Exklusiv-Test: Bose VideoWave II

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Exklusiv-Test: Bose Video Wave II, Seite 2

Prädikat: Ausgezeichnet

Mit einem Gewicht von knapp 60 Kilogramm und einer Bautiefe von 14 Zentimetern ist Boses Videowave II bereits von außen ein beeindruckendes Gerät. Diese Dimensionen sind aber nicht reiner Selbstzweck, sondern fördern die Klangqualität des Fernsehers. Gleich sieben Lautsprecherchassis an der Bildoberkante, drei links und rechts sowie eines in der Mitte, sorgen für ein breites Stereopanorama sowie eine stabile Stimmwiedergabe in der Mitte.
 
Mehrkanalaudiodecoder für Dolby Digital und DTS sind in Boses Videowave II bereits integriert, sodass Mehrkanalaudiospuren bestmöglich ausgereizt werden können. Im Vergleich zu externen Audiolösungen verschmelzen das Bild und der Ton der unsichtbar integrierten Lautsprecher vollständig zu einer Einheit und das System spielt herrlich direkt: Eine schwammige und nur schwer zu lokalisierende Tonwiedergabe, wie sie viele Flachbildfernseher leider heutzutage dem Kunden zumuten, bleibt Ihnen mit dem Videowave II erspart.
 
Unüberhörbar kommen im Inneren aber noch weitere Lautsprecher zum Einsatz, die sich ausschließlich um den Bassbereich kümmern. Wenn Hans Zimmers Soundtrack in „Inception“ oder „The Dark Knight“ die Gehörgänge stimuliert, können Sie den Klangteppich förmlich spüren – ein zusätzlicher Subwoofer ist mit diesem Fernseher unnötig. Dabei verkommt die Wiedergabe nicht zu einem Klangbrei, sondern Dialoge grenzen sich klar von der Hintergrundmusik und den Effekten ab, ganz so, als wäre eine hochwertige 5.1-Anlage samt großen Subwoofer am Werk.

Selbst bei hohen Lautstärkepegeln blieb der Videowave II stets verzerrungsfrei und brachte Sprachaufnahmen nicht aus der Balance. Surroundkanäle bzw. Effekte von hinten erklingen räumlich, sind jedoch maßgeblich von Ihrer Raumbeschaffenheit abhängig. Erfüllt der Heimkinoraum die akustischen Eigenschaften können Sie sich auf eine weit ausgebreitete Klangkulisse einstellen, die Sie mitten ins Geschehen zieht, anstatt unnötigen Abstand aufzubauen. So fühlt man sich bei Landschaftaufnahmen mitten in die Natur versetzt, bei Konzertaufnahmen von johlenden Fans umgeben und ertappt sich beim Ducken vor herbeifliegenden Gegenständen. Die klangliche Losgelöstheit vom festen Medium Fernseher erreicht Bose mit sechs Subwoofern, die perfekt auf den Waveguide im Inneren abgestimmt sind.
 
Das 7-teilige Lautsprecherarray sorgt mit Phaseguides und einem DSP für den einhüllenden Klang, der Geräusche dort lokalisieren lässt wo keine Lautsprecher stehen. Überraschend ist, dass Bose bis auf eine Dynamikkomprimierung kaum Eingriffe in die Tonwiedergabe zulässt. Um den Klang dennoch auf Ihren Raum bzw. Sitzposition anzupassen, greift Bose auf eine Autoeinmessung mittels Messmikrofon zurück, das Sie sich wie einen Kopfhörer aufsetzen. Nach fünf Sitzplatzwechseln samt Testtönen gleicht der Fernseher die Tonbalance an. Nach diesem Eingriff klang der Fernseher luftig, klar und dennoch bassstark, sodass selbst Actionfilme zum echten Erlebnis wurden und Gänsehautmomente ihre volle Wirkung entfalten konnten.

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