
Im Sommerloch holt das ZDF seine Quotenhits aus dem Archiv. Diesmal läuft ein Special der Krimireihe „Stubbe – Von Fall zu Fall“ von 2020.
Es war ein sehr langer Abschied vom beliebten TV-Kommissar Wilfried Stubbe. Millionen Zuschauer sahen im ZDF regelmäßig zu, wie der in den 1990er Jahren von Dresden nach Hamburg gezogene Kommissar Stubbe (Wolfgang Stumph) sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzt, mit sächsischem Humor.
Nach der 50. Folge war eigentlich Schluss, aber wegen der Neugier der Zuschauer, wie es weitergeht bei Stubbes, gab es 2018, 2021 und 2022 jeweils einen Nachschlag. 2025 war dann endgültig Schluss. Im aktuellen Sommerloch holt das Zweite allerdings noch einmal einen der letzten Fälle aus dem Archiv: „Tödliche Hilfe“ wird am Mittwoch (2. Juli) um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
Es gehe um die Geschichte einer Familie im Spiegelbild der Gesellschaft, „mit allen Konflikten und Spannungen in der Realität“, sagte Stumph damals zur Erstausstrahlung 2021. Stubbe ist mit seiner noch berufstätigen Lebensgefährtin Marlene, die bei der Kripo arbeitet, von Hamburg nach Dresden umgezogen und weiß nicht so recht wohin mit sich. Daher mischt der pensionierte Hauptkommissar nach zwei Jahren doch wieder auf dem Bildschirm mit – wenn auch im Hintergrund.
Denn in dieser besonderen Ausgabe ist Stubbes inzwischen erwachsene Tochter Christiane (Stephanie Stumph) als Journalistin skrupellosen Machenschaften in der Pflege auf der Spur. Bei einem Familienbesuch heuert sie undercover als Praktikantin bei einem Dresdner Pflegedienst an. Stubbes Lebensgefährtin hat ihrem Partner bereits erzählt, dass auch die Polizei den Dienst ins Visier genommen hat.
Nach jahrelanger Stubbe-Abstinenz steht seine „doppelte“ Tochter in diesem Fall im Fokus. „Sie hat sich in ihrer Filmrolle wie im wahren Leben von einem neunjährigen Kind zu einer selbstbewussten emanzipierten Frau entwickelt“, sagte der Vater zur damaligen TV-Premiere. Das Klischee der „Tochter von …“ sei Vergangenheit. „Jetzt bin ich der ‚Vater von‘“, sagt er und lacht.
Beide schätzen die Zusammenarbeit auf Augenhöhe. „Sie kritisiert mehr mich als ich sie, früher war es umgekehrt“, sagte Stumph und lobte den Anspruch und Ehrgeiz der Tochter: „Sie weiß genau, was sie will und was nicht.“
Autor Peter Kahane habe ihre Figuren sehr Stumph-sinnig geschrieben, lobt er mit einem Wortspiel. „Manches spielen wir wie wir im Leben sind.“ Darin sieht Stumph auch ein Erfolgsgeheimnis der Reihe. „Die Menschen verbinden die familiären mit den zeitspezifischen Themen und denken sich: die Familie Stubbe kenne ich.“
Text: Simona Block, dpa / Redaktion DF: mw
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Bildquelle:
- stubbe: ZDF/Rudolf Wernicke