Gemälde aus Licht

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Gemälde aus Licht, Teil 2

Klassik oder Grau

Wer den Raum sehr gut abdunkeln kann, muss nicht auf solche technischen Tricks zurückgreifen und ist mit einer klassischen mattweißen Leinwand sehr gut beraten. Aber auch hier sei von einem zu günstigen Angebot abgeraten. Viele mattweiße Leinwände sind mit einem Kunststoff besprüht, der zu stark glänzt und sich somit ungünstig auf die Projektion auswirkt. Außerdem sollte der Leinwandstoff nicht zu dünn sein, denn sonst dringt zu viel Licht durch die Leinwand hindurch.
 
Dies führt nicht nur zum Verlust an Leuchtkraft im Bild, sondern kann auch irritierend wirken, wenn die Fläche hinter der Projektionswand illuminiert wird. Bei der Wahl der Leinwandfarbe sollte weiterhin das Problem des Streulichts berücksichtigt werden. Dieses entsteht durch reflektiertes Licht im Raum, das wieder in das projizierte Bild zurückdringt. So können sich helle Wände trotz Abdunklung des Raumes ungünstig auf den Kontrast auswirken.
 
Abhilfe schafft hier eine graue Leinwand. Das klingt zunächst paradox, denn eine graue Leinwand nimmt der Projektion natürlich ein wenig Leuchtkraft ab, doch gleichzeitig wird das Streulicht des Raumes eliminiert, sodass sich effektiv der Kontrast des Bildes wieder erhöht.

Platzfrage

Eine ebenfalls entscheidender Aspekt ist die Positionierung der Leinwand. Auch hier stehen Einsatzzweck und -häufigkeit im Vordergrund. Wer nur gelegentlich dem Großbildvergnügen frönen will, wird mit der Stativleinwand einen guten Partner finden, der bei Nichtgebrauch platzsparend verstaut werden kann. Rollleinwände sind bereits sehr günstig zu bekommen, doch auch hier gilt es, das Angebot mit Vorsicht zu genießen.
 
Neben bereits erwähnten Stoffproblemen kommt bei dieser Art der Leinwand hinzu, dass günstige Ausführungen nach gewisser Zeit dazu neigen, Wellen zu schlagen und damit das Filmvergnügen zu schmälern. Dem kann durch Spannsysteme oder hochwertige Stoff e entgegengewirkt werden. Gleiches gilt für fest installierte Rollleinwände. Diese sind im Übrigen sowohl in manuellen als auch in motorisierten Variante zu bekommen, Projektoren mit einem 12-Volt- Anschluss können Letztere sogar ferngesteuert aus- oder einfahren.

Nicht auf Größe kommt es an…

… sondern auf das Format. Jeder Verwendungszweck stellt dabei andere Ansprüche. So werden Fotos und Videospiele meist immer noch im antiquierten 4 : 3-Format präsentiert, während viele Kinofilme das dem menschlichen Gesichtsfeld am nächsten kommende 21 : 9-Bildseitenverhältnis präferieren. Doch was tun, wenn mehrere Einsatzfelder parallel abgedeckt werden sollen? Hier sollte die Wahl auf eine Leinwand im Format 16 : 9 fallen, da diese mit wenig Verlusten auch den beiden anderen Bildseitenverhältnissen eine ausreichende Präsentationsfläche bietet.
 
So wird eine 4 : 3-Projektion mit schwarzen Balken links und rechts vom Bild versehen, füllt jedoch die komplette Höhe der Leinwand. Beim Kinobreitbildpendant 21 : 9 ist es umgekehrt, so nimmt diese die komplette Bildbreite ein. Das Format 16 : 9 füllt hingegen das gesamte Tuch aus und zählt sowieso zu den am häufigsten anzutreffenden Bildseitenverhältnissen. Noch ein Tipp: Es gibt 16 : 9-Leinwände, die den schwarzen Balken mit schwarzem Stoff maskieren können. Dies hat den Vorteil, dass Rest- und Streulicht im nicht ausgefüllten Bildbereich geschluckt werden und der resultierende höhere Kontrasteindruck die Brillanz der Projektion nachhaltig verbessert.

Heimkinofreunde

Echte Heimkinofreunde werden natürlich eine feste Installation in einem speziellen Heimkinoraum bevorzugen, wo eine Rahmenleinwand angebracht ist – aber auch hier besteht die „Wellengefahr“. Diese resultiert aus einer Kombination von schlechter Bespannung und minderwertigem Stoff . Es empfiehlt sich, einen Metallrahmen zu nutzen, der das Vielfache der Spannkraft des Tuches übersteigt. Damit wird einer Verformung des Rahmens und somit der „Faltenbildung“ vorgebeugt. In Kombination mit dem passenden Tuch steht dem gelungenen Kinoabend in den eigenen vier Wänden nichts mehr im Weg.
(Christian Hill)

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