch die Kabelnetzbetreiber können einen harten Umstieg teilweise nicht mitgehen.
Das ZDF will am liebsten an 2010 festhalten: „Es gibt keine Änderung zu den Aussagen der Vergangenheit. Es gibt leider eine Menge ungelöste Aufgaben einzelner Marktteilnehmer. Wir wissen zur Zeit nicht, wer bis wann die Hausaufgaben gemacht hat, damit wir von Analog zu Digital wechseln können“, so ZDF-Produktionsdirektor Dr. Andreas Bereczky im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN. Via Satellit könne das ZDF jederzeit abschalten, so Berecky weiter. „Die Abschaltung auf dem Satellit wäre wegen der hohen Anzahl der Sat-Haushalte bis Ende 2010 auch möglich. Das Problem liegt wort-wörtlich tief in der Erde, nämlich im Kabel. Dort ist die Digitalisierung der Haushalte insgesamt nicht weit genug fortgeschritten.“ Doch der Umstieg kostet Geld, was Kabelnetzbetreiber nicht alleine schultern wollen (DF berichtete).
Deshalb finden unter Beteiligung der Technikkkommission von ARD und ZDF, der PTKO, den Privatsendern und diversen Infrastrukturanbietern Verhandlungen über einen koordinierten Analogausstieg statt. [fp]
Bildquelle:
- Empfang_Kabel_Artikelbild: © soupstock - Fotolia.com