
Dass Donald Trump kein Freund des Klimaschutzes ist, ist bekannt. Nun will er eine NASA-Mission in den Boden stampfen, die wichtige Klimadaten aus dem All liefert.
Im Detail geht es um die NASA-Mission OCO-3. Diese Abkürzung steht für Orbiting Carbon Observatory-3. Sie besteht aus zwei Messinstrumenten. Eines davon ist an der ISS angebracht, das zweite auf einem eigenenSatelliten.
Welche Aufgaben erfüllt OCO-3?
Beide Instrumente beobachten lückenlos den CO2-Ausstoß der Erde und geben damit wertvolle Rückschlüsse darauf, wo gerade besonders intensive CO2-Emissonen stattfinden. Dabei geht es auch um die Einhaltung vereinbarter Klimaziele. Denn von oben gibt es kein heimlich, still und leise für potentielle Klimasünder.
Dass OCO-3 mehr kann, hat man erst durch Zufall entdeckt, als das System bereits in Betrieb war. Mit OCO-3 lässt sich auch das globale Pflanzenwachstum im Detail analysieren. Möglich wurde das, weil die Pflanzen während ihres Wachstums im Zuge der Photosynthese eine bestimmte Wellenlänge von Licht abgeben, das die Instrumente der OCO-3-Mission ebenfalls erfassen.
Für wen sind diese Daten wichtig?
Nicht nur die Wissenschaft interessiert sich dafür, wie sich das globale Pflanzenwachstum entwickelt. Die von OCO-3 gewonnenen Daten sind unter anderem auch für die Landwirtschaft essenziell. Mit ihnen lassen sich anbahnende Dürren frühzeitig erkennen. Sie ziehen bekanntlich Nahrungsmittelknappheit und damit verbunden auch gesellschaftliche und politische Folgen nach sich. Ein Zeichen dafür, wie sehr die Sicherheitspolitik vom Pflanzenwachstum beeinflusst sein kann. Beispiele dafür liefern die Nachrichten immer wieder. Oft herrschen in Regionen mit Hungersnöten auch Bürgerkriege.
Wie geht es mit OCO-3 weiter?
Die Fortführung der Mission steht auf Messers Schneide. Wie lange OCO-3 noch Daten liefern darf, ist ungewiss. Bei der NASA wird nach dem Willen des US-Präsidenten bereits an der vorzeitigen Beendigung der OCO-4-Mission gearbeitet. Dafür gibt es sogar einen Fachausdruck. Nämlich Phase-F. Darunter fällt auch Spezialwissen, das für den Abbruch einer Mission benötigt wird – inklusive dessen, wie man den Satelliten mit dem zweiten OCO-3-Instrument zum Absturz bringt.
Zweifelhafter Hoffnungsschimmer?
Die NASA sucht aktuell nach Partnern für die Fortführung des Projekts. Was bereits auf der Startseite der Homepage zur OCO-3-Mission nachzulesen ist. Sollte das gelingen, hat man es genau genommen mit einer verdeckten Privatisierung zu tun. Diese wird aber durchaus kritisch betrachtet, da sie Gefahren für die Freiheit der Wissenschaft in sich birgt.
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