UKW-Abschaltung in Schleswig-Holstein – das passiert gerade

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Leuchtturm Norddeutschland © Conny Pokorny via stock.adobe.com
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Die UKW-Abschaltung in Schleswig-Holstein ist im Gange. Wie ist der aktuelle Stand?

Die UKW-Abschaltung in Schleswig-Holstein läuft. Im Frühjahr hat sich Radio Bob! von UKW verabschiedet und vor rund eineinhalb Monaten haben Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur den Großteil ihrer meist leistungsschwachen Sender im hohen deutschen Norden abgeschaltet. Ohne großes Aufsehen hat auch der NDR, so wie angekündigt, inzwischen an zahlreichen Standorten in Schleswig-Holstein die Sendeleistung reduziert.

Wie ist der UKW-Empfang jetzt?

Laut Berichten zeichnet sich das Bild ab, dass man vielerorts inzwischen sehr deutlich merkt, dass UKW in Schleswig-Holstein seinem Ende zugeht. Zumindest der Südosten des Bundeslands profitiert beim Deutschlandfunk noch stark vom Sender Bungsberg, der das Programm mit 87 kW ERP nach wie vor weithin empfangbar macht. Wobei die Empfangsqualität jedenfalls merklich nachlässt, je weiter man sich vom Bungsberg, beziehungsweise Flensburg, wo der DLF ebenfalls noch verbreitet wird, entfernt ist.

Alles beim Alten ist bei Radio R.SH. Der landesweite Privatsender wird sich laut derzeitigen Planungen erst Ende Juni 2031 von UKW verabschieden.

Laut Schilderungen soll der Empfang der NDR-Programme in Schleswig-Holstein seit der Leistungsreduzierung merklich schlechter geworden sein. Teilweise wird sogar von nicht mehr beifahrertauglichen Rauscheinbrüchen berichtet. Allerdings zeigen die Schilderungen zum Empfang auch, dass jetzt die Qualität des verwendeten Radios und Antenne eine wesentlich größere Rolle spielt als früher. So ist bekannt, dass in manchen Fahrzeugen im wahrsten Sinne des Wortes taube Radios verbaut sind, während in anderen, zumindest für UKW, richtig gute Geräte zu finden sind. Am Ende kommt es nicht nur auf das Werksradio an, sondern auch auf die im Auto verbaute(n) Antenne(n).

Wie sind die Sendeleistungen beim NDR aktuell?

Die folgende Tabelle gibt an, an welchen Standorten die Sendeleistung (ERP) reduziert wurde. Zunächst wird die alte, anschließend die aktuelle Sendeleistung genannt. Zuletzt die betroffenen Programme, für die diese Leistungsangaben an diesen Standorten zutreffen.

Standortalte Sendeleistungneue SendeleistungProgramme
Flensburg/Engelsby25 kW12,5 kWNDR1 89,6 MHz, NDR2 93,2 MHz, NDR Kultur 96,1 MHz
Flensburg/Engelsby10 kW5 kWNDR Info 87,7 MHz
Kronshagen15 kW7,5 kWNDR1 91,3 MHz, NDR2 98,3 MHz
Bungsberg50 kW25 kWNDR1 97,8 MHz, NDR2 91,9 MHz, NDR Kultur 89,9 MHz
Heide/Welmbüttel15 kW7,5 kWNDR1 90,5 MHz, NDR2 96,3 MHz, NDR Kultur 99,4 MHz
Neumünster Armstedt20 kW10 kWNDR1 106,4 MHz
Mölln/Fuhlenhagen20 kW10 kWNDR1 104,5 MHz

Wie zu sehen, wurde die Sendeleistung an den wichtigen Standorten zunächst einmal halbiert. Bei den kleineren Standorten wurden die bisherigen belassen. Während die Reduzierungen der Sendeleistungen auf UKW bereits merkbar sind, ist im Gegenzug zu erfahren, dass es am DAB+-Empfang nichts auszusetzen gibt. Er ist heute jedenfalls bereits die erste Wahl, insbesondere wenn es darum geht, öffentlich-rechtliche Sender hören zu wollen.

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2 Kommentare im Forum
  1. "Alles beim Alten ist bei Radio R.SH. ... erst Ende Juni 2034 von UKW verabschieden" Korrekt ist der Juni 2031. Mit der Abschaltung von R.SH, den NDR Programmen und Antenen Sylt wäre damit die Umstellung von UKW auf DAB+ abgeschlossen.
  2. Das bringt aber alles nichts, wenn an dem Ort der Empfang allgemein eingeschränkt ist, im Gewerbegebiet Schwentinental z.B. konnte man dem Empfang von Radio Bob über UKW und nun nach der Abschaltung über DAB+ einfach mal knicken. Früher Rauschen, heute Blocking/Freeze. Ein Fiebertraum.
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