Discovery einigt sich über weitere Sublizenzen für Olympia

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Während sich in Deutschland die Verhandlungen zwischen Eurosport-Mutter Discovery und den öffentlich-rechtlichen ARD und ZDF über Olympia-Sublizenzen zäh gestalten und schon der Abbruch der Gespräche droht, konnte sich Discovery an anderer Stelle über eine Sublizenzierung einigen.

Wenn in Kürze in Brasilien die Olympischen Spiele beginnen, wollen ARD und ZDF eine besonders umfangreiche Berichterstattung bieten – denn es könnte vorerst das letzte Mal sein. Bei der Vergabe der Übertragungsrechte von Olympia ab 2018 gingen die Öffentlich-Rechtlichen leer aus, die Eurosport-Mutter Discovery sicherte sich europaweit die Ausstrahlungsrechte. Allerdings geht es dem Unternehmen dabei vor allem um die Pay-TV-Rechte, die Free-TV-Rechte vergibt Discovery in Form von Sublizenzen an andere Anbieter. So konnte man sich schon unter anderem in Großbritannien mit der BBC und in Österreich mit dem ORF über eine Sublizenzierung einigen.

In Deutschland dagegen scheinen sich die Verhandlungen schwierig zu gestalten. So sollen beide Parteien bei ihren Preisvorstellungen deutlich auseinander liegen. ARD und ZDF sollen bereits mit dem Abbruch der Verhandlungen gedroht haben. Der ZDF-Werbechef sieht die Situation inzwischen ganz pragmatisch und betrachtet das Scheitern der Gespräche als Chance für die Öffentlich-Rechtlichen bei der nächsten Rechtevergabe. Ferner wollen die Öffentlich-Rechtlichen bei den letzten Olympischen Spielen, für die die Rechte noch bei ihnen liegen, mit einer umfangreichen Berichterstattung punkten. Insgesamt 300 Live-Stunden wollen ARD und ZDF senden. Das ZDF will ausgewählte Ereignisse sogar in Virtual Reality übertragen.
 
In der Schweiz hat die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR) derweil mit Discovery eine Einigung erzielt, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Durch die Vereinbarung soll eine vollumfängliche Berichterstattung in dem Alpenland sichergestellt werden. Mit der Sublizenzierung tritt Discovery die Free-TV-Rechte für audiovisuelle und nicht exklusive Hörfunkrechte an den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang und den Olympischen Spielen 2020 in Tokio an die SRG SSR ab. Die Vereinbarung bezieht sich dabei auf alle vier Landessprachen der Schweiz. Ferner umfasst sie auch ausgewählte Digitalrechte. Die Pay-TV-Rechte bleiben in den Händen von Eurosport.
 
„Wir haben intensiv daran gearbeitet, um eine Vereinbarung zu schließen, die den Schweizern die Möglichkeit bietet, die Olympischen Spiele so zu verfolgen, wie sie es am liebsten möchten“, erklärt Kasia Kieli, President of Discovery Networks Central & Eastern Europe, Middle East and Africa. „Mit Übertragungen bei SRG SSR und dem breiten Spektrum an Eurosport Angeboten können wir den Fans sowohl die außergewöhnlichen Momente aber auch jeden Augenblick der Olympischen Spiele anbieten und dies auf mehr Bildschirmen denn je zuvor.“
 
Auch bei der SG SSR zeigt man sich über den Abschluss der Verhandlungen erfreut: „Sport ist Schönheit, Emotionen, er bietet Vorbilder und gemeinsames Erleben in allen Landesteilen“, stellt Roger de Weck, Generaldirektor SRG SSR, klar. „Der Sport hat eine zentrale Rolle in der Angebotsstrategie des öffentlichen Medienhauses der Schweiz.“ Roland Mägerle, Leiter Business Unit Sport SRG, fügt hinzu: „Die Olympischen Spiele sind zentrales Element des Service Public und der Sportstrategie der SRG. Wir sind deshalb froh, nach produktiven Verhandlungen mit Discovery eine gute Lösung gefunden zu haben.“
 
Während die Schweiz den Abschluss der Verhandlungen bekannt geben kann, wird in Deutschland weiterverhandelt. Bei Discovery sieht man den Vertragsabschluss mit der SRG SSR als Beleg für das Verhandlungsgeschick des Unternehmens. „Die heutige Vereinbarung mit SRG SSR ist zudem ein weiterer Beleg für unsere Fähigkeit, erfolgreich mit den besten TV-Partnern in den einzelnen Märkten zusammenzuarbeiten, um im jeweiligen Land die Olympischen Spiele in allerhöchster Qualität und mit tiefgründiger Berichterstattung zu präsentieren“, so Jean-Thierry Augustin, President, Sports and Olympic Development bei Discovery Networks International. [kw]

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69 Kommentare im Forum

  1. Also für mich ist damit die Übertragung im ÖR-Fernsehen doppelt gesichert. Freue mich auch ORF und SRF. Ohne endlose Dopingdiskussionen und ständiger Beobachtung nur der deutschen Sportler und deren Trainer, statt sich der Sportübertragung zu widmen.
  2. Ob wir in der Schweiz so darüber erfreut sind, ich weiss nicht. Inzwischen ist die 720p Uebertragrung von SRF wirklich eine alte Gamelle.
  3. Ton in der Schweiz: Ton in Deutschland: Was da wohl klüger ist? Miteinander arbeiten oder gegeneinander?
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