Arte zeigt wieder restaurierte „Kino Classics“ von 1945-95: „Die Brücke“ und vieles mehr

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Antikriegsfilm
© ZDF - Die Brücke - Klaus Hager (Volker Lechtenbrink, re.) und sein Freund Karl Horber (Karl Michael Balzer, li.) eröffnen das Feuer auf amerikanische Panzer.

Ein neuer Blick auf das europäische Filmerbe: Unter dem Label „Arte Kino Classics“ präsentiert der Kultursender ab heute zum zweiten Mal eine Saison selten gezeigter und bedeutender Titel aus dem reichen europäischen Filmerbe.

Damit hebt Arte einen kulturellen Schatz voller Vielfalt ins lineare und non-lineare TV-Programm. Und das nicht nur in Deutschland und Frankreich, sondern in vielen europäischen Ländern und in sechs europäischen Sprachen untertitelt. Alle Filme sind frisch restauriert.

Isabelle Huppert in "Die Spitzenklöpplerin".
© Janus-Action Films – Pomme (Isabelle Huppert), so wie die anderen sie gerne hätten. Doch sie fühlt sich nicht wohl unter der Schminke.

Arte Kino Classics online bereits gestartet – diesen Montag auch im TV

Den Auftakt macht am 20. März der Schweizer Filmklassiker „Die Spitzenklöpplerin“ (1977) von Claude Goretta, der Isabelle Huppert bekannt gemacht hat. Im TV- wird die Reihe am 5. April dann fortgesetzt mit der Erstausstrahlung von „Tagebuch meiner Kindheit““, einem“. Der Film ist der erste Teil einer Trilogie („Tagebuch für meine Lieben“, 1987, und „Tagebuch für meine Eltern“, 1990), deren weitere Teile im Rahmen der Arte Kino Classics Reihe auch noch berücksichtigt werden. Die Kollektion umfasst rund 20 Filme, darunter kanonische Werke von Regisseurinnen, der Ungarin Marta Meszaros, der Schwedin Mai Zetterling und der Tschechin Vera Chytilova.

Szene aus "Das Tagebuch meiner Kindheit"
© Lóránd Mertz – Juli (Zsuzsa Czinkoczi) zieht zu Janos (Jan Nowicki), nachdem sie Magda den Rücken gekehrt hat.

Mit dieser im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bisher einzigartigen Initiative wirft Arte einen neuen Blick auf die europäische Filmgeschichte von 1945 bis 1995. Entscheidend für die Auswahl ist, dass die Filme Maßstäbe des filmischen Erzählens gesetzt haben, für ihre Herkunftsländer kanonisch sind und uns auch heute noch etwas zu sagen haben. Gerade auf arte.tv kann so auch ein jüngeres Publikum Filmklassiker mit neuen Augen entdecken.

Online auf arte.tv seit 1. März bis 1. März

  • Blackout im Höllen-Paradies („Scrubber“, UK 1982) von Mai Zetterling – weibliches Pendant zum britischen Kultfilm „Scum“ (1979) von Alan Clarke.
  • Face to Face („Prosopo mé prosopo“, Griechenland 1966) von Roviros Manthoulis – satirisches Portrait einer Gesellschaftsschicht, die im Zuge des Wirtschaftsbooms zu Geld gekommen ist
  • Wer sind Sie, Polly Maggoo? („Qui êtes-vous Polly Maggoo ?“, Frankreich 1966) von William Klein – Satire auf die Welt der Mode mit erschreckender Weitsicht
  • Das verpasste Treffen („Varastatud kohtumine“, Estland 1988) von Leida Laius – atmet den Geist der Perestroika
  • Die Wand („Le Mur“, Frankreich 1966) von Serge Roulet – nach Vorlage der existentialistischen Novelle „Le Mur“ von Jean-Paul Sartre

Auswahl weiterer, noch unterminierte Filme der Reihe

  • Bubble bath („Habfürdö“, 1966) – ungarischer Animationsfilm, bunt wie ein LSD-Trip
  • Die Eskimofrau friert (Eszkimó asszony fázik, Ungarn 1984) – fantastisches Debüt des alternativen Filmemachers János Xantus
  • Die Brücke (BRD 1958) – Antikriegsfilm nach dem autobiografischen gleichnamigen Roman von Gregor Dorfmeister (Pseudonym Manfred Gregor), u.a. mit einem blutjungen Fritz Wepper
  • Tausendschönchen – kein Märchen („Sedmikrásky“, ČSR 1966) – Frecher und burlesker Film über zwei Mädchen und ihre ziellose Rebellion
  • Withnail and I (UK 1987) – Kult-Komödie von Bruce Robinsons über zwei arbeitslose Londoner Schauspieler
Antikriegsfilm "Die Brücke"
© ZDF – Die Brücke – Die unbedarften Oberschüler Scholten (Folker Bohnet), Mutz (Fritz Wepper), Forst (Michael Hinz), Borchert (Frank Glaubrecht), Hager (Volker Lechtenbrink), Bernhard (Günther Hoffmann) und Horber (Karl Michael Balzer) sollen eine Brücke verteidigen.

„Arte Kino Classics“ ist seit letztem Jahr Teil von „ArteKino“, das seit 2016 mit „ArteKino Festival“ und „ArteKino Selection“ junge europäische Regisseurinnen und Regisseure mit ihren aktuellen Sichtweisen präsentiert. So wird die Brücke geschlagen vom aktuellen jungen Kino zurück zur Filmgeschichte und deren Einflüssen.

Die Auswahl der Filme erfolgt innerhalb der Arte-Gruppe und in Zusammenarbeit mit der Association des Cinémathèques Européennes (ACE). Etwa ein Drittel der Filme stammt von Regisseurinnen. Die Kooperation von Arte und ACE wird von Creative Europe MEDIA unterstützt.

Alle bislang vorgesehenen Filme listet Arte in dieser PDF auf.

Bildquelle:

  • df-die-bruecke-1: arte

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