
Zwei Raketenstarts stehen an, ein Satellit und eine neue Crew für die ISS sollen starten. Eine größere Untersuchung aus Australien zeigt die Auswirkungen von Starlink-Satelliten auf radioastronomische Beobachtungen.
Am heutigen Mittwoch, den 30. Juli, um 14.10 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit soll „NISAR“ gestartet werden. „NISAR“ ist ein Akronym und steht für „NASA-ISRO Synthetic Aperture Radar“. Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich bei der Mission um eine Kooperation zwischen der US-amerikanischen NASA und der indischen ISRO („Indian Space Research Organisation“). Der Satellit, der im Rahmen der Mission auf einen sonnensynchronen Orbit gebracht werden soll, wird durch eine indische Rakete des Typs „GSLV Mark II“ vom indischen Satish Dhawan Space Centre aus in den Weltraum befördert werden. „NISAR“ kann mit seinen beiden Radargeräten fast die gesamte Oberfläche und die von Eis bedeckten Flächen der Erde alle zwölf Tage scannen. Die Daten sollen etwas zeitversetzt der Öffentlichkeit bereit gestellt werden. Sie sollen etwa für die Katastrophenhilfe, Beobachtung von Infrastruktur oder auch landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden. Auf dem Streamingkanal NASA+ soll die Berichterstattung ab 13.00 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit starten.
Am Tag darauf, also am 31. Juli um 14.00 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit ist ebenfalls auf NASA+ der Beginn der Übergtragung des Starts von „SpaceX Crew-11“ angesetzt. Der Start der Mission selbst ist für 18.09 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit vorgesehen. Ein „Crew Dragon“-Raumschiff des Herstellers SpaceX mit dem Namen „Endeavour“ soll abheben. Die Mission wird Zena Cardman, Mike Fincke, Kimiya Yui und Oleg Platonov zur Internationalen Raumstation bringen. Die Crew soll voraussichtlich bis April 2026 an Bord der ISS bleiben. Am 2. August soll ebenfalls auf NASA+ die Ankunft an der ISS und das Andockmanöver an das „Harmony“-Modul der Station übertragen werden.
Studie zeigt, wie Starlink-Emissionen Radioastronomie stören
Eine Untersuchung von Forschenden der Curtin Universität im australischen Perth erschien vor Kurzem im Journal „Astronomy & Astrophysics“. Der Artikel beschäftigt sich mit beabsichtigten und unbeabsichtigten Emissionen von Starlink-Satelliten. Man habe eine Analyse von 76 Millionen Bildern des Nachthimmels durchgeführt, die man während einer 29-tägigen Beobachtungsphase mit dem EDA2 („Engineering Developement Site 2“), einem Teil des „SKA-Low“-Teleskop aufgenommen habe. Das SKA („Square Kilometer Array“) ist ein Netzwerk von Radioteleskopen. Der genutzte Teil für niedrige Frequenzbereiche zwischen 50 und 350 MHz befindet sich im Westen Australiens. Dort wurde eine Funkschutzzone mit einem Radius von 70 Kilometern eingerichtet. Innerhalb der Zone ist jeglicher Funkbetrieb strengstens reglementiert oder verboten. Es gab laut dem Artikel im Journal 112.534 Sichtungen von 1806 individuellen Starlink-Satelliten.
Im schlimmsten Fall haben nach Angaben der Forschenden einige Datensätze auf ungefähr 30 Prozent der Aufnahmen Emissionen von Starlink-Satelliten. Die Satelliten seien in Bereichen von 73 bis 74,6 MHz und 150,5 bis 153 MHz gefunden worden. Zusätzlich habe man Reflexionen von terrestrischem FM-Radio durch die Starlink-Satelliten empfangen. Nachdem bereits die Auswirkungen von Satelliten auf die optische Astronomie in den Blick von Forschungsarbeiten genommen wurden, stellt die Untersuchung der Forschenden der Curtin Universität nach eigenen Angaben die bisher größte Untersuchung zu den Auswirkungen von großen Satelliten-Konstellationen auf die Radioastronomie dar. Dabei seien auch solche Frequenzbereiche durch Emissionen betroffen, auf denen die Satelliten eigentlich nicht stören sollten. Die Studie nahm Starlink-Satelliten in den Blick, möglich sei aber, dass auch andere Satelliten-Konstellationen ebensolche Effekte hervorrufen könnten.
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