ARD-Serie „Hundertdreizehn“: Schmerz, Schuld, Schicksale

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Hundertdreizehn
Foto: WDR/Windlight Pictures/Frank Dicks

Die eindringliche ARD-Dramaserie „Hundertdreizehn“ zeigt, wie eine Katastrophe Menschen zwingt, die Auseinandersetzung mit sich selbst zu suchen. Packend, technisch aufwendig – und mit Star-Besetzung.

In einem Reisebus sitzen Menschen zufällig zusammen. Ein katastrophaler Unfall macht sie zu einer Schicksalsgemeinschaft. Die Serie „Hundertdreizehn“ erzählt exemplarisch die Geschichte von Überlebenden und wie ein Unglück ihr Leben verändert. Es geht um Schmerz und Schuld, um Hoffnung und Neuanfang. Eine sechsteilige High-End-Produktion der ARD – atmosphärisch dicht, filmisch aufwendig, mit Star-Besetzung und einem Finale, bei dem der Zuschauer kurz die Luft anhält.

Die Folgen 1 bis 3 sind am Dienstag (14. Oktober) und die Folgen 4 bis 6 am Mittwoch (15. Oktober) jeweils ab 20.15 Uhr im Ersten zu sehen. In der ARD-Mediathek ist die Reihe ab dem 10. Oktober abrufbar. Zum hochkarätigen Cast gehören Robert Stadlober, Lia von Blarer, Anna Schudt, Patricia Aulitzky, Armin Rohde, Antonia Moretti und Max von der Groeben.

113 Schicksale

Die Filmemacher bauen ihre Geschichte auf einer Frage auf: „Wie viele Personen sind im Durchschnitt direkt oder indirekt davon betroffen, wenn ein einziger Mensch tödlich verunglückt?“ Sie verweisen auf eine Untersuchung des Bundesverkehrsministeriums aus dem Jahr 2017, nach der 113 Menschen von einem solchen Ereignis für immer beeinflusst werden: Familienangehörige, Freunde und Bekannte, Einsatzkräfte und Augenzeugen.

Der Busunfall und die Ermittlungen zur Unglücksursache sind der rote Faden, der sich durch die Reihe zieht. In jeder Folge rücken Drehbuchautor Arndt Strüwe und Regisseur Rick Ostermann einen Protagonisten in den Fokus. Für melancholische Stimmung sorgt nicht zuletzt die Musik des österreichischen Komponisten Karwan Marouf.

Wie gehen die Hinterbliebenen des Busfahrers und Überlebende mit dem Erlebten um? Und welche Folgen hat der Unfall für sie? Sämtliche Figuren werden durch die Katastrophe gezwungen, sich mit ihrem ganz individuellen Schicksal auseinanderzusetzen.

Rekonstruktion einer Busfahrt

Busfahrer Theo stirbt. Die Ermittler Anne Goldmundt und Jan Auschra decken ein Geheimnis auf, das Theo seit vielen Jahren hütete. Hat seine Tochter Ela etwas mit dem Unfall zu tun? Ein Feuerwehrmann wird durch das Unglück an ein Kindheitstrauma erinnert. Architektin Clara fühlt sich schuldig am Tod einer Mitreisenden, der sie vielleicht noch hätte helfen können. Und dann sitzen da zwei Freunde in dem Bus, die einer Bekannten einen Gefallen tun wollen, indem sie eine Tasche transportieren.

Auf verschiedenen Zeitebenen setzt die Serie das Puzzle zusammen: Den Ermittlern gelingt es, den Unfall zu rekonstruieren. Einen entscheidenden Hinweis liefert ausgerechnet Ela, die Tochter des Busfahrers, als sie sich ihren Schuldgefühlen stellt. Am Ende bricht der nächste Reisebus zu seiner Tour auf.

Autor Strüwe sagt im ARD-Interview über die Reihe: „Mir war es ein besonderes Anliegen, in dieser Serie die großen Themen wie Liebe, Tod, Abschied, Schuld, Sühne und Vergebung zu thematisieren und dennoch keine Erzählung voll düsterer Resignation zu kreieren, sondern im Gegenteil auch zu zeigen, dass so ein Schicksalsmoment auch Aufbruch und Hoffnung bringt.“

Von Ute Wessels, dpa / Redaktion DF: mw

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