Peacock-Exodus bei Sky: Das steckt dahinter

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Peacock nicht mehr bei Sky , sondern bei Netflix - im Bild: Logos von Sky und Peacock
© Sky Deutschland

Der Pfau wurde ganz schön zusammengestutzt: Der NBC-Streamingdienst Peacock hat seit dem Jahreswechsel die prächtigsten Teile seines Federkleids eingebüßt und kommt bei Sky nun in einem weitaus weniger anschaulichen Gewand daher als zuvor.

So manch ein Nutzer des Sky-Entertainment-Pakets schaute dieser Tage gegebenenfalls etwas verdutzt aus der Wäsche, als er mal wieder beim Angebot des NBC-Streamingdienstes Peacock vorbei kam. Mit einem Mal waren viele Inhalte verschwunden. Sky hatte die Reduktion des On-Demand-Portfolios von Peacock zwar angekündigt, aber nicht unbedingt an die große Glocke gehängt.

Zuerst einmal sei festgehalten, dass es sich nicht um einen Rückzug des erst Ende Januar 2022 hierzulande im Sky-Entertainment-Paket ohne Zusatzkosten gestarteten Angebots von Peacock handelt. Dieser Aspekt ist vor allem Sky selbst wichtig zu betonen, auch wenn man eingestehen muss, dass der On-Demand-Bereich zum 1. Januar gehörig eingedampft wurde.

Viele On-demand-Inhalte vorerst nicht mehr abrufbar

„Ab Januar 2023 werden einige Peacock-Inhalte bei Sky in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht mehr verfügbar sein. Die App bleibt aber weiterhin bestehen.“ hieß es hierzu seitens des Pay-TV-Anbieters. Wobei die Vokabel „einige“ etwas untertrieben scheint. Bis auf einen Rest mittelklassiger True-Crime- und Reality-Formate, ist bei Peacock aktuell nicht mehr viel zu sehen. Die generell attraktiver einzustufenden Formate wie „The Office“, „Bel-Air“ oder „MacGruber“ sind perdu. Das bedeutet nicht, dass sie nicht wieder linear bei Sky irgendwo auftauchen könnten, wie weiter betont wird, kommt jedoch trotzdem einem Schlag ins Peacock-Kontor gleich. Der NBC-Streamingdienst gehört ohnehin nicht zu den Big Playern der Branche – ohne Zugpferde erst recht nicht.

Logo der Peacock-Originalserie "Bel-Air"
Formate vom Schlag „Bel-Air“ sucht man derzeit vergebens. ™ and © 2021 Peacock TV LLC. All Rights Reserved.

DIGITAL FERNSEHEN hat sich auf die Suche nach den Hintergründen für die doch etwas verwunderliche (Spar?-)Maßnahme gemacht. Dabei fällt in erster Linie auf, dass die Rechnung, mit dem Argument der Peacock-Exklusivität das deutsche Sky-Produkt aufzuwerten, offensichtlich nicht aufgegangen ist. Wahrscheinlich haben nur wenige Kunden wegen des NBC-Streamingdienstes sich in den vergangenen elf Monaten Sky (Entertainment) zugelegt. Dies könnte der Hintergrund des Verweises seitens Sky sein, „sich ständig an den Wünschen seiner Kunden“ zu orientieren.

Peacock bei Sky im Entertainment-Paket inkludiert

Im Umkehrschluss darf angenommen werden, dass man „die Kirschen von der Torte“ künftig nicht mehr in der Kostenlos-Pauschale für Entertainment-Paket-Kunden verschenken möchte, sondern anderweitig Verwendung sucht. Sei es, wie zunächst angenommen werden darf, um im eigenen Portfolio an anderen Stellen Akzente zu setzen, oder vielleicht gar, um Serien- und Filmlizenzen zu veräußern. Schließlich verdient man durch die Inklusion im Entertainment-Bereich mit Peacock-Inhalten kein Geld in Deutschland.

Manch einer hat die Maßnahme sogar in den Dunstkreis des im Raum stehenden Verkaufs von Sky Deutschland gerückt. Nach dem Motto: „Frauen und Kinder verlassen das sinkende Schiff zuerst“. Da jedoch auch aus Großbritannien, Irland und Italien von dem Peacock-Exodus ebenfalls berichtet wurde, und diese Sky-Dependancen bekanntlich nicht zum Verkauf stehen sollen, lässt sich dieser Verdacht relativ schnell in Luft auflösen.

Gezielte Comcast-Maßnahme?

Nichtsdestotrotz bleibt die Maßnahme zunächst noch ein Mysterium. Konkrete Argumente und Angaben ließ sich Sky bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht entlocken. Zumindest ist aber schon einmal etwas mehr Licht ins Dunkle gekommen.

Bildquelle:

  • df-bel-air-logo: Sky
  • df-sky-peacock: Sky Deutschland

27 Kommentare im Forum

  1. Und ich glaube, dass Universal+ stattdessen starten wird. Was bleibt denn dann noch übrig von Sky? Rechte von HBO bis ca. 2025, Sportrechte (die auch auslaufen).
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