
Die stabile Nachfrage aus Westeuropa und Nordamerika sowie staatliche Anreize in China trugen weltweit jedoch dazu bei, die schwächeren Bedingungen in Japan auszugleichen.
Eine neue Analyse der Marktforscher von Omdia zeigt ein stetiges Wachstum der Fernseher-Auslieferungen im ersten Quartal 2025 und trotzt damit den Bedenken hinsichtlich zollbedingter Störungen. Die weltweiten Lieferungen stiegen laut dem vierteljährlichen TV-Markt-Trackers im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent. Die weltweiten TV-Lieferungen erreichten im ersten Quartal 2025 demnach 47,5 Millionen Geräte, gegenüber 46,4 Millionen im Vorjahr. Doch Sorge könnte uns Japan bereiten.

Nordamerika mit Wachstum trotz Unsicherheit
„Der nordamerikanische Markt zeigte sich im ersten Quartal 2025 verhalten, blieb aber mit einem Wachstum von 0,6 Prozent im Jahresvergleich im Plus“, erklärt Matthew Rubin von Omdia. „Dies entspricht historischen Mustern, wonach die US-Fernsehnachfrage auch bei wirtschaftlichen Schocks tendenziell stabil bleibt, da Fernseher als unverzichtbare Heimunterhaltung gelten, selbst wenn andere Ausgaben für nicht benötigte Geräte zurückgehen.“
Kurz- bis mittelfristig erwartet Omdia auch keine nennenswerten Auswirkungen der Zölle auf die US-Fernsehnachfrage. Ausreichende Lagerbestände und die Präsenz von Fertigungsbetrieben in Mexiko – das von null Prozent-Einfuhrzöllen auf Fernsehgeräte profitiert – helfen den Marken, potenzielle Risiken zu minimieren.
Warum die Zölle den TV-Verkäufen nichts anhaben können
Die Marktforscher sehen gleich mehrere Faktoren, die den US-Markt faktisch immun gegenüber den aktuellen Unsicherheiten werden lassen. So hätten die Verbraucher überhaupt keine Probleme, auf chinesische Produkte zu verzichten, da sie auf eine große Auswahl von Modellen und Bildschirmgrößen anderer Marken umsteigen können. Zudem sind die bereits benannten Fertigungskapazitäten in Mexiko zu nennen. Große Marken und OEM-Hersteller können hier weiterhin auf die Zölle von null Prozent setzen.
So will China die TV-Delle überstehen
In China kurbelt das staatliche Konjunkturprogramm „Alt gegen Neu“ die Binnennachfrage weiter an und trug laut Omdia im ersten Quartal 2025 zu einem Wachstum von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei. Diese Initiative läuft jedoch später in diesem Jahr aus und zieht die zukünftige Nachfrage effektiv vor. Auch das Wachstum von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr in Lateinamerika und der Karibik ist hauptsächlich auf kurzfristige Maßnahmen zurückzuführen. Markenhersteller haben ihre Liefermengen in die Region beschleunigt, um möglichen Handelsstörungen mit den USA vorzugreifen.
Japan im Minus: 50 Prozent weniger OLEDs
Japan war die einzige Region mit einem Rückgang der Lieferungen. Ein stattliches Minus von 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist hier zu verzeichnen. Ein deutlicher Rückgang des Interesses an OLED-Fernsehern hat den Markt erheblich beeinflusst, die OLED-Lieferungen gingen im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent zurück. Das schwächere Verbrauchervertrauen dämpfte die Nachfrage nach Premium-Technologien, im Gegensatz zu Westeuropa, wo die OLED-Lieferungen trotz ähnlicher makroökonomischer Herausforderungen im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent stiegen. Weltweit stiegen die OLED-Lieferungen um 11 Prozent und markierten damit das vierte Wachstumsquartal in Folge.
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