Sky: Das steckt hinter dem Aus für deutsche Originals

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Bild: © Sky Deutschland
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In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ hat sich Barny Mills, CEO von Sky Deutschland, ausführlicher zu dem Aus für deutsche Original Serien und Filme geäußert.

Im Sommer des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass Sky die Produktion fiktionaler Stoffe in Deutschland einstellen wird. Ende Juni kursierte ein Brief des damaligen Sky Deutschland-Chefs Devesh Raj an die Belegschaft, die für die fiktionalen Original-Stoffe verantwortlich ist (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). In dem Brief hieß es unter anderem: „Da wir uns weiterhin auf den Aufbau eines nachhaltigen Geschäfts in DACH konzentrieren, müssen wir schwierige Entscheidungen treffen, wo wir unsere Investitionen ausgeben, um sicherzustellen, dass wir dem Unternehmen und unseren Kunden einen Mehrwert bieten. Aus diesem Grund haben wir heute beschlossen, die Produktion neuer geskripteter Sky Originals ab 2024 einzustellen. Wir sind bestrebt, derzeit in Produktion befindliche Projekte abzuschließen.“

Gegenüber DIGITAL FERNSEHEN hatte sich der Pay-TV-Anbieter dazu folgendermaßen geäußert: „Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Position als Anbieter von hochwertigem, akquiriertem Content, einem unvergleichlichen Sportangebot und dem besten Aggregationsangebot von Entertainment-Apps auf Sky Q, sowie mit unserem Streaming-Service WOW, gut im Markt aufgestellt sind. Wir haben deshalb die Entscheidung getroffen, die Produktion neuer fiktionaler Sky Originals ab 2024 nicht fortzuführen.

Deutsche Sky Originals bringen nicht genügend Abos

Seit einigen Monaten ist nun der Brite Barny Mills als CEO für Sky Deutschland verantwortlich. Sein Vorgänger Devesh Raj ist derweil nach Großbritannien gegangen. In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ kommentierte Mills die Hintergründe der Entscheidung, deutsche Originals abzusägen. In dem Interview heißt es: „Wir sind auf unsere fiktionalen Originals sehr stolz. Wir haben nur festgestellt, dass sich diese Investitionen nicht in ausreichendem Maß in der Entwicklung der Abonnentenzahlen gespiegelt hat. Und schließlich auch nicht stark genug dazu beigetragen hat, langfristig ausreichend viele Kunden bei uns zu halten, was eine der wichtigsten Kennzahlen überhaupt ist.“

Auch Serien wie „Babylon Berlin“ und „Das Boot“ sollen zwar auf großes Zuschauerinteresse gestoßen sein, aber nicht zu den hohen Neukundenzahlen geführt haben, die das Investment auf Dauer rechtfertigen würden, wie man den Interview-Aussagen von Mills entnehmen kann. Das Aus für die betroffenen Stoffe bezieht sich auf fiktionale Stoffe. Schon vergangenes Jahr wurde bekannt, dass in Dokumentationen oder Reality-Formate wie „Diese Ochsenknechts“ weiterhin investiert wird.

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15 Kommentare im Forum

  1. Zum Interview: Die üblichen "McKinsey" Floskeln, haben alles probiert, analysiert und wollen effizient sein. Ergo anspruchsvolle (teuere) Produktionen streichen, Reality Quatsch (günstige Produktion) weiter anbieten. Falls Sky irgendwann den Weg als reiner Streaming Dienst einschlagen sollte, dann müssen Sie aber einen von der EU festgelegten Anteil an einheimischen Produktionen im Angebot haben, oder? Somit folgt nach dem einstellen der eigenen Produktionen womöglich ein erhöhter Bedarf an zugekauftem Content?!
  2. Ja genau wegen einem unvergleichlichen Sportangebot. Genau das ist der springende Punkt, warum bei sky alles andere immer mehr eingeschränkt oder sogar ganz eingestellt wird. Alles nur zu gunsten des Fussballs und Sports, etwas anderes habe ich von sky auch garnicht erwartet. Jetzt stellt man deshalb auch noch 4 Cinema Sender ein, um Platz für 3 Fussball Sender zu schaffen. Das ist das unvergleichbare Konzept von sky Deutschland.
  3. Da ich schon für sky zahle, warum bietet mir denn DF nicht das ,,WamS" Interview kostenfrei an? Ist das denn nicht im Abo integriert? :whistle:
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