Exklusiv-Test: Bose VideoWave II

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Audio-TV mit unsichtbaren Lautsprechern

In den vergangenen Jahren haben Fernseher eine extreme Magerkur durchlebt, getreu dem Motto Flach-TV statt Klangvergnügen. Bose besinnt sich mit dem Videowave II auf das Wesentliche und zeigt, dass ein Fernseher noch immer gut klingen kann.

Es ist noch nicht allzu lange her, da hatten Fernseher einen analogen Tuner und keinerlei Ausstattungsextras, die Bedienung war schnell erklärt und neben dem Bild überzeugte auch der Klang der integrierten Lautsprecher, weil einfach noch genug Volumen da war. Im Zuge des Flach-TV-Trends hat sich die Gewichtung verlagert: Fernseher werden immer schmaler, im Design wie im Klang, und bieten immer mehr Zusatzextras, jedoch oft zulasten des Benutzerkomforts. Dabei achten Fernsehzuschauer nicht nur auf Design und das Bild, sondern auch auf den Klang des edlen Stückes. Boses Videowave II ist zuallererst ein Statement für eine möglichst einfache Bedienung. Dieser Fernseher ist im Kern kein Fernseher im klassischen Sinne, sondern ein exakt auf die Kundenbedürfnisse abgestimmtes Gerät, um Bild und Ton originalgetreu wiederzugeben. Sie finden deshalb keinen zusätzlichen Schnickschnack wie integrierte Tuner, Netzwerkschnittstellen oder Internetfunktionen.
 
Was auf den ersten Blick etwas unzeitgemäß wirkt, erscheint auf den zweiten Blick regelrecht erholsam, denn das, worauf es im Kern ankommt, beherrscht Boses Videowave II perfekt – und alles andere können die kleinen Helferlein, die per HDMI Zugang in jedes TV Gerät finden ohnehin meist besser. Dabei trennt Bose die lästigen Anschlüsse gänzlich vom Display – ein genialer Schachzug. So stellen Sie das Display frei von jeglichem Kabelsalat auf und die externe Anschlussbox verschwindet im Schrank – die Funkübertragung der Fernbedienung macht es möglich. Am Mediacenter finden bis zu vier HDMI-Geräte oder jeweils zwei optische und koaxiale Anschluss. Sobald eine Quelle ein Signal liefert, fordert Boses Software Sie auf, diese einzurichten. Im Idealfall entscheiden Sie sich dafür, die Fernbedienung des externen Zuspielers auf das Bose-System zu übertragen – nach wenigen Tastenklicks registriert Boses Unify-Software Ihren Player, Rekorder oder Receiver.

Die Fernbedienung des Zuspielers verstauen Sie nun im Schrank, denn diebrauchen Sie nun nicht mehr. Die mitgelieferte Klickpad-Fernbedienungbesitzt kaum Tasten, weshalb ein Fingerwisch auf dem Touchpad daslaufende Bild verkleinert und einen Funktionsrahmen einblendet, in demdie wichtigsten Steuerbefehle abgebildet sind. Sie müssen nur an diebenötigte Stelle navigieren, z. B. Programmnummer, Teletext- oderAufnahmetaste und schon wird am externen Gerät der Eingabebefehlumgesetzt. Im Test haben wir Boses Videowave II durch einenBlu-ray-Rekorder ergänzt, der die benötigten Tuner, Festplatte und dasBlu-ray-Laufwerk integriert hat. Nach nur wenigen Tastenabfragen, beidenen wir die Fernbedienung des Zuspielers auf das Bose-System richtenmussten, registrierte Unify den kompletten Funktionsumfang, sodass wirmittels Bose-Fernbedienung und den Softwaretasten den Blu-ray-Rekorderperfekt steuern konnten.
 
Die Infrarotbefehle übermittelt dabei nichtdie Funkfernbedienung, sondern das Mediacenter. Wer dieses zu weit vomexternen Zuspieler entfernt aufstellt, findet in derInfrarotverlängerung das passend mitgelieferte Zubehör. Im Gegensatz zumVorgängermodell setzt Bose mit dem Videowave II auf die Energiesparende LED-Beleuchtung. Im Schnitt verbraucht der 55-Zoll-Fernsehernicht mehr als 100 Watt (W), drosseln Sie die Helligkeit in denAbendstunden, sinkt der Verbrauch nochmals. Falls Sie Boses Videowave IIausschließlich zum Musikhören nutzen möchten (was im Gegensatz zu allenanderen uns bekannten Fernsehern ein musikalisches Highlight ist),reicht es aus, die Power-Taste der Fernbedienung gedrückt zu halten:Daraufhin deaktiviert der Fernseher die LEDBeleuchtung und der Verbrauchsinkt auf 45 W. Dank des mitgelieferten iPod-Docks gelingt dieMusikzuspielung via Apple-Player kinderleicht.

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