
Nach Kriegsende ging es bei den großen, wichtigen Sendern mit der Wiederinbetriebnahme Schlag auf Schlag. Bis der Neuaufbau des Rundfunks in Deutschland aber soweit abgeschlossen werden konnte, sollte es März 1946 werden.
Sonderfall Berlin
Am 13. Mai meldete sich auf Veranlassung des sowjetischen Stadtkommandanten um 20:00 Uhr mit: „Hier spricht Berlin. Hier spricht Berlin! Auf Wellenlänge 356 m. Wir beginnen unsere Sendungen.“ auch der Rundfunk in der ehemaligen Reichshauptstadt zurück.
Der Berliner Rundfunk, wie sich der Sender nannte, war das erste Programm, das im deutschen Osten, der späteren DDR auf Sendung ging. Bemerkenswert in Berlin war, dass die Sowjets zwar den 100 kW starken Sender Tegel und das Haus des Rundfunks erobert hatten. Die vereinbarten Pläne zur Teilung der Stadt brachten aber mit sich, dass das Funkhaus im britischen und der Sender im französischen Sektor standen. Womit der ostdeutsche, kommunistisch geprägte Rundfunk genau genommen im Westen produziert und ausgestrahlt wurde. Was den Westmächten freilich ein Dorn im Auge war. Immerhin bis 1950 blieb das Haus des Rundfunks unter sowjetischen Einfluss. Inzwischen baute man im Ostteil der Stadt ein neues Sendezentrum, das Funkhaus in der Nalepastraße. In dieses wurde heimlich, still und leise nach und nach Studiotechnik aus dem Haus des Rundfunks gebracht.
Die westlichen Alliierten versuchten zumindest, dem Berliner Rundfunk den Sendebetrieb zu erschweren. Eine gute Gelegenheit dafür bot sich während der Berliner Luftbrücke. Da sich der Sendemast nahe am Flughafen Tegel im französischen Sektor der Stadt befand und den Flugbetrieb beeinträchtigen konnte, wurde dieser kurzfristig von den französischen Streitkräften gesprengt. Genauso, wie der noch nicht fertig gestellte Gittermast, der den alten ersetzen sollte, in unmittelbarer Nähe.
Weitere Sender
In Leipzig wurde der Mittelwellensender erst am 1. September wieder in Betrieb genommen. Zunächst übertrug er das Programm des Berliner Rundfunks. Mit 22. September wurde der Rundfunk in der britischen Besatzungszone vereinheitlicht. Die Sender Hamburg, Hannover, Köln und Berlin bildeten von nun an den NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk).
Am 23. Dezember schließlich nahm auch das unter US-Verwaltung stehende Radio Bremen mit den Worten: „This is Radio Bremen on 210 meters, 1.429 kilocycles. Radio Bremen is on the air daily from 19 to 21 hours. Hier ist Radio Bremen auf Welle 210 gleich 1.429 Kilohertz. Wir senden täglich von 19 bis 21 Uhr. Wir grüßen alle unsere Hörer“, seinen Sendebetrieb auf.
Mit 31. März 1946 nahm zuletzt auch der in der französischen Zone gelegene Südwestfunk über den wieder aufgebauten 10-kW-Sender Freiburg, seinen regulären Sendebetrieb auf. Die Studios befanden sich in Baden-Baden.
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