Aktuelle Streaming-Tipps: Dystopisches Sci-Fi-Epos und mehr

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Neil Patrick Harris spielte den Hyper-Hetero in „How I Met Your Mother“ und mimt nun einen verlassenen Großstadtschwulen bei Netflix: Die Serie „Uncoupled“ und was sich nun sonst noch zu streamen lohnt.

„Uncoupled“ – eine Art schwules „Sex and the City“

Neil Patrick Harris war bei der Sitcom „How I Met Your Mother“ der Frauenheld Barney Stinson. Nun sieht man ihm in der recht freizügigen Netflix-Serie „Uncoupled“ (Stichwörter: Dickpics, One-Night-Stands) die Freude an, den New Yorker Endvierziger Michael zu spielen, der sich als Single in der Gay-Dating-Welt des Jahres 2022 zurechtfinden muss. Nach 17 Jahren monogamer Beziehung wird Michael völlig überraschend und ohne zufriedenstellende Erklärung von seinem Freund Colin sitzengelassen. Traurig und wütend ist der Immobilienmakler nun damit beschäftigt, das Liebes-Aus zu verarbeiten. Das alles spielt in einem superreichen Milieu und zeichnet ein New-York-Bild, das an „Sex and the City“ erinnert und stereotypmäßig in etwa so überdreht ist wie das Frankreich-Klischee aus der Netflix-Serie „Emily in Paris“.

Kein Wunder: Hinter der Serie steckt Produzent Darren Star, der Erfinder von „Sex and the City“ und „Emily in Paris“, der sich für diese Serie (achtmal circa 30 Minuten) mit dem «Modern Family»-Autor Jeffrey Richman zusammengetan hat. Highlights der Klischees auskostenden Produktion – Michael hat natürlich beste Freunde wie den promisken Wetteransager Billy und den leicht verbitterten Galeristen Stanley – sind die Frauenfiguren: Kollegin Suzanne (Tisha Campbell) und die Immobilienkundin Claire (Marcia Gay Harden). „Uncoupled“ ist seit Ende Juli bei Netflix verfügbar.

Gay-Klassiker „Queer as folk“ modernisiert

Die britische Serie „Queer as Folk“ von 1999 gilt als erste Fernsehserie der Welt, die offen schwule Hauptfiguren hatte und deren spezielle Erlebnisse in den Mittelpunkt stellte. Autor war Russell T Davies („Years and Years“, „It’s a Sin“). In den USA gab es ab dem Jahr 2000 vom Pay-TV-Sender Showtime ein amerikanisch-kanadisches Remake unter demselben Titel. Die Handlung wurde auf nordamerikanische Gegebenheiten angepasst und von Manchester nach Pittsburgh verlegt (wobei viel in Toronto gedreht wurde). Im deutschen Fernsehen war die US-Serie 2006 bis 2008 zum Beispiel bei ProSieben zu sehen. Der komisch anmutende Titel der Serien leitet sich von der nordenglischen Redewendung „There’s nought so queer as folk ab, was in etwa „Es gibt nichts Seltsameres als Menschen“ bedeutet.

Jetzt hat der zum Medienkonzern NBC Universal gehörende Streamingdienst Peacock eine Neuauflage von „Queer as Folk“ produziert, die diesmal in New Orleans spielt. Statt vor allem weiße Schwule zu zeigen, ist die Serie weit diverser, zeigt auch Geschichten von Afroamerikanern und Transfrauen. Es geht um eine Clique, die nach einem Terroranschlag auf einen LGBTQ-Club versucht, die Ereignisse zu verarbeiten und in ein normales Leben zurückzufinden. Am 31. Juli ist die acht Episoden umfassende Serie beim Streamingdienst Starzplay angelaufen – jede Woche Sonntag (7.8./14.8./21.8.) kommen nun zwei neue Folgen hinzu.

Royale Power

König Carl XVI. Gustaf ist offiziell das Oberhaupt des schwedischen Königshauses. Doch insgeheim haben Königin Silvia und Kronprinzessin Victoria den größten Anteil daran, den Fortbestand der Monarchie zu sichern. Der Film „Die Kraft der Königin: Schwedens starke Frauen“ von Julia Melchior blickt auf die Rolle der starken Frauen in einem der populärsten Königshäuser Europas. Exklusive Aufnahmen von der Königsfamilie und Interviews mit Familie und Wegbegleitern gewähren ungewöhnlich persönliche Einblicke. In der ZDF-Mediathek ab Samstag (6. August), 10.00 Uhr, verfügbar.

Trauriges Traumpaar

Sie stand für „Sissi“, er für den „Leoparden“. Er war ein raubeiniger Franzose, sie eine zarte Deutsche. Beide waren von der Gnade berührt und liebten einander voller Leidenschaft. Das Paar Romy Schneider-Alain Delon ging ins kollektive Gedächtnis ein, obwohl es nur fünf Jahre zusammen war. Diese Leidenschaft fand später ihr Spiegelbild in dem Kult-Krimi „Der Swimmingpool“. 40 Jahre nach Romy Schneiders Tod eröffnet der Dokumentarfilm „Romy und Alain – Die ewigen Verlobten“ dank bisher unveröffentlichter Aussagen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen eine neue Sicht auf die beiden Ikonen der Filmgeschichte. In der Arte-Mediathek zu streamen.

Wir sind nicht allein

Viele Augenzeugen, die Ufos gesehen oder sogar Kontakt mit Außerirdischen erlebt haben wollen, berichten von einer nachhaltigen Bewusstseinserweiterung. Auch Militärangehörige und sogar Wissenschaftler schildern Sichtungen meist fremdartiger Lichtobjekte. Es existieren mittlerweile unzählige Fotos und Videoaufnahmen von gesichteten Ufos. Wie sind die zu beurteilen? „Akte UFO“ ist eine achtteilige Dokureihe auf ZDFinfo. Ab Dienstag (9. August) kann man sie in der ZDF-Mediathek abrufen.

Nach wahren Begebenheiten

Bosnien im Juli 1995. Aida (Jasna Ðuričić) arbeitet in der Kleinstadt Srebrenica als Übersetzerin für die UN. Als die serbische Armee die Stadt einnimmt, gehört ihre Familie zu den Tausenden von Menschen, die im UN-Lager Schutz suchen. Als Dolmetscherin versucht sie dabei, Lügen und Wahrheiten auseinanderzuhalten. Alles, um herauszufinden, wie sie ihre Familie und ihre Nachbarn retten könnte. Der Film „Quo Vadis, Aida?“ wurde 2021 dreifach mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet, darunter die Kategorie Bester Film. Darüber hinaus gab es eine Oscar-Nominierung als Bester internationaler Film. Ab 11. August ist das Drama nach wahren Ereignissen bei Magenta TV zu streamen.

Düstere Zukunft

Im Jahr 2145 hat ein verheerender Religionskrieg die Erde nahezu zerstört, die Menschheit ist vom Aussterben bedroht. Entsandt auf einen weit entfernten, unwirtlichen Planeten sollen zwei Androiden eine neue atheistische, menschliche Kolonie aufbauen. Es ist eine Aufgabe, die mit der Ankunft einer gläubigen Gemeinde überlebender Menschen jäh gefährdet ist. Ridley Scotts dystopisches Science-Fiction-Epos „Raised by Wolves“ geht in die zweite Staffel.

Es stellt erneut die großen Fragen nach Menschlichkeit, der Macht von Ideologien und Technologie. Nun schließt sich das Androidenpaar Mutter (Amanda Collin) und Vater (Abubakar Salim) einer neu geformten Atheisten-Kolonie auf dem Planeten Kepler-22b an. In der geheimnisvollen tropischen Zone wollen sie ihre sechs Menschenkinder großziehen, doch im Kollektiv gibt es bald einige Komplikationen. Zumal das „natürliche Kind“ von Mutter die Menschheit endgültig auslöschen könnte. „Raised by Wolves“ läuft nun bei Warner TV Serie, das Pay-TV ist unter anderem über Sky zu empfangen.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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