Animationsfilme aus dem Hause Ghibli

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Animationsfilme aus dem Hause Ghibli – Teil 2

Nausicaä – Aus dem Tal der Winde

Koexistenz: Menschen, Tiere und deren Umwelt

 
Weite Teile der Erde sind durch einen verheerenden Krieg in wüstes Ödland verwandelt wurden. Das „Meer der Fäulnis“, ein Pilzwald, dessen Sporen giftig für den Menschen sind, breitet sich unaufhaltsam weiter aus. Nur noch wenige Zivilisationen können sich in den postapokalyptischen Zuständen behaupten. Nausicaä ist die Prinzessin eines Volkes im Tal der Winde. Während die meisten Menschen den Wald mit seinen Bewohnern, riesigen Insekten, meiden, erforscht sie das gefährliche „Meer der Fäulnis“ und sucht den Kontakt zu dem andersartigen Ökosystem.
 
Bevor Nausicaä jedoch ihre Beobachtungen bekannt geben kann, wird ihr Tal von dem Königreich Torumekia angegriffen. Das gegnerische Herrschaftshaus ist bestrebt, das „Meer das Fäulnis“ mit Waffen zurückzudrängen. Nausicaä muss sich gezwungener Maßen den Truppen unterwerfen, versucht aber, eine friedliche Koexistenz zwischen Mensch, Pflanze und Tier zu erreichen.

Bruch mit der Hollywood-Dramaturgie

 
Mit „Nausicaä – Aus dem Tal der Winde“ (1984) bricht Miyazaki mit der typischen Hollywood-Dramaturgie und vermittelt einen neuen Blick auf die Welt. Die Ohmus und die anderen riesigen Insekten lösen – wie in Kafkas „Verwandlung“ – bei den Menschen Abscheu und Angst aus. Nausicaä wirkt diesen Empfindungen entgegen, indem sie als Vermittlerin fungiert und den Zuschauern eine andere Sicht auf die eigentlich harmlosen und friedvollen Geschöpfe gewährt. Das macht eine seltene Gabe möglich, die ihr erlaubt, die Gefühle und Gedanken der Tiere zu verstehen.
 
Dem Bildmaterial ist das hohe Alter kaum anzusehen. Zwar sind einige Szenen etwas unscharf und wer ganz genau hinschaut, der kann einige wenige Artefakte erkennen, jedoch ist das nicht weiter störend. Die Qualität ist insgesamt auf hohem Niveau, auch kleinste Pinselstriche in der detailreichen Welt von „Nausicaä“ sind zu erkennen. Besonders erstaunlich ist nach wie vor die Schlüsselszene des Giant Warriors am Ende des Filmes, die von dem damals noch jungen Zeichentalent Hideaki Anno („Neon Genesis Evangelion“) animiert wurde.
 
Akustisch trumpft die wertvolle Scheibe mit einem wundervollen Soundtrack von Joe Hisaishi auf, dessen Thema zum Dauerohrwurm mutiert. Der Ton ist sauber abgemischt und weist keine Kratzgeräusche oder sonstige Fehler auf, jedoch liegt er leider nur als DTS-HD-MA- 2.0-Spur vor und kann daher keine Räumlichkeit aufweisen. Allerdings besteht die Möglichkeit, den Film per BD-Live-Funktion auch in Dolby Digital 5.1 abzuspielen.
 
Das Bonusmaterial wartet mit dem kompletten Storyboard zum Film sowie einem Audiointerview mit Toshio Suzuki und Hideaki Anno, sechs Orignaltrailern sowie einer Studio Ghibli Trailershow auf. Wer davon noch nicht genug hat, der kann per BD-Live eine Doku „Hinter den Kulissen von Studio Ghibli“ sowie ein weiteres Interview von Suzuki und Anno mit Hintergrundanimation bestaunen.

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