Weniger Umsatz für ProSiebenSat.1, aber Joyn trotzt dem Trend

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ProSiebenSat.1 Gebäude; © ProSiebenSat.1
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Der Konzern will zudem der Konjunkturforschung Glauben schenken und erhofft sich ein besseres zweites Halbjahr 2025.

Die ProSiebenSat.1 Media SE hat im zweiten Quartal 2025 einen Konzernumsatz von 840 Millionen Euro erzielt – das sind 67 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Konzern spricht in dem Zusammenhang von einem „herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld“ – oder anders gesagt: Weil’s der Wirtschaft schlecht geht, geht es auch dem Medienkonzern nicht ganz rosig. Bereinigt man die Zahlen um Portfolioveränderungen und Währungseffekte dann sank der Umsatz um drei Prozent.

Finanzvorstand Martin Mildner sagt: „Gerade in der wirtschaftlichen Unsicherheit ist es essenziell, dass wir konsequent unsere Transformation vorantreiben. Wir verfolgen ein effektives Kostenmanagement, bauen unsere Reichweite plattformübergreifend aus und wollen so unsere Position im Markt weiter festigen.“ Der Außenumsatz des Segments Entertainment belief sich im zweiten Quartal 2025 auf 570 Millionen Euro (Vorjahr: 612 Millionen Euro). Damit lag er um sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Auf Halbjahressicht sank der Außenumsatz des Segments um 4 Prozent auf 1.113 Millionen Euro (Vorjahr: 1.165 Millionen Euro). Gegen den Trend wächst – erwartungsgemäß – Joyn.

Auf Quartalssicht stiegen die digitalen & smarten Werbeerlöse in der DACH-Region im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent, während die gesamten Werbeumsätze im Segment Entertainment um 9 Prozent zurückgingen. Dabei erzielte Joyn bei den AVoD-Umsätzen (Advertising-Video-on-Demand) ein Plus von 62 Prozent. Seinen Fokus auf das vorwiegend werbefinanzierte Angebot zu legen, sieht das ProSiebenSat.1-Management damit abermals bestätigt.

Im Segment Commerce & Ventures entwickelte sich der Außenumsatz auf Quartalssicht – trotz Entkonsolidierungseffekten – stabil und betrug 199 Mio Euro – zwei Millionen über dem Wert im Vorjahreszeitraum. Der Außenumsatz im Segment Dating & Video (ParshipMeet Group) belief sich im zweiten Quartal 2025 auf 71 Millionen Euro (Vorjahr: 98 Millionen Euro). Dies ist ein Rückgang von 27 Prozent bzw. bereinigt um Währungseffekte von 24 Prozent. Dabei sanken die Umsätze des Dating-Bereichs um 20 Prozent oder 11 Millionen Euro, die Video-Umsätze gingen im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent oder 16 Millionen Euro zurück. „Diese Entwicklung ist neben der Konsumzurückhaltung in Deutschland und den USA auf das herausfordernde und sehr wettbewerbsintensive Marktumfeld zurückzuführen“, schreibt der Konzern.

Hoffen auf das zweite Halbjahr

Das adjusted EBITDA des Konzerns lag wie erwartet unter Vorjahr und verringerte sich um 40 Prozent auf 55 Millionen Euro (Vorjahr: 91 Millionen Euro). Die Ergebnisentwicklung reflektiere den Rückgang im ertragsstarken, aber zugleich konjunktursensitiven TV-Werbegeschäft. Daneben hatte vor allem die Entkonsolidierung von Verivox einen negativen Effekt, erklärt der Konzern, der aber Licht am Ende des Tunnels sieht. Die Gruppe glaubt nun, dass sich das Werbegeschäft im zweiten Halbjahr (aus ihrer Sicht endlich) erholt nachdem das erste Halbjahr 2025 negativ beeinträchtigt war und sich vor allem das hochmargige TV-Werbegeschäft unter Vorjahr entwickelt hat. Dabei beruft man sich auf „führende Konjunkturforscher:innen“.

ProSiebenSat.1 strebt für das Geschäftsjahr 2025 – unter Berücksichtigung des Verkaufs von Verivox – einen Konzernumsatz von rund 3,85 Mrd Euro an (Vorjahr bereinigt um Währungseffekte und Portfolioveränderungen: 3,77 Mrd Euro1), mit einer Varianz von plus/minus 150 Mio Euro. Für die darin enthaltenen Entertainment-Werbeerlöse in der DACH-Region geht ProSiebenSat.1 auf Jahressicht von einer leicht rückläufigen Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr aus. Mildner: „Für das zweite Halbjahr sind wir zuversichtlich, dass wir von einer möglichen wirtschaftlichen Erholung rasch und unmittelbar profitieren werden.“

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Bildquelle:

  • ProSiebenSat1-Gebaeude-3: © ProSiebenSat.1
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