Erzwungener Mehrkanalton

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Erzwungener Mehrkanalton, Teil 2

Erzeugen einer „Mitte-Seite-Matrix“

Mehrkanalaufbereitung

Neben den genannten Technologien verfügen die meisten Hersteller über eigene Systeme zur Mehrkanalaufbereitung. Das System Logic 7 z. B. kommt in Harman/Kardon-Produkten zum Einsatz und einige Hersteller wie Onkyo oder Sony implementieren entsprechende THX-Programme in ihren Geräten.
 
Wir konnten jedoch von keiner der Firmen detaillierte Angaben zur Wirkweise der jeweiligen Produkte bekommen. Der neugierige Kunde muss sich also mit den schillernden Werbeversprechungen zufrieden geben.
 
Für die Mehrkanalaufbereitung von Stereomaterial gibt es jedoch einige Faustregeln: Ein Center-Signal kann recht einfach erzeugt werden, indem aus dem linken und rechten Kanal eine „Mitte-Seite-Matrix“ erzeugt wird (siehe Grafik unten).
 
Der so entstandene Center wird dann für gewöhnlich noch in der Dynamik bearbeitet, um ihn im Gesamtbild etwas hervorstechen zu lassen. Surround-Kanäle lassen sich über Verzögerung und Phasenmanipulation erreichen. Beim Surround-Remix alter Filmtonspuren werden oftmals die hochfrequenten Signalanteile der Stereoboxen in der Phase gedreht, mit Hall versehen und den Surround-Boxen zugeordnet.
 
Das Erzeugen des Subwoofer-Signals ist die leichteste Übung: Unterhalb einer bestimmten Frequenz (von z. B. 60 Hertz) werden die Signalanteile dem Tieftöner zugeordnet und im Pegel leicht abgesenkt. Unsere Hörerfahrung hat gezeigt, dass alle gängigen Aufbereitungssysteme nach diesen Prinzipien funktionieren.
 
So oder ähnlich wird wohl auch die Gewinnung der neuen Höhenkanäle vonstattengehen. Ob sich die Idee der „Height Speakers“ letztendlich durchsetzt, wird sich in den nächsten Jahren mit Pro Logic IIz und Neo:X zeigen. Mit den entsprechenden Sets in unseren Hörräumen und Testlabors werden wir in jedem Fall ausgiebig über die neuen Systeme berichten.

Hochwertig

 
Die zusätzlichen Lautsprecher werden nicht (wie sonst üblich) um den Hörer herum platziert. Pro Logic IIz beinhaltet zwei Boxen, die oberhalb des Front-Stereo-Paares in ca. zwei Metern Höhe angebracht werden. Die Werbung verspricht, dem Sound auf diese Weise eine neue Dimension zu verleihen und das Klangerlebnis realistischer erscheinen zu lassen als je zuvor. Die neue Technologie errechnet die zusätzlichen Tonspuren aus dem vorhandenen Material. Den „hohen“ Lautsprechern werden leise, nicht richtungsrelevante Signalanteile zugespielt. So wird ein umschließendes, atmosphärisches Klangbild erzeugt.
DTS hält mit Neo:X dagegen. Die Technologie ist zurzeit noch in Planung, wird Dolbys System aber um zwei Kanäle übertrumpfen. Nicht nur über dem vorderen Lautsprecherpaar, sondern auch über den Surround-Boxen werden zusätzliche Speaker installiert.

Anders denken, anders handeln

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Wahrscheinlich stehen Sie im Morgengrauen auf, bahnen sich Ihren Weg im Berufsverkehr zu jenem Platz, an dem Sie 40 Stunden in der Woche verweilen. Doch stehen Sie hinter Ihrem Beruf? Können Sie Entscheidungen der Führungsetagen nachvollziehen? Sydney Harman konnte über unsinnige Management- Verordnungen und dumpfe Arbeitsabläufe nur den Kopf schütteln. Am Quaker Collage lehrte er Theorien, indem er die Selbstbestimmung der Studenten für zukünftige Aufgaben stärkte. Das lethargische Arbeiten, immer wartend auf den Pausengong, gleicht mehr einer Legebatterie denn eines gesunden Arbeitsverhältnisses. Dr. Harmans Methoden, die Arbeitnehmer zu stärken, waren deshalb sehr unorthodox. Die Fabriken von Harman International in China bieten Klimaanlagen, Duschen, Englisch- Unterricht und monatliche Feiern, auf denen die Arbeitnehmer mit den Geschäftsführern völlig unverkrampft in Kontakt treten können. Als sein Unternehmen in den 90er Jahren Kosten senken musste, setzte er seine Arbeiter nicht einfach auf die Straße, sondern gliederte sie in andere Produktionszweige ein, wie die Herstellung von Uhren aus Holz. Für Sydney Harman ist es immer wichtig gewesen, dass auch der normale Arbeiter am Fließband als gleichwertiges Mitglied des Unternehmens angesehen wird. Für ihn stellt die emotionale Bindung zur Firma eine Schlüsselrolle dar. „Es gibt viel zu viele Unternehmer, die die Aktionäre, die Banken und Wirtschaftsanalysten an erster Stelle sehen. Dabei sind es doch die Arbeiter, die die Produktivität wahren und der Firma ein Fundament aufbauen. Was für den Arbeitnehmer gut ist, ist doch auch ein Fortschritt für das gesamte Unternehmen, oder etwa nicht?“
(Christoph Hüther)

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