Russischsprachiger Sender OstWest plant zweiten TV-Kanal

3
2505
Logo OstWest
© Screenshot-Collage digitalfernsehen.de

Der als unabhängig geltende russischsprachige Privatsender OstWest mit Sitz in Berlin will ein weiteres und damit zweites TV-Bezahlprogramm anbieten.

Es ist ein neuer Nachrichtenkanal „OstWest24“ geplant, wie Geschäftsführer Peter Tietzki der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Die Nachfrage nach Nachrichten steigt wegen des Krieges in der Ukraine.“ Im neuen russischsprachigen Programm soll es auch ukrainische Untertitel geben. Tietzki erläuterte: „Eine Zielgruppe sind auch ukrainische Bürger, die im Osten der Ukraine leben und Russisch sprechen.“

OstWest-Chefredakteurin Maria Makeeva sagte: „Wir wollen mehr Nachrichten senden.“ In den Sozialen Medien gebe es einen signifikanten Anstieg an Nutzern. Seit Kriegsbeginn habe es zugleich einen Rückgang von manchen pro-Putin gesinnten Nutzern gegeben, die ihre Abos kündigten.

OstWest Mitte der 90er im Pay-TV gestartet

Den kleinen Pay-TV-Sender OstWest gibt es seit Mitte der 1990er Jahre mit Sitz in Berlin. Der Sender richtet sich eigentlich vor allem an die russischsprachige Community in Deutschland. Seit dem Kriegsausbruch hat der Sender darüber hinaus viel Aufmerksamkeit bekommen, auch weil er als unabhängig eingeschätzt wird. OstWest hat nach Angaben Tietzkis seit Kriegsausbruch verstärkt Nutzer in Russland und der Ukraine. Die Deutsche Nationalstiftung – sie ehrt Personen und Organisationen, die sich für Demokratie und Zusammenhalt engagieren – gab kürzlich bekannt, dass der Sender einen Förderpreis erhält.

In Russland hat sich die Lage für unabhängige Journalisten und Medien drastisch verschlechtert. Medienschaffende haben das Land verlassen. „Es gibt viele russische Journalisten, die hier in Deutschland arbeiten wollen“, sagte OstWest-Mitarbeiter Anton Trigub. Der 25-Jährige ist nach eigenen Angaben Politikwissenschaftsstudent an einer Berliner Uni und kommt gebürtig aus Russland.

Screenshot OstWest
© Screenshot

Zulassungsantrag liegt bereits bei Medienanstalt

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) bestätigte, dass ein Zulassungsantrag für „OstWest24“ vorliege. Es solle nach Angaben der Veranstalter als bundesweites russisch- und ukrainischsprachiges Informationsspartenprogramm mit dem Schwerpunkt auf Politikberichterstattung mit Nachrichten aus aller Welt, insbesondere Deutschland, EU und Russland, ausgestaltet sein. Wie das bereits bestehende Programm „OstWest“ sei auch „OstWest24“ als Bezahl-TV konzipiert. Die Medienregulierer prüfen zurzeit den Antrag. Für die Ausstrahlung eines bundesweiten TV-Programms benötigt man in Deutschland eine Rundfunklizenz.

OstWest nutzt für sein Angebot auch russischsprachige Inhalte von anderen Sendern, darunter ist nach eigenen Angaben der deutsche Auslandssender Deutsche Welle. Der Berliner Sender will solche Inhalte für sein neues TV-Programm ebenfalls nutzen.

Infos der Medienanstalt Berlin-Brandenburg zu OstWest.

Bildquelle:

3 Kommentare im Forum

  1. Das wäre Gut wenn die Menschen richtig Informiert werden. Weil z. B der Sender Rossiya 24 und auch fast allen anderen Sender das Sprachrohr des Lügen Barons Putin sind. Ich glaube das der Lügen Sender Rossiya 24 grade abgeschaltet wurde es kommt da ken Video Signal mehr das wäre ein Tolle Leistung von Eutelsat. Wenn man sich das da angesehen hat was der Putin da für Lügen und Falsche Infos gesendet hat kann man sehen wie Medien zur Kriegsführung eingesetzt werden. Ich hoffe das der Sender Dauerhaft abgeschaltet bleibt !!
  2. Yep der musste auch abgeschalten werden Rat der EU verabschiedet Teil-Ölembargo gegen die Russische Föderation
  3. Ist doch ganz easy: Mindestens 80 cm Schüssel auf 36° Ost und schon läuft es, habe ich im Forum gelernt. Absoluter Alltag.
Alle Kommentare 3 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum