Die große Pixar-Retrospektive

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Computeranimierte Schätzchen unter der Lupe

Wir alle kennen sie, wir alle lieben sie: Die Animationsfilme von Pixar. Sie sind vielseitig, genial animiert, und das wichtigste – ihre Geschichten haben Seele. Der Name Pixar steht für Qualität und wird eigentlich schon als Synonym für CGI-Animationen gehandhabt. Von den bisher zehn produzierten Filmen waren allesamt sowohl kommerziell erfolgreich als auch beliebt bei der Kritik. Deshalb erhielt Pixars Kreativ-Chef 2009 für sein Lebenswerk den Goldenen Löwen – die höchste Auszeichnung der Filmfestspiele in Venedig.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis alle computeranimierten Schätze hochauflösend auf Blu-ray veröffentlicht werden. Bisher haben es insgesamt vier Kinofilme und die Kurzfilmsammlung auf Blu-ray geschafft: „Die Monster AG“, „Cars“, „Ratatouille“ und „WALL-E“. 2010 kommt dann endlich mit „Oben“ der erste 3-D-Pixar Film auch auf Blu-ray heraus. Kurzum, es ist höchste Zeit, noch einmal in der Kramkiste zu stöbern und sich die Anfänge sowie die neueren Pixar-Produktionen ins Gedächtnis zu rufen.
 

Pixar Galerie

Entstehung einer Idee

Als die treibende Kraft Pixars kann wohl John Lasseter bezeichnet werden. Er begeisterte sich schon in jungen Jahren für Animationsfilme und Cartoons, was ihn zu dem Entschluss brachte, eines Tages selbst seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. So schrieb er sich 1975 in den Studiengang „Figurenanimation“ ein, der zu der Zeit erstmals am California Institute of the Arts (CalArts) angeboten wurde.
 
Das von Walt Disney gegründete College bot den Studenten eine elitäre Ausbildung unter den Fittichen der Künstler, die in den 1930ern die großen Disney-Klassiker schufen: den legendären neun alten Männern. Drei von ihnen – Eric Larson, Frank Burgess und Ollie Johnston – lehrten Lasseter das, was er heute als grundlegende Maxime in all seinen Filmen praktiziert. Ob eine Animation funktioniert oder nicht hängt von der Persönlichkeit der Figuren ab.

Ein Traum von 3-D

Zu Lasseters Komilitonen gehörten im Übrigen heutige Regiegrößen wie Tim Burton und Brad Bird. Lasseters in der Zeit entstandene Kurzfilme „Lady and the Lamp“ (1979) und „Nitemere“ (1980) erhielten großen Zuspruch und wurden vom Institut mit einem Studenten-Oscar ausgezeichnet. Eine Stelle als Animator in den Disney-Studios war ihm somit sicher. Lasseter merkte schnell, dass den Filmemachern dort die Ideen ausgingen bzw. dass nicht einmal mehr Disneys Multiplantechnik, bei der mehrere bemalte Ebenen für räumliche Tiefe sorgen, angewandt wurde.
 
Die Lösung schien so nah und traf Lasseter Anfang der 80er, als er die ersten Szenen von „Tron“ (1982) sah. Die Effekte der Motorräder beeindruckten ihn so sehr, dass er selber begann, mit dreidimensionalen CGI-Räumen herumzuexperimentieren, in die er gezeichnete Figuren integrierte. Jedoch war die Zeit noch nicht reif für diese Art der Animationstechnik. In Zeichnerkreisen grassierte die Angst vor der Ablösung der traditionellen Kunst durch die neue CGI-Technik.
 
Daher stornierten die damaligen Geldgeber der Disney-Studios aus Effizienzgründen die Pläne zu seinem Projekt „The Brave Little Toaster“, an dem er und sein Team bereits acht Monate arbeiteten. Ohne jemals in einem Film Regie führen zu dürfen, wurde seiner strahlenden Karriere bei Disney vorerst ein Ende gesetzt. Für Lasseter ein Desaster.
 

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