Ein Star am Satellitenhimmel

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Ein Star am Satellitenhimmel, Teil 16

SES Astra: Astra 3

Siedlungspolitik im All

Erster Siedler auf der Position 23,5 Grad Ost war der 1989 gestartete geostationäre Nachrichtensatellit DFS-Kopernikus 1 und anschließend sein Nachfolger DFS-Kopernikus 3. Beide Satelliten wurden von der Deutschen Bundespost (heute Deutsche Telekom) als Fernsehsatelliten betrieben, um ihre Monopolstellung auch auf dem Fernsehmarkt zu sichern. Im Jahre 2002 wurde DFS-Kopernikus 3 in den Friedhofsorbit gebracht und die Orbitalposition aufgegeben.
 
Der Satellitenbetreiber Astra hatte sich inzwischen zum Marktführer gemausert und betrieb erfolgreich die Position 19,2 Grad Ost. Da die Deutsche Bundespost kein Interesse mehr am weiterführen von 23,5 Grad Ost hatte, sicherte sich SES Astra im Einvernehmen mit der Bundespost diesen attraktiven Standort. Rasch wurde der auf 19,2 Grad Ost stationierte Astra 1D umpositioniert und 23,5 Grad Ost besiedelt. Bis zum Ende seiner Lebensdauer im November letzten Jahres wurde er dort betrieben.

Der erste geplante Kommunikationssatellit für diese Position, Astra 3A, startete Anfang 2002 an Bord einer Ariane-4-Rakete und überträgt seitdem TV- und Radioprogramme sowie Multimedia-Breitbanddienste mit Schwerpunkt auf die Regionen England und Irland. Mit der Einführung von Astra2Connect im letzten Jahr  führte die SES Astra ein weiteres Angebot ein, denn nun kann Breitbandinternet via Satellit in größeren Dimensionen in ganz Europa angeboten werden.

Expansion

Im August letzten Jahres verschob die SES Astra seinen Kommunikationssatelliten Astra 1E von der Position 19,2 Grad Ost auf 23,5 Grad Ost und setzte damit ein Startzeichen für den weiteren Ausbau dieser attraktiven Orbitalposition. Auch der Auftrag zum Bau eines neuen Satelliten durch den erfahrenen Satellitenherstellers  EADS Astrium gehört dazu. Langfristiges Ziel ist es 23,5 Grad Ost zur neuen Hauptorbitalposition für den Direct-to-Home-Empfang (DTH) für den europäischen Markt auszubauen.

Der bereits im Bau befindliche Satellit Astra 3B wird Ende 2009 in den Orbit geschossen, um seinen Kollegen Astra 3A abzulösen. Mit diesem neuen geostationären Satelliten wird sich die Transponderanzahl auf 23,5 Grad Ost verdoppeln. Astra 3B soll über 52 Transponder verfügen und wird vom erfahrenen Satellitenhersteller EADS Astrium auf einer Eurostar E3000-Plattform gebaut. Im Gegensatz zum Satelliten Astra 3A, der drallstabilisiert ist, wird der neue Satellit aufgrund seiner anderen Satellitenplattform durch drei Achsen stabilisiert sein. Auch Astra 1E beruht auf einem dreiachsigen Stabilisierungssystem.

Technische Daten

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