Ein Star am Satellitenhimmel

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Ein Star am Satellitenhimmel, Teil 7

Die Sirius Flotte von SES Astra

Für Nordlichter

Die Orbitalposition auf 4,8 Grad Ost gehört dem schwedischen Satellitenbetreiber SES Sirius AB, der seit dem Jahr 2000 ein Tochterunternehmen der SES Astra und der Swedish Space Company (SSC) ist. Die SES Astra besitzt mit 90% die Mehrheit der Anteile. Vor der Übernahme trug die SES Sirius AB den Namen Nordic Satellite Company (NSAB).

Die Flotte

Der erste Satellit, der die Position 5 Grad Ost einnahm, war Tele-X. Er startete im April 1989 und basierte auf einer Spacebus 3000 Plattform. Auf den sechs Transpondern wurden u.a. schwedische TV- und Radio-Kanäle verbreitet. Anfang 1998 schickte man den altersschwachen Satellit in den Friedhofsorbit und ersetzte ihn durch Sirius 3.

Der zweite Satellit, der zur Flotte stieß, hieß Sirius 1. Ursprünglich wurde er für die British Satellite Broadcasting Ltd. (BSB) hergestellt und unter dem Namen Marco Polo 1 im Juli 1987 gestartet. 1993 kaufte die NSAB den Satelliten mit fünf Transpondern und benannte ihn in Sirius 1 um. Nachdem man ihn im Frühjahr 2000 als Sirius W auf die Position 13 Grad West verschoben hatte, befindet sich nun seit 2003 im Friedhofsorbit.

Im November 1997 startete Sirius 2, der seinerzeit der größte in Europa gebaute Telekommunikationssatellit war. Insgesamt 32 Transponder stehen für Direktübertragungsdienste sowie die Video- und Datenkommunikation zur Verfügung. Außerdem verfügt Sirius 2 über zwei Direct-to-home- (DTH-) Beams, von denen einer nach Nordeuropa und der zweite nach Mittel-/Südeuropa ausgerichtet ist. Sirius 2 hat inzwischen seine neue Position auf 31,5 Grad Ost eingenommen. Die SES Astra, die den Kommunikationssatelliten übernommen hat, möchte 31,5 Grad Ost zu einer weiteren Hauptorbitalposition des Unternehmens ausbauen. Im Zuge des Umzugs wurde Sirius 2 in Astra 5A umbenannt.

Sirius 3 startete am fünften Oktober 1998 vom Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch Guayana. Zunächst wurde er auf der Astra-Position 28,2 Grad Ost eingesetzt, um dort Kapazitäten zu stellen, bis die Orbitalposition für Großbritannien und Irland weiter ausgebaut war. Ende 1999 verschob man den Satelliten dann auf 5 Grad Ost und ersetzte mit ihm den in die Jahre gekommenen Satelliten Sirius 1. Unklar ist, ob die 15 Transponder im Ku-Band weiterhin ihren Dienst auf 4,8 Grad Ost verrichten werden oder ob Sirius 3 an einem anderen Platz positioniert wird.

Vor einem halben Jahr wurden alle verbliebenen Satelliten um 0,2 Grad verschoben, so dass die Sirius-Flotte nun auf 4,8 Grad Ost beheimatet ist.
Das jüngste Mitglied der Sirius-Familie ist zugleich der größte Satellit der Flotte. Sirius 4 war am 18. November vergangenen Jahres vom Kosmodrom von Baikonur in Kasachstan aus erfolgreich gestartet.  
 
Nach einer ersten Testphase übernahm er die Dienste von Sirius 2 und Sirius 3. Sirius 4 verfügt über 52 Transponder im Ku- Band und zwei Transponder im Ka-Band. Der neue Telekommunikationssatellit erreicht neben Europa, mit Schwerpunkt auf den nordischen und osteuropäischen Ländern, auch Afrika, wo vor allem die Ka-Band-Frequenzen zum Einsatz kommen sollen. Laut einer Pressemitteilung von SES Astra soll der  nach Afrika ausgerichtete Beam den Namen Astra 4A erhalten.

Technische Daten

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