„Herr der Ringe: Ringe der Macht“: Macher reagieren auf rassistische Kritik

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Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht Titel Trailer
(c) Amazon Studios

Als Reaktion auf Anfeindungen wegen seiner vergleichsweise diversen Besetzung hat das Amazon-Prime-Video-Großrojekt „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ Rassismus verurteilt.

„Wir sind solidarisch mit unserer Besetzung“, lautet ein Statement. „Unsere Welt war noch nie ganz weiß, Fantasy war noch nie ganz weiß, Mittelerde ist nicht ganz weiß. BIPOC gehören zu Mittelerde und sie sind hier, um zu bleiben“, heißt es auf dem offiziellen Twitter-Account der Serie, deren erste Folgen seit etwa einer Woche online sind.

BIPOC (auch BPOC und POC) kommt aus dem angloamerikanischen Sprachgebrauch und steht für (Black oder Black Indigenous) People of Color – es meint alle Menschen, die vielfältigen Formen von Rassismus ausgesetzt sind und nicht nur Schwarze Menschen. Nach den ersten zwei Folgen (DF-Kommentar hierzu) vom 2. September geht nun wöchentlich eine weitere Episode von „Die Ringe der Macht“ online – insgesamt erstmal acht.

Zunächst acht Folgen „Herr der Ringe: Ringe der Macht“

Für die Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“, die Tausende Jahre vor den bisherigen Filmen spielt, hat Amazon laut „Forbes“ und Schätzungen zwischen 750 Millionen und einer Milliarde US-Dollar ausgegeben – allein für die erste Staffel. Der Aufwand soll sich aber gelohnt haben: Direkt nach dem ersten Tag meldete Amazon einen Zuschauerrekord von 25 Millionen Menschen.

Die Serie dankte im Statement vom Mittwoch ausdrücklich ihren nicht-weißen Fans: „Ihr seid willkommen, ihr werdet geliebt und ihr gehört dazu.“ Zur Erklärung hieß es, Autor J. R. R. Tolkien (1892-1973) habe einst eine Welt geschaffen, „die per Definition multikulturell ist“. „Eine Welt, in der sich Völker und Kulturen zusammenschließen… um die Mächte des Bösen zu besiegen.“

Peter Jacksons Hobbits haben große Fußstapfen hinterlassen

Die neue Herr-der-Ringe-Serie von Amazon tritt in große Fußstapfen. Die Filme von Peter Jackson gelten vielen als beste Fantasy-Reihe überhaupt. Einige Hardcore-Fans im Netz leben aber wohl in einer eigenen rein-weißen Fantasiewelt. Sie behaupten jedenfalls, dass People of Color nichts in Tolkiens Fantasy-Welt verloren hätten.

In den letzten Tagen hatten schon zahlreiche Stars wie Fantasy-Autor Neil Gaiman und Hollywood-Star Whoopi Goldberg sowie Stars der „Herr der Ringe“-Kinotrilogie Zeichen gegen die rassistisch motivierte Kritik an „Ringe der Macht“ gesetzt. Hobbit-Darsteller Elijah Wood, Sean Astin, Billy Boyd und Dominic Monaghan teilten Beiträge in ihren Social-Media-Accounts, auf denen sie sich für Diversität stark machen.

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Bildquelle:

  • Der Herr der Ringe-Serienevent 2022: Amazon

17 Kommentare im Forum

  1. Witzig die Macher versprühen ein Ablenkungsmanöver und diffamieren den Großteil der berechtigen und konstruktiven Kritik mit dem Buzzword des Jahrtausends "Rassismus" heute hat es ja schon seine Wirkung und Bedeutung verloren weil es so inflationär bei allem genutzt wird was der jeweiligen Person nicht passt. Der Großteil der Kritiken zu dieser Serie sind nicht rassistisch und zielen eher auf das schlechte Writing, den schlechten Schnitt, die schlechte Ausstattung/VFX/SFX ab... Denn obwohl farbige auch in dem GoT Prequel vorkommen, kommt es viel besser an als in der Herr der Ringe Serie... Woran wird das wohl liegen? :whistle: Aber gut Amazon will retten was zu retten ist, da greift man zu jedem Trick in der Trickkiste um das milliardenschwere 5 Staffel Projekt zu retten und in das vermeintlich rechte Licht zu rücken... Man verhindert ja jede Amazon Bewertung (ob 1 oder 5 Sterne) und bei Amazons IMDB kann man sie auch nicht schlechter bewerten als 6/10 egal wie konstruktiv eine 4/10 oder 5/10 Bewertung sein mag...
  2. Ich kenne die Vorwürfe nicht, die man den Machern der Serie gemacht hat, aber sie hätten ihre "Farben" schlauer verteilen können. Neben aller Politik gibt es immer noch die Biologie, und die zeigt uns, dass stark pigmentierte Haut vor allem dort auftritt, wo Wesen viel der Sonne ausgesetzt sind. Haarfuße die viel draussen sind? Warum nicht? Das passt einigermaßen und ist noch halbwegs glaubwürdig. Aber Zwerge die unter Tage leben und kaum Sonne abbekommen? Man kann es auch übertreiben... das wirkt einfach aufgesetzt und erzwungen. Das darf man auch kritisieren ohne ein Rassist zu sein. Das zeigt doch nur, dass man sich gar keine Gedanken gemacht hat, sondern einfach mit der Gießkanne über alle Wesen dunkle Hauttöne ausgeschüttet hat, egal ob diese viel Sonne sehen oder so gut wir gar keine. Und ich glaube das stört viele Fans, der achtlose Umgang mit Tolkiens Vermächtnis, der sich so sehr bemühte eine glaubwürdige Fantasiewelt zu schaffen.
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