[HD+TV 6/12] Philips-LED-LCD-Serien PFL6007 und PFL8007 im Test

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Viel wurde bereits über Philips‘ neue LED-LCD-Serien geschrieben. Die Testredaktion der HD+TV verglich die diesjährige Mittel- und Oberklasse anhand zweier 55-Zoll-Modelle und kam zu einem überraschendem Ergebnis.

Fernseher mit umfassenden Smart-TV-Funktionen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, wirklich einsteigerfreundlich fallen die Ausstattungspakete aber nur selten aus. Philips zeigt dagegen im Ansatz, wie man es richtig macht und legt dem Fernseher eine Videokamera bei, sodass Sie die Videotelefonie über Skype sofort nutzen können. Auch die Fernbedienung wartet mit Überraschungen auf: Statt per Infrarot überträgt diese Signale via Funk, sodass die Fernbedienung nicht zwingend zum TV ausgerichtet werden muss. Drehen Sie diese, können Sie über ein Tastaturfeld auf der Rückseite Textzeilen besonders bequem eingeben, was Social-Media-Dienste wie Facebook in den Mittelpunkt des Wohnzimmers rückt. Legen Sie den Daumen auf die OK-Taste, ohne diese zu drücken, wird ein Mauszeiger eingeblendet, der per Handbewegungen über den Bildschirm gesteuert werden kann.
 
 
Bessere Preis-Leistung?
 
Preislich siedelt sich die Serie PFL6007K deutlich unter Serie PFL8007K an und aufseiten der Ausstattung sind diese Unterschiede auch gleich erkennbar: Der Standfuß ist weniger hochwertig, statt einer Funkfernbedienung mit Tastatur liegt dem PFL6007K nur eine einfache Sparvariante bei und die obligatorische Skype-Kamera für die Videotelefonie ist ebenfalls nicht im Paket enthalten. Aufseiten des Ambilights begnügt sich der PFL6007K mit einer zweiseitigen Abstrahlung, während das Rücklicht des PFL8007K zusätzlich nach oben abstrahlt. Doch abseits dieser Nachteile punktet der PFL6007K: Durch Verzicht auf eine Funkübertragung begnügt sich die Fernbedienung mit einer AAA-Batterie. Zudem zeigt sich das Gehäuse speziell an den Bildecken stabiler verschraubt.
 
 
Familienfernseher
 
Der PFL6007K zeigt auch bei seitlicher Betrachtung ein kontraststarkes Bild, möglich wird dies durch die IPS-Paneltechnik (siehe auch Hintergrundartikel in der Rubrik Wissen), die den optimalen Bildeindruck auf allen Sitzplätzen sicherstellt. Dadurch erringt der PFL6007K wertvolle Punkte im Praxistest, denn bereits bei Abweichungen von 20 Grad von der mittleren Position erscheint der Bildeindruck überzeugender als beim PFL8007K. Doch kein Vorteil ohne Nachteil: Im dunklen Wohnzimmer erscheinen schwarze Bereiche aufgehellt, zudem sind diese mit einem auffälligen Blauschimmer versehen. Somit erreicht der PFL6007K nicht das Kontrastpotenzial des PFL8007K.

Philips-Magie
 
Dank Ambilight erzeugt der PFL6007K selbst im dunklen Wohnzimmer ausreichend Restlicht, sodass die Kontrastschwächen subjektiv gemindert werden. Noch effektiver zeigt sich die Bildverarbeitung von Philips, die dem kontrastschwachen IPS-Panel zusätzliches Potenzial entlockt. Die Bildanalyse ergab, dass Philips eine vollflächige Helligkeitsanpassung vornimmt, weshalb die LEDs bei dunklen Bildinhalten vollautomatisch gedimmt werden (dynamische Beleuchtung „Standard“ oder „Optimales Bild“). Dadurch müssten helle Bereiche gleichermaßen an Brillanz verlieren, was im Test aber nicht auftrat, der Grund: Gleichzeitig erhöht Philips den Videopegel von hellen Details und kompensiert damit die Abdunklung der LED-Beleuchtung. Dieser Trick funktioniert natürlich nicht bei Vollweiß, da der Videopegel in diesem Fall bereits das Maximum erreicht hat, doch bieten die meisten Videosignale noch ausreichend Spielraum für Verbesserungen.
 
 
Die inneren Werte
 
Während im PFL8007K ein 200-Hertz-LCD-Panel zum Einsatz kommt, setzt Philips beim PFL6007K auf 100-Hertz-Basistechnik. Im Gegensatz zum großen Bruder zeigte sich die Clear-LCD-Bildverarbeitung aber funktionsfähig und in Kombination mit der Bewegungsglättung Perfect Natural Motion erreichte auch der PFL6007K ein tadelloses 200-Hertz-Niveau, sodass Sie aufseiten der Bewegtbildschärfe kaum Abstriche zum PFL8007K hinnehmen müssen. Sowohl in Animationsfilmen als auch während der 3D-Darstellung bewirkt Perfect Natural Motion wahre Wunder, denn Bewegungsabläufe in Kinofilmen wirken komplett ruckelfrei, jeder Kameraschwenk kann problemlos nachvollzogen werden und kein Detail verwischt.
 
Zudem steht die Nachbearbeitung im Einklang mit der fortschreitenden Kinotechnik: Regisseur Peter Jackson zeichnet z. B. den Dreiteiler „Der Hobbit“ in einer deutlich höheren Bildfrequenz auf, um genau jenen Effekt zu erzeugen, der bereits durch Philips‘ Zwischenbildberechnung ermöglicht wird. Wer mit alledem nichts anfangen kann und Kinofilme bewusst im Kinolook genießen möchte, deaktiviert Perfect Natural Motion und genießt das 1080p24-Signal in Originalform. Im Tonbereich weist der PFL6007K zwei separate Lautsprecher und einen Mitteltöner direkt im Gehäuse auf und erzeugt dadurch einen präziseren Klangeindruck als der PFL8007K, der sämtliche Chassis im Standfuß verbaut hat. 
 
 
3D in Bestform
 
Die Polfiltertechnik vermindert zwar die Bildauflösung um 50 Prozent und zeigt bei Distanzen von weniger als drei Metern gezackte Konturen, aber gleichfalls begeistert der 3D-Eindruck durch eine hohe Helligkeit, keinerlei Bildflimmern und die nahezu geisterbildfreie Darstellung. Im direkten Vergleich mit dem PFL8007K kann der PFL6007K somit Boden gut machen: Die 3D-Bildbrillanz ist deutlich höher und fehlerhafte Konturen, die beim PFL8007K in Hintergrundebenen auftraten, verschwinden beim PFL6007K gänzlich. Der Auflösungsverlust ist zwar wahrnehmbar und die 3D-Blickwinkelabhängigkeit immens (Display immer auf Augenhöhe ausrichten!), doch der Bildeindruck überzeugt in der Praxis mehr, als das Shutter-Verfahren beim größeren Bruder.
 
Ob der PFL6007 die bessere Alternative zum PFL8007 darstellt oder Philips‘ Oberklasse am Ende doch den Punktsieg einfahren kann, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der HD+TV, wie immer mit allen relevanten Messwerten und Praxiseindrücken.
 
Wichtiges Update: Wenige Tage nach Redaktionsschluss stellte Philips der Testredaktion die aktuelle Softwareversion zur Verfügung. Dadurch ergaben sich nicht nur Geschwindigkeitsvorteile im Vergleich zur Auslieferungsversion, sondern auch Abstürze sowie stockende Menüeinblendungen wurden ausgemerzt – diese wurden in den Testberichten noch scharf kritisiert. Durch diese gravierenden Verbesserungen stuft die HD+TV-Redaktion die Wertung beider Modelle hoch, die genaue Bewertung wird in der HD+TV 1/2013 nachgeliefert. Alle Besitzer von aktuellen Philips-TVs sollten ihre TV-Modelle regelmäßig updaten, um ebenfalls von den Verbesserungen zu profitieren..

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[red]

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4 Kommentare im Forum

  1. Also als Philips TV Besitzer kann ich nur sagen: Das ist der softwaremäßig schlechteste TV den ich jemals hatte. Und bei keinem TV vorher musste ich jemals den Netzstecker ziehen, beim Philips regelmässig
  2. AW: [HD+TV 6/12] Philips-LED-LCD-Serien PFL6007 und PFL8007 im Test Hab ich von gelesen.Ich wollte mir erst den 8007 kaufen aber nach dem ich gelesen habe wie Philips mit den Softwarefehler umgeht hatte sich das erledigt.
  3. AW: [HD+TV 6/12] Philips-LED-LCD-Serien PFL6007 und PFL8007 im Test Also ich würde mir von denen auch keinen Tv mehr kaufen. Ich hatte damals einen TV und einen Premiere HD Kabelreciever von Philips, es war nicht möglich HD zu schauen da der Reciver das Bild von Premiere HD nicht an den TV ausgegeben hat. Anfang diesen Jahres hat sich ne Freundin zu ihrem HD Kabelreciver von Philips, auch einen Phillips TV und den dazu passenden Bluray Player von Phillips gekauft und siehe da, sind beide geräte am TV angeschlossen gibt der HD Reciever kein Bild mehr aus, zieht man den Bluray Player ab läuft er. Sowas dürfte heute nicht mehr sein und schon gar nicht wenn man alle Geräte von ein und der selben Marke hat.
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