Canal+ testet HEVC auf Astra

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Canal+ testet auf Astra SD und HD mit HEVC-Komprimierung

HEVC ist ein hocheffizienter Komprimierungsstandard, der bislang vor allem für UHD über Satellit zum Einsatz kommt. Nun zeigen immer mehr TV-Anbieter Interesse an HEVC abseits von UHD. Was steckt dahinter?

Die Frage ist leicht beantwortet. HEVC erlaubt es, auf einem Transponder mehr Programme bei gleicher Bildqualität unterzubringen, als mit den älteren Komprimierungsverfahren MPEG-2 oder MPEG-4. Das bedeutet weiter, dass ein TV-Anbieter für die Übertragung seiner Inhalte weniger Übertragungskapazitäten buchen muss. Das wiederum senkt die Kosten.

Während der letzten Monate sind bereits auf mehreren Transpondern auf Astra 19,2 Grad Ost Testausstrahlungen aufgeschaltet worden, bei denen für HD HEVC zum Einsatz kommt. Welchem tieferen Zweck diese Tests dienen, ist bislang nicht bekannt.

Canal+ testet HEVC

Anders verhält sich die Situation bei Canal+ Frankreich. Der französische Pay-TV-Anbieter hat auf Transponder 120 auf 12,728 GHz vertikal zwei Demokanäle aufgeschaltet. Auf beiden werden Vorschauen von Inhalten des Canal+-Pakets gezeigt. Wobei am unteren Bildrand ein schwarzer Balken eingeblendet ist, in dem, geschrieben mit fetten weißen Buchstaben: „CHAINE DE TEST EN SD HEVC“ beziehungsweise „CHAINE DE TEST EN SD HEVC“, wo der Balken mit dem Hinweis deutlich kleiner ist.

Der HD-Test von Canal+ in HEVC kommt mit der ungewöhnlichen Auflösung von 1920 x 540 Pixel

Wie sind die weiteren Details?

Beide Testkanäle werden unverschlüsselt übertragen. Auf dem SD-Test kommt eine Auflösung von 720 x 576 Pixel zum Einsatz, wobei hier mit Progressive Scan, also Vollbildwiedergabe, gearbeitet wird.

Für Verwunderung sorgt indes die Auflösung des HD-Tests. Der kommt nämlich mit 1.920 x 540 Pixel. Damit ist die horizontale Auflösung zwar deutlich größer, die vertikale aber sogar etwas geringer, als bei SD. Bei HD wird mit Halbbild-Übertragung gearbeitet.

Wo sind die HEVC-Tests von Canal+ zu empfangen?

  • Programm:                   ohne Namen
  • Satellit:                        Astra 1N
  • Position:                      19,2 Grad Ost
  • Frequenz:                     12,728 GHz
  • Polarisation:                 vertikal
  • Symbolrate:                 23.500
  • FEC:                            2/3
  • Übertragungsart:           DVB-S2/8PSK

Was braucht es für den Empfang?

Mit HD-tauglichem Empfangsequipment hat man hier das Nachsehen. Um diese Testkanäle sehen zu können, ist entweder eine UHD-Box oder ein UHD-tauglicher Fernseher erforderlich. Nur sie beherrschen den Komprimierungsstandard HEVC.

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17 Kommentare im Forum
  1. Das müsste dann eher 960x540 p sein das ist normiert , die brauchen dann jeweils nur ein gutes Mbit an Bandbreite . Da passend in qHD und nicht interlaced ein guter Kompromiss . Natürlich schlecht für den Satellitenbetreiber da dann nur noch wenige Transponder nötig sind .
  2. Gerade hoch komprimierbare Codecs reagieren mit Artefakten, wenn die Datenrate zu niedrig gewählt wird.
  3. Aber nur, wenn die Testsender auch in der SDT aufgeführt sind. Kann sein, dass sie es heute früh noch waren, jetzt jedenfalls nicht mehr. Übrigens: der SD-Sender heißt _Service 9811 und der HD-Sender heißt _Service 9810
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