
Eine zarte Mini-Serie aus London mit Stars des Independent-Kinos: Alice kann sich nicht binden. Und Jack kann sich nicht länger das Herz brechen lassen. Werden sie je zueinanderfinden? Neu auf ZDFneo.
Die beiden Londoner Alice (Andrea Riseborough) und Jack (Domhnall Gleeson) könnten nicht gegensätzlicher sein. Sie: eine neurotische, wortgewandte Brokerin mit riesigem Loft, die nach eigenen Worten keine zwei Abende mit demselben Mann verbringt. Er: ein schüchterner und gutmütiger Biomediziner, der zum ersten Mal eine Dating-App ausprobiert und von Alice zugleich völlig fasziniert und völlig überfordert ist.
ZDFneo zeigt die Serie „Alice & Jack“ am Dienstag (24. Juni) ab 22.30 Uhr – alle sechs Folgen am Stück. Einen Tag später stehen sämtliche Episoden im ZDF-Streamingportal.
Alice wird von ihren Dämonen beherrscht und sendet Jack immer wieder widersprüchliche Signale. „Du bist toll. Du bist nett. Du bist gut aussehend. Und ein guter Liebhaber. Du bist wundervoll“, sagt sie zu ihm, wenn sie ihn nach dem ersten Date und dem ersten Sex aus ihrer Wohnung buchstäblich heraus komplimentiert. „Ich verstehe, wieso Du willst, dass ich gehe“, kann er da nur mit einem Hauch von Ironie kontern. Der Kontakt reißt ab, sie will es so.
Es ist der Anfang einer On-Off-Liebe. „Es ist schwierig zu sagen, ob man etwas mag oder nicht. Denn manchmal fühlt man sich zu etwas hingezogen. Aber es macht einen trotzdem wütend oder deprimiert“, sagt Alice im Museum und spricht wohl nicht nur über das Kunstwerk vor ihr. Als sie ihre Launen an einer armen Angestellten auslässt, faucht er sie an: „Was immer mit Dir los ist: Kriege es in den Griff und finde einen Weg, erwachsen zu sein. Das ist nicht okay.“
Jack wird es bald zu viel, er lernt eine andere Frau – Lynn (Aisling Bea) – kennen und heiratet sie. Er tut das eher aus Anstand, weil ein Kind unterwegs ist. Jack sucht den Namen Celia aus – ein Anagramm von Alice. Eines Tages steht die komplizierte Ex, die ihm ein „Loch in die Seele gerissen“ hat, in seinem Labor.
Geschichte über Höhen und Tiefen
Die Liebe flammt erneut auf und bleibt über Jahre hinweg zwischen Alice und Jack bestehen. Die zwei erleben Höhen und Tiefen. Es geht um Trennungen, Heiratspläne, dunkle Kindheitserlebnisse, um Tod, um Geld, um Schwangerschaft, um Krankheit. Schließlich bindet ein Schicksalsschlag die beiden nach langer Zeit erstmals fest aneinander.
Die Hauptdarsteller sind etablierte Stars des intelligenten Hollywood-Kinos: Andrea Riseborough hat bei dem Drama „Birdman“ mitgespielt, Domhnall Gleeson kennt das Publikum aus dem Science-Fiction-Film „Ex Machina“ als naiven Programmierer Caleb, der sich in eine gefangene Androidin verliebt. Die beiden verleihen dem titelgebenden Paar jene Glaubwürdigkeit, die den britischen Sechsteiler vor einem Absturz in ein plattes Melodram bewahrt.
Von Christof Bock, dpa / Redaktion DF: mw
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