Horror auf Blu-ray

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Horror auf Blu-ray, Teil 10

Memento mori

Die Körperlichkeit von Monster- und Splatter-Filmen ist bezeichnend für das westliche Genrekino. Tod und Verfall des Körpers gehen mit der Zerstörung mitten im Leben stehender College-Schönheiten einher, die entweder einem Monster bzw. Serienmörder zum Opfer fallen oder selbst pubertäre Schürzenjäger abschlachten. Im letzten Fall verbirgt sich hinter der scheinbar unberührten Girlie-Maskerade ein Monstrum sondergleichen.

Sexy Jennifer (Megan Fox) lässt sich gerne gehen. Die Jungs an der Schule fliegen voll auf sie und ahnen nicht, was für ein eiskaltes Biest sich hinter der hübschen Fassade verbirgt. Und so verschlingt sie einen Verehrer nach dem anderen, um den Dämon in ihr gütig zu stimmen. Diesen zog sie sich auf einem üblen Rock-Konzert zu, auf dem sie zugunsten der Band dem Teufel geopfert werden sollte. Dummerweise funktioniert das Ritual nur mit Jungfrauen, weshalb sich ein anderer Nimmersatt in ihren Körper einnistete.

Die einzige, die das makabere Spiel durchschaut, ist Jennifers zugeknöpfte Freundin Needy (Amanda Seyfried). Es liegt nun an dem schüchternen Mauerblümchen, die Männlichkeit des kleinen Städtchens Devil’s Kettle zu retten.
 
 

Die Dämonisierung der unnahbaren Highschool-Schönheit kommt nicht von ungefähr. In konservativen Kreisen sind selbstbewusste und sexuell aktive junge Frauen mit etwas Unheimlichem behaftet. Jennifers unkontrollierbare Wildheit findet sich z. B. in der häufig verwendeten Natursymbolik wieder. Entlaubte Bäume zieren den Schulball, die Opferung findet auf einem Baumstumpf statt und in dem Pool befinden sich zahllose Seerosen.
 
Dieses naturverbundene, weibliche Element gibt dem ansonsten sehr realistischen Look etwas Märchenhaftes. Eros und Thanatos vereinen sich in der „Femme fatale“ Jennifer, die mit ihren Reizen nicht nur die Herzen der Filmfiguren verführt, sondern auch die des männlichen Publikums. Kommt es zum voyeuristischen Höhepunkt, reißt ihr Mund zu einem unförmigen Rachen auf, Fangzähne bohren sich in die Haut des Opfers und der ausgerenkte Kiefer schaufelt das blutige Fleisch in den geöffneten Schlund. So stellt man sich bestimmt keinen erfolgreichen One-Night-Stand vor. Für den Effekt erhielt ein Double von Megan Fox eine Kiefer- und Nackenprothese und wurde in einer Greenbox beim „Fressen“ gefilmt. Diese Aufnahmen kombinierte man anschließend mit den Filmszenen und schon war das monströse Äußere Jennifers perfekt. Die erweiterte Ab-18-Fassung des Films erhalten Sie seit dem 19. März 2010 auf Blu-ray.

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