Audiotainment-Südwest-Chef sieht größere Strukturveränderungen auf Radiobranche zukommen

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Big FM
Foto: Canva / Auerbach Verlag/ Logo: BigFM

Kai Fischer ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Audiotainment Südwest (RPR1, Rock FM, Radio Regenbogen, BigFM). Auf seine Branche sieht er Jahre des Umbruchs zukommen.

Der private Hörfunk, er steht dieser Tage unter Druck. Das erlebt auch Kai Fischer, langjähriger Geschäftsführer der Audiotainment Südwest. In seinem Haus entstehen die Programme BigFM, Rock FM, RPR1 und Radio Regenbogen. Während die beiden letzteren in Rheinland Pfalz und Baden-Württemberg ihre Reichweitenpotentiale möglichst maximal ausschöpfen sollen, verfolgt die ATSW für die beiden anderen Brands andere Strategien. Bei Rock FM soll es eine möglichst bundesweite Zulassung werden, während Big FM regionalisiert bleiben soll. Ein einheitliches bundesweites BigFM ist nicht geplant. Für Rock FM und BigFM setze man dennoch „stark auf neue Märkte“, so Fischer. Während BigFM über eine Programmbeauftragung inzwischen auch NRW als BigFM NRW erobert, sind einige Bundesländer noch ohne „eigenes BigFM“ – das könnte sich mittelfristig ändern.

Aus Change-Prozess gestärkt hervorgehen

Ohnehin sieht Fischer Änderungen auf die Radiobranche zukommen. In einem ausführlichen Interview mit „New Business“ sagt Fischer, sein Unternehmen arbeite intensiv daran, ein „attraktiver Partner für andere private Hörfunkanbieter ist und wir so zu den vier, fünf Hörfunkanbietern in Deutschland gehören, die aus der zwangsläufig kommenden Konsolidierungswelle im privaten Hörfunk gestärkt hervorgehen.“ Der Prozess der Konsolidierung werde sich seiner Meinung nach in den kommenden zwei drei Jahren verstärken. „In wenigstens fünf Jahren werden größere Strukturveränderungen stattfinden“, glaubt Fischer.

Drei Themen seien für den privaten Hörfunk, so formuliert es Fischer, derzeit wichtig. Als zentrale Herausforderung bezeichnet der Radiochef Künstliche Intelligenz, die Automatisierung der Werbevermarktung und eben die Konsolidierung. „KI kann uns in vielen Bereichen helfen und hilft uns bereits, zum Beispiel bei der Automatisierung von Inhalten, bei der Personalisierung, bei der Zielgruppenanalyse, bei der plattformübergreifenden Verbreitung, bei der Datenanalyse, bei Chatbots und Sprachassistenten, bei der automatischen Programmplanung“, führt Fischer aus.

Komplett automatisieren will die ATSW „in kürzester Zeit“ etwa regionale Wetter-, Verkehrs- und Veranstaltungsberichte.

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3 Kommentare im Forum
  1. Tja, da wird KI aus dem bestehenden Radio-Dudel-Matsch noch mehr unpersönliches Zeugs machen. Und dann wird man sich über noch stärker schwindende Hörerzahlen wundern und Wellen zusammenlegen oder einstellen. Gut, ein bisschen Konsolidierung wird guttun, es gibt eh schon zu viele Sender, die alle das selbe machen.
  2. Es geht eben nur noch ums Geldverdienen. Mit Betonung auf NUR. Seelenlos, automatisiert, obsolet.
  3. Nur wenn die KI das macht, dann kann ich mir über Spotify auch selber eine Liste zusammenstellen, zb "Nur 50er Jahre Hits", Nur 60er Jahre Hits" oder nur Rock`n Roll. Die Programme die im Privat Sektor wirklich gut sind, ssind die Spartenprogramme, wenn der Manager das nicht erkennt geht sein Unternehmen unter, so einfach ist das! Spotify bleibt oben! zb Klassik Radio, Radio Bob, Harmony FM (FFH), Oldie Antenne (Antenne Bayern) das sind ja Spartenprogramme - die sind Interessant. zb RadioBob hatzum Tod vom Black Sabbath Sänger Ozzy Osborne, nur dessen Hits gespielt, die anderne nicht, die haben nur berichtet das er gestorben ist und haben mal einen Hit gespielt und weiter ging es in der Rotation, sowas braucht man einfach nicht und da kann man schlussendlich auch nicht mit verdienen. Beim öffentlcih rechtlichen Rundfunk mag das funktionieren, im Privat Sektor aber langfristig, eher nicht! Es sei denn, man denkt kurzfristig, nach mir kommt der nächste Manager der es in den Sand setzt, das ist aber nicht zielführend. Man muß aber auch sagen im öffentlich-rechtlichen Bereich ist Information die Nummer 1 , DLF, hr-info, MDR Aktuell, NDR info, WDR5, BR24 (B5 Aktuell), rbb inforadio, SWR Aktuell. Das gab es mal mit Radioropa Info im Privat Sektor, aber ist nun auch nicht mehr vorhanden, da müsste sich ein Manager mal drum kümmern, daß das wieder so ist.
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