
Das soll dem Streamer, der auf Sportarten abseits von König Fußball setzt, weiteres Wachstum ermöglichen.
RTL Deutschland will Sky Deutschland erwerben (Closing nicht vor 2026) und auch beim Sportstreamer Dyn gibt es neue Gesellschafter. Dass der Streamer auf der Suche nach neuen Gesellschaftern war, machte schon in der jüngeren Vergangenheit die Runde. Wer nun gefunden wurde, überrascht dennoch ein Stück weit. Zum einen steigt die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit ein – Dyn-Gründer Christian Seifert war einst selbst DFL-Chef. Für die DFL ist die Beteiligung vor allem strategisch wertvoll, heißt es: Steffen Merkel, Geschäftsführer DFL Deutsche Fußball Liga GmbH: „Die weltweiten Medienmärkte verändern sich genauso wie das Nutzungsverhalten. Die Steigerung der Erlöse bei der nationalen Medienrechte-Ausschreibung sichert eine gute wirtschaftliche Perspektive für die nächsten Jahre. Zusätzlich zu verlässlichen Medienpartnerschaften gehört es zugleich zur unternehmerischen Strategie und Verantwortung der DFL, auch neue Vermarktungsoptionen für die Bundesliga und 2. Bundesliga zu prüfen. Durch die Beteiligung an Dyn Media verfügen wir nun als Gesellschafter über direkten Zugang zu einem Unternehmen, von dessen Expertise und moderner technischer Lösung insbesondere für die Erstellung und Distribution von Medienprodukten wir überzeugt sind.“
Das heißt auch: Die DFL hat nun stets eine Option in der Hinterhand, wenn es bei künftigen Medienrechteausschreibung aus ihrer Sicht zu niedrige Gebote gibt. Das, was gerne mal als Ligakanal über Verhandlungen schwebte, könnte somit recht einfach Dyn sein. Und schon jetzt erstellt die DFL ja viele Produkte für internationale Medienpartner selbst; auch hier scheint die Zusammenarbeit mit Dyn also eine Win-Win-Situation zu sein.
Lidl-Konzern und Axel Springer nun größte Dyn-Gesellschafter
Die DFL hält künftig einen Anteil von rund 6,5 Prozent am Sportstreamer, ist also eher ein kleiner Gesellschafter. Deutlich größer eingestiegen ist – und das ist interessant – die Schwarz-Gruppe (Kaufland, Lidl). Das Engagement der Schwarz Gruppe beläuft sich auf einen Anteil von rund 42,5%. Marc Hohenberg, Geschäftsführer Sportmarketing & Cross Business in der Schwarz Gruppe:
„Die Unternehmen der Schwarz Gruppe engagieren sich als verlässlicher Partner bereits international, national und regional im Handball, Fußball, Radsport und Eishockey. Von der Produktion über den Handel bis hin zu Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung unterstützen wir mit innovativen Lösungen für die Herausforderungen von morgen. Als strategischer Partner helfen wir Dyn Media mit unseren digitalen Lösungen dabei, seine Ziele zu erreichen und bieten gleichzeitig unseren Kunden und den Fans gemeinsam eine innovative Sportstreaming-Plattform. Die Zusammenarbeit mit Dyn Media, Axel Springer und der DFL vereint die idealen Expertisen, um das Bewegtbild-Angebot in Deutschland zukunftsfähig weiterzuentwickeln und die positiven Werte des Sports in alle Teile der Gesellschaft zu bringen.“
Ebenfalls 42,5 Prozent-Anteil an dem Unternehmen verbleiben bei Axel Springer, Christian Seifert hält künftig neun Prozent. Alles steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigung. Seifert sagt: „Die unternehmerische Beteiligung von Branchen-Champions wie den Unternehmen der Schwarz Gruppe sowie der DFL zusätzlich zum bestehenden Engagement von Axel Springer bereitet den Weg für das weitere Wachstum von Dyn Media. Gleichzeitig ist es eine Bestätigung unserer Strategie, durchtechnologisch innovative Medienkonzepte Sport-Fans auf eine neue Art und Weise anzusprechen. Die dem Unternehmen zufließenden Mittel ermöglichen den Ausbau des bestehenden nationalen Angebots und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder wie den Zuschnitt unserer innovativen Medienplattform für Drittparteiensowie eine mögliche Internationalisierung unseres Konzepts.“ Beim Prozess handelt es sich um eine Kapitalerhöhung – Dyn bekommt somit also frisches Geld.
Wie viele Kundinnen und Kunden Dyn in den vergangenen zwei Jahren an sich hat binden können, ist ebenso unklar wie die Antwort auf die Frage, ob die Firma schon profitabel arbeitet. Axel-Springer-Chief-Operating-Officer Claudius Senst spricht jedenfalls von der „nächsten Phase“, in die Dyn nun eintrete. Dyn hält derzeit die Rechte an Basketball-, Handball, Tischtennis-, Hockey- und Volleyball-Matches.
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